Schaden ist „kein Problem“
Seit Monaten steht die Entwicklung La Mer Waterfront in der Kritik. Auf dem 16000 Quadratmeter großen Areal im Stadtteil Vineta ist der Entwickler Safari Investments mit Erdbewegungsarbeiten und dem Bau eines Wellenbrechers beschäftigt. Allerdings kommt es fast monatlich vor, dass die stürmische See gegen die Betonpfeiler peitscht und diese in Ausnahmefällen sogar verschiebt, zuletzt in der Nacht zum Mittwoch. „Safari Investments wird aber noch lange nicht aufgeben. Wir machen uns kaum Sorgen um die Schäden“, teilte eine Quelle der Firma mit. Namentlich wollte diese Person allerdings nicht genannt werden, da der richtige Ansprechpartner Francois Marais sei. Marais, der im Safari-Investments-Büro in Pretoria (Südafrika) arbeitet, war gestern von der AZ für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Laut der Quelle ist der jüngste Schaden „kein Problem“. Die Erdbewegungsarbeiten seien noch lange nicht abgeschlossen, daher rechne die Firma sogar fast damit, dass hohe Wellen über die Betonmauer schlagen. „Es steht noch viel Arbeit bevor, bis der Wellenbrecher und die Betonmauer sicher sein werden“, so die Person weiter. Wann die Erdbewegungsarbeiten abschlossen sein sollen, konnte die Quelle allerdings nicht sagen. Genau so unbekannt sei der Zeitpunkt, wann der Bau an den Gebäuden der Waterfront beginnen wird.
Über die Waterfront-Baustelle sind Nachbarn und andere Swakopmunder seit etlichen Monaten in Aufruhr. Vor allem der Verein Paddocks Garden Trust (PGT) hat sich in der Vergangenheit sehr kritisch gezeigt und die Umweltverträglichkeitsstudie (EIA) beanstandet. PGT argumentiert, dass in der ursprünglichen EIA lediglich ein kleiner Hafen sowie ein Meeresteil der Entwicklung in Betracht gezogen worden seien. Für eine Entwicklung auf dem Festland gebe es allerdings keine EIA. „Trotz dieser ungelösten Probleme hat der Stadtrat sein O.K. gegeben“, heißt es.
Aus zuverlässiger Quelle hat die AZ erfahren, dass Ombudsmann John Walters das Projekt untersucht, nachdem es Beschwerden von Bewohnern aus der Umgebung gegeben habe. Offenbar wolle Walters die Studie untersuchen, da diese Mängel aufweise. Ein Aspekt in diesem Zusammenhang ist die Umweltbescheinigung (Environmental Clearance), die Umweltkommissar Teofilus Nghitila im Jahr 2006 für die ursprüngliche Marina-Entwicklung erteilt hatte. Diese wurde offenbar für Safari Investments „verlängert“. Die benachbarten Bewohner bemängeln, dass die ursprüngliche Bescheinigung für eine Marina galt, die halb so groß wie die La-Mer-Waterfront geplant gewesen sei und somit nicht „verlängert“ werden könne.
Von Erwin Leuschner, Swakopmund
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Allgemeine Zeitung
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