Samherji soll Whistleblower Stefansson ausspioniert haben
Windhoek (NMH/km) - Mehreren Medienberichten zufolge unterhielt die isländische Fischereigesellschaft Samherji, die in den Fishrot-Skandal verwickelt ist, einen Spionagering, um Informationen über den Whistleblower Johannes Stefansson zu erhalten. So wird es in einem Affidavit behauptet, das dem Obergericht am Montag vorgelegt wurde. Der Verfasser Ottar Olafsson gibt an, er sei von Samherji angestellt worden, um Informationen über Stefansson zu sammeln und diese an die Chefs der Firma weiterzugeben. Stefansson geriet ins Visier des Großunternehmens, nachdem er durch 30 000 an Wikileaks weitergereichte Dokumente eine Korruptionsaffäre zwischen der Fischereigesellschaft und namibischen Politfunktionären aufgedeckt hatte. Über 150 Millionen Namibia-Dollar sollen als Bestechungsgelder an Politiker geflossen sein. Samherji selbst leugnet noch immer jegliche Vorwürfe. Olafsson gibt an, unter dem Vorwand, sein Assistent zu sein, Stefansson nach Namibia begleitet zu haben, um Einsicht in dessen geschäftliche Tätigkeiten zu gewinnen. Dieser habe immer E-Mails und Anrufe seiner Vorgesetzten ignoriert. Daher habe man 2016 eine Kündigung erwogen, dies sei jedoch nicht haltbar gewesen. Stefansson sei das einzige Verbindungsglied zwischen Samherji und namibischen Politikern gewesen, habe jedoch seine Kontakte und Informationen stets unter Verschluss gehalten. Olafsson deutete an, dass Stefansson somit maßgeblich an der Korruptionsaffäre beteiligt gewesen sei.
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Allgemeine Zeitung
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