SABMiller-Neubau beginnt
Im April 2010 wurde offiziell angekündigt, dass der südafrikanische Braukonzern SABMiller in Namibia eine Brauerei errichten will – gestern fand in Okahandja der symbolische erste Spatenstich für das Unterfangen statt. „Lokales Gewerbe für die lokale Wirtschaft“, nannte der Geschäftsführer von SABMiller Namibia, Cobus Bruwer, die Investition mit einem Finanzaufwand von insgesamt 45,7 Millionen US-Dollar (umgerechnet mehr als 440 Millionen Namibia-Dollar). 60 Prozent sollen im Besitz des südafrikanischen Konzerns bleiben, derweil namibische Anteilseigner 40 Prozent der Brauerei besitzen sollen: 20 Prozent die Firma Onyewu Investements und drei regionale Wohltätigkeitsstiftungen den Rest.
„Wir glauben, dass Wettbewerb für alle von Vorteil ist“, meinte der SABMiller-Vorstandsvorsitzende aus Südafrika, Norman Adami, und erklärte: „Wir haben großen Respekt vor der namibischen Brauerei. Als das Unternehmen in den südafrikanischen Markt eingestiegen ist, wurde uns ein harter Wettkampf geboten. (…) Die namibische Brauerei ist sehr wettbewerbsfähig – doch das sind wir auch. Gleichwohl wird Namibia immer der Gewinner sein.“ Ebenso habe der südafrikanische Konzern viel Vertrauen in Namibia und dessen Zukunft. „Natürlich gibt es Hürden, aber diese wirken im Vergleich zum enormen Potenzial Namibias sehr klein“, sagte Adami und unterstrich damit auch das langfristige Engagement von SABMiller: „Wir sind nicht hier, um das schnelle Geld zu machen. Wir wollen ein Unternehmen gründen, das in hundert Jahren noch besteht.“ Die Bauarbeiten sollen Mitte des Jahres 2015 beendet sein.
„SABMiller hat auf Worte Taten folgen lassen und verwirklicht nun dieses Projekt“, sagte Samuel Nuuyoma, Gouverneur der Otjozondjupa-Region, und erklärte, dass solche Investitionen für Namibia von großer Bedeutung seien, vor allem bei einer Arbeitslosigkeit von mehr als 27 Prozent. „Die Lokalbehörden müssen Bauland zur Verfügung stellen und die politische Stabilität bewahren, um solche Entwicklungen zu fördern“, so der Gouverneur. Der stellvertretende Minister für Handel und Industrie, Tjekero Tweya, lobte Stadtrat und Stadtverwaltung von Okahandja und betonte die Vision der Regierung, die Ortschaft zu einem industriellen Knotenpunkt auszurichten. „Der südafrikanische Markteinstieg der namibischen Brauerei war ein Weckruf für die dortige Konkurrenz, SABMiller“, erklärte Tweya. Der Vizeminister begrüßte die Investition des Braukonzerns und meinte, man versuche die namibische Wirtschaft zu diversifizierten. Das wolle man vor allem durch das produzierende Gewerbe erreichen und die geplante Brauerei sei ein Schritt in die richtige Richtung.
SABMiller hatte im September 2009 von der Regierung Namibias eine Braulizenz erhalten (AZ berichtete). Laut aktuellen Angaben will der südafrikanische Konzern auf einem 7,2 Hektar großen Grundstück eine Brauerei errichten, die u.a. die Produkte Castle Lager, Castle Lite und Carling Black Label produzieren soll. Die Jahreskapazität soll 260000 Hektoliter betragen, die nach Bedarf auf 400000 ausgebaut werden könne. Dabei wird laut Bruwer auf Effizienz geachtet und so „mit weniger Wasser mehr Bier produziert“. Nach Fertigstellung soll die Brauerei rund 100 Menschen beschäftigen.
Von Clemens von Alten, Okahandja
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen