SACU-Abkommen hemmen Handel
Montagewerk in Walvis Bay scheitert an politischen Hürden
Von Ogone Tlhage & Frank Steffen, Windhoek
Im Juni 2019 hatte sich der Gouverneur der Erongo-Region, Cleophas Mutjavikua, noch über eine Anordnung des Finanzministeriums erfreut, wonach sich öffentliche Einrichtungen beim Kauf von Neuwagen zuerst an das neue Endmontagewerk von Peugeot und Opel in Walvis Bay richten sollten (AZ berichtete). Das war zu einem Zeitpunkt, als die ersten Wagen vom Fließband rollten.
Die Bilanz sieht traurig aus: Im Dezember 2018 hatte Präsident Hage Geingob das Peugeot-Werk in Walvis Bay eingeweiht, seitdem sind nur 93 Fahrzeuge montiert worden, anstelle der anvisierten 1551 Einheiten, die für diese Zeitspanne eingeplant worden waren.
Das Werk kommt nur schwierig in Gang, nachdem regulatorische Komplikationen dem Unternehmen den Zugang zum begehrten Gesamtmarkt der südafrikanischen Region verwehren. Von Anfang an hatte es die Firma auf den lukrativen Markt des südlichen Afrikas abgesehen, das 300 Millionen Einwohner zählt. Im Werk werden die Modelle Peugeot 3008, Peugeot 5008 und Opel Grandland X montiert, die für die Übernahme durch Peugeot Citroen South Africa (PSA) vorgesehen sind. Ein fehlendes Abkommen zwischen Namibia und den benachbarten Märkten verhindert allerdings diese Exporte.
„Der Verkauf entpuppt sich als Herausforderung, weil noch keine Zollvereinbarung zustande gekommen ist“, sagte der Geschäftsführer des Werks, Robert van Rooyen, auf Nachfrage der AZ-Schwester Namibian Sun. Laut van Rooyen war ursprünglich die Montage von 5000 Fahrzeugen pro Jahr vorgesehen, doch momentan gebe es nur ein paar kleine Lieferungen und somit werde das Werk nur bis zur Jahresmitte Fahrzeuge montieren. Er gab keine genauen Verkaufszahlen an und betonte, dass das Ziel die Massenherstellung sei. Allerdings habe die namibische Regierung ein paar Fahrzeuge gekauft.
Laut Aussage deines Beamten des Ministeriums für Handel sowie Kleine- und Mittelständische Unternehmen (MITSMED) erschweren es die Zollvereinbarungen der südafrikanischen Zollunion (SACU) den Herstellern, Produktionsstätten in Ländern wie Namibia zu errichten, da 60 Prozent der Autoteile vor Ort, beziehungsweise binnen der Grenzen der SACU-Mitgliedsländer hergestellt sein müssen.
„Die Regeln des Wirtschaftspartnerschaftsabkommens (EPA) der südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft SADC stellt uns vor einige Hürden, vor allem was die Erhebung zusätzlicher Steuern auf Fertigprodukte anbetrifft, die in den gemeinsamen Markt importierte werden“, erklärte der Beamte. Namibia arbeite an einer politischen Lösung. Dabei sollte die Öffentlichkeit davon absehen SACU oder etwa dem Land Südafrika einen Vorwurf zu machen.
Die Grundregeln seien wichtiger Bestandteil der vielen Handelsabkommen und könnten, wenn Sie sie nicht genauestens beachtet würden, die Entwicklung der tangierenden sowie nachgelagerten Sektoren beeinträchtigen, so der Beamte. Dabei leiste Namibia einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung und Relevanz der Grundregeln - auch zum Vorteil der Automobilindustrie.
Nach Angaben von Beamten, die ebenfalls anonym Auskunft gaben, bestehen einige Handelsabkommen, die unvorteilhaft seien, weshalb daran gearbeitet werde, diese Vereinbarungen zu korrigieren und zu aktualisieren, damit der Verkauf lokal hergestellter Fahrzeuge möglich wird. MITSMED versuche sicherzustellen, dass eine Reihe von Fahrzeugteilen für Montagezwecke importiert werden können. Die derzeitige Richtlinie, laut der 60 Prozent der Fahrzeugteile lokal hergestellt sein müssten, während 40 Prozent der für die Montage der Fahrzeuge erforderlichen Teile importiert werden können, entspreche nicht der Realität. „Diese Bestimmungen sind veraltet und deswegen ist dies keine Peugeot-Angelegenheit, sondern ein politisches Thema. Aber wir arbeiten dran“, versicherte der Beamte.
„Wir müssen dieses Investment schützen und sicherstellen“, hatte Mutjavikua im vergangenen Juni gefordert und war dabei vom Finanzminister Calle Schlettwein unterstützt worden.
Im Juni 2019 hatte sich der Gouverneur der Erongo-Region, Cleophas Mutjavikua, noch über eine Anordnung des Finanzministeriums erfreut, wonach sich öffentliche Einrichtungen beim Kauf von Neuwagen zuerst an das neue Endmontagewerk von Peugeot und Opel in Walvis Bay richten sollten (AZ berichtete). Das war zu einem Zeitpunkt, als die ersten Wagen vom Fließband rollten.
Die Bilanz sieht traurig aus: Im Dezember 2018 hatte Präsident Hage Geingob das Peugeot-Werk in Walvis Bay eingeweiht, seitdem sind nur 93 Fahrzeuge montiert worden, anstelle der anvisierten 1551 Einheiten, die für diese Zeitspanne eingeplant worden waren.
Das Werk kommt nur schwierig in Gang, nachdem regulatorische Komplikationen dem Unternehmen den Zugang zum begehrten Gesamtmarkt der südafrikanischen Region verwehren. Von Anfang an hatte es die Firma auf den lukrativen Markt des südlichen Afrikas abgesehen, das 300 Millionen Einwohner zählt. Im Werk werden die Modelle Peugeot 3008, Peugeot 5008 und Opel Grandland X montiert, die für die Übernahme durch Peugeot Citroen South Africa (PSA) vorgesehen sind. Ein fehlendes Abkommen zwischen Namibia und den benachbarten Märkten verhindert allerdings diese Exporte.
„Der Verkauf entpuppt sich als Herausforderung, weil noch keine Zollvereinbarung zustande gekommen ist“, sagte der Geschäftsführer des Werks, Robert van Rooyen, auf Nachfrage der AZ-Schwester Namibian Sun. Laut van Rooyen war ursprünglich die Montage von 5000 Fahrzeugen pro Jahr vorgesehen, doch momentan gebe es nur ein paar kleine Lieferungen und somit werde das Werk nur bis zur Jahresmitte Fahrzeuge montieren. Er gab keine genauen Verkaufszahlen an und betonte, dass das Ziel die Massenherstellung sei. Allerdings habe die namibische Regierung ein paar Fahrzeuge gekauft.
Laut Aussage deines Beamten des Ministeriums für Handel sowie Kleine- und Mittelständische Unternehmen (MITSMED) erschweren es die Zollvereinbarungen der südafrikanischen Zollunion (SACU) den Herstellern, Produktionsstätten in Ländern wie Namibia zu errichten, da 60 Prozent der Autoteile vor Ort, beziehungsweise binnen der Grenzen der SACU-Mitgliedsländer hergestellt sein müssen.
„Die Regeln des Wirtschaftspartnerschaftsabkommens (EPA) der südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft SADC stellt uns vor einige Hürden, vor allem was die Erhebung zusätzlicher Steuern auf Fertigprodukte anbetrifft, die in den gemeinsamen Markt importierte werden“, erklärte der Beamte. Namibia arbeite an einer politischen Lösung. Dabei sollte die Öffentlichkeit davon absehen SACU oder etwa dem Land Südafrika einen Vorwurf zu machen.
Die Grundregeln seien wichtiger Bestandteil der vielen Handelsabkommen und könnten, wenn Sie sie nicht genauestens beachtet würden, die Entwicklung der tangierenden sowie nachgelagerten Sektoren beeinträchtigen, so der Beamte. Dabei leiste Namibia einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung und Relevanz der Grundregeln - auch zum Vorteil der Automobilindustrie.
Nach Angaben von Beamten, die ebenfalls anonym Auskunft gaben, bestehen einige Handelsabkommen, die unvorteilhaft seien, weshalb daran gearbeitet werde, diese Vereinbarungen zu korrigieren und zu aktualisieren, damit der Verkauf lokal hergestellter Fahrzeuge möglich wird. MITSMED versuche sicherzustellen, dass eine Reihe von Fahrzeugteilen für Montagezwecke importiert werden können. Die derzeitige Richtlinie, laut der 60 Prozent der Fahrzeugteile lokal hergestellt sein müssten, während 40 Prozent der für die Montage der Fahrzeuge erforderlichen Teile importiert werden können, entspreche nicht der Realität. „Diese Bestimmungen sind veraltet und deswegen ist dies keine Peugeot-Angelegenheit, sondern ein politisches Thema. Aber wir arbeiten dran“, versicherte der Beamte.
„Wir müssen dieses Investment schützen und sicherstellen“, hatte Mutjavikua im vergangenen Juni gefordert und war dabei vom Finanzminister Calle Schlettwein unterstützt worden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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