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Samherji entschuldigt sich
Samherji entschuldigt sich

Samherji entschuldigt sich

Untersuchungsbericht deckt fehlerhafte Geschäftspraktiken auf
WAZon-Redakteur
Von Katharina Moser, Windhoek

Die isländische Fischereigesellschaft Samherji, die in Namibia in die Korruptionsaffäre um den Fishrot-Skandal involviert war, hat die Schlüsselergebnisse eines Untersuchungsberichts in der Sache veröffentlicht und sich offiziell für die Vorkommnisse entschuldigt. In einem Pressestatement teilt das Unternehmen die Einschätzungen der norwegischen Anwaltskanzlei Wikborg Rein, die mit der Analyse der Beteiligung Samherjis in Fishrot beauftragt war, mit. Der Bericht habe aufgezeigt, dass in der Firma die „geschäftliche Integrität und Gesetzeskonformität in Gefahr“ gewesen seien. Die Firma habe sich bei ihren Geschäften in Namibia nicht an die eigenen Werte und ihre Verantwortung gehalten. Ein Fehler sei die undurchsichtige Anstellung von Beratern mit Verbindungen zur namibischen Regierung gewesen. „Samherji weist klar alle Vorwürfe der Bestechung zurück, aber akzeptiert die Kritik an den Umständen. Es wäre nötig gewesen, aufmerksamer dabei gewesen zu sein, wie die Zahlungen verliefen, an wen sie gingen und auf welcher Grundlage, wer die Autorität hatte, sie anzuweisen, und wo sie hätten ankommen sollen“, so Samherji.

Die Firma gesteht ein, dass der ehemalige Direktor der in Namibia ansässigen, mit Samherji verbundenen Firmen, welcher der Whistleblower Johnnes Stefansson ist, hohe Geldsummen von den Firmenkonten nahm, ohne Erklärungen dafür anzugeben, und dass diese Summen auf unzulässige Weise verwendet wurden.

Verhältnis zu Namgomar

Außerdem äußert sich Samherji zu seiner Verbindung mit dem privaten Fischereiunternehmen Namgomar Namibia. Die Untersuchung habe ergeben, dass Regierungsbeamte aus Namibia und Angola hinter der Gründung Namgomars stünden. Samherji fischte in Namibia unter anderem basierend auf Fischereirechten, die Namgomar von der Regierung erhalten hatte. „Diejenigen, die diese Fangquoten und ihr Nutzungsrecht verteilten, scheinen als wahre Besitzer von Namgomar ein persönliches Interesse in diesem Arrangement gehabt zu haben.“ Es gebe aber keine Beweise, dass Samherji zu dem Zeitpunkt von der echten Besitzstruktur Namgomars wusste. Stefansson habe jedoch direkte Zahlungen innerhalb dieses Arrangements getätigt und unter anderem an die Firma Tundavala Invest aus Dubai gezahlt.

Samherji habe aber in keiner Weise das bilaterale Abkommen zwischen Namibia und Angola organisiert, um daraus unzulässige Vorteile zu gewinnen. „Samherji sieht ein, dass nach der Einführung des neuen Managements viel Chaos ans Licht trat.“ Es habe keine formelle Dokumentation vieler Ausgaben gegeben. „Daher hat das Management lange gebraucht, um zu verstehen, welche Vereinbarungen unter der alten Leitung eingegangen wurden.“

Unklare Transaktionen

Auch die Transaktionen mit dem Staatsunternehmen Fishcor werden beleuchtet. Teile der Zahlungen im Rahmen von Verträgen mit Fishcor gingen an Konten externer Parteien in Verbindung zu Regierungsprojekten. Diese Zahlungen hätten aber zum Teil keine Eingangsbestätigung oder seien gar nicht verbunden mit derartigen Regierungsprojekten. „Laut der Untersuchung ist eine unklare oder teils nicht vorhandene Vertragsbasis eine generelle Eigenschaft vieler Zahlungen an Berater, Namgomar Namibia, Tundavala Invest und Fishcor.“ Samherji gesteht ein, dass diese Geschäftspraktiken schon viel früher hätten beendet werden müssen, dass aber kein anderer als Stefansson in unlautere Methoden verwickelt gewesen sei.

Der CEO von Samherji, Thorsteinn Mar Baldvinsson, entschuldigte sich erstmals offiziell bei allen Beteiligten für die Vorkommnisse, wies aber zurück, Samherji habe kriminelle Handlungen begangen.

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Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-15

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