Sachen gibt´s, die gibt´s nich

Das Baugewerbe von Ovenduka, Tsoaxhaobmund und Walvis Bay boomt mit Großbauten, vom beschleunigten Wohnungsbau zu schweigen. Und die Landesmitte befindet sich schon mitten im Trockenkurs. Schnell eine Seitenbemerkung. Im Multi-Kulti-Land der Bravourösen sollten wir uns toch so biekie Mühe geben, unsere eigenen Orts- sowie Vor- und Nachnamen korrekt auszusprechen, ganz egal welcher Herkunft sie sind oder welcher Sprachgruppe sie entspringen. Da haben Sprecher- und Sprecherinnen des deutschen Hörfunks oder der anderen ethnischen Sender und des TieWie so ihre Probleme.
Wir wollen hier net nich lautmalerisch aufzählen, welch Korrumpierung der Name eines früheren deutschen Botschafters, der Kochanke heißt, bei verschiedenen namibischen Zungen auszustehen hatte.
Kommen wir beim deutschen Hörfunk für heute nur auf zwei Ortsnamen, obwohl wir die Kritik andermal mit anderen Namen bis in den Kakao hinein fortsetzen werden: Windhoek und Walvis Bay. Da gibt´s Ansager, die meinen mit Schulenglisch und Denglisch Kinder und Laffe beeindrucken zu müssen. Sie gleichen jeden Ortsnamen der englischen Phonetik an. Dann kommen da so läppische Dinge raus wie Uhwiehnduk und Uhwohrlwisbeh! Wrachtach. Schalt´ den bleddy Kasten aus, wenn´s wieder soweit is. Wir haben hier geeichte Aussprachen im Deutschen. Über Windhoek brauchen wir gar nich zu reden. Für Walvis Bay gibt´s zwei akzeptable Varianten. Eingedeutscht und analog zu Lüderitzbucht eben Walfischbucht, oder auf gut Nam-Deutsch Walfisch-Beh. Andermal mehr über die Phonetik einiger Ansager.
Themawechsel. Das Otjiauto is mos Prestigeobjekt oder Werbefläche, ob´s der städtische Bus, die Privat-Tjorrie oder der Firmenwagen is. Auf dieser Seite bringen wir eingesandte Bilder, die zeigen, dass unsere Landsleut´ dort im zentralen Norden, der früher Ovamboland genannt wurde, jetzt aber mit dem Ableiern von vier O-Regionen verortet werden soll – also, dass die Leut´ dort durchaus von ihrer Meinungsfreiheit auf den Werbeflächen der Vehikel Gebrauch machen. Wenn die Tjorrie mit Namen eines deutschen Führers auf der Heckscheibe einem deutschsprachigen Namibier zugeordnet werden könnte, käme in bundesdeutschen Schreiberling- und Historikerkreisen eitel Freude auf. Jesslaik, was machen die Kerls aber jetzt, da es Landsleut´ sind, die dem „Executive tribe“ – sprich: Stamm mit Exekutivgewalt – angehören, der dafür sorgt, dass die Partei, die sich für die Größte aller Zeiten wähnt, an der Macht bleibt? Wir gehen davon aus, dass das Hakenkreuz diesmal nix mit Reparationsforderungen zu tun hat.
Und da fährt da noch ´ne Kiste rum, die propagiert patriotisch „Halambee“, nach dem lokalen Zungenschlag des Ovambolands leicht abgewandelt von HPP (Harambee Prosperity Plan) von Omupräsidente III, !Gôahesab Hage Gottfried Geingob. Dass manche Leut´ mit der Aussprache des Buchstabens und Konsonanten R Trabbel ham, is mos bekannt. Das haben die Bürger übrigens mit den Chinesen gemein, die auch sökkeln, das R und L auseinanderzuhalten. Nur diesmal sind die Leut´ aus dem Reich der Mitte, denen wir manche Schuld zuschieben, net nich schuld. Der Zungenschlag gehört zu unserer ureigenen, regionalen Phonetik im Lande der Braven.