"Schande für Sadc"

Windhoek (sg) - Fast unbemerkt von der Weltöffentlichkeit hat am vergangenen Wochenende ein Sondergipfel der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika, Sadc stattgefunden. Hochrangige Vertreter der 13 Sadc-Mitgliedsländer haben sich dabei vom 14. bis 15. Mai in Dar es Salam, Tansania, über eine nachhaltige Verbesserung der Nahrungsmittelsicherheit im südlichen Afrika beraten.

Während des Gipfels, an dem auch Präsident Nujoma für Namibia und Präsident Robert Mugabe für Simbabwe teilnahmen, wurden neue Erhebungen präsentiert, die die Wichtigkeit dieses Themas untermauern. Laut dem Un-Welternährungsprogramm hat die Bevölkerung in der Sadc-Region seit 1990 um 60 Millionen von 152 Millionen auf 212 Millionen im Jahr 2003 zugenommen. In der gleichen Zeit hat die Getreideproduktion aber um 750000 Tonnen abgenommen, von 22,75 Millionen im Jahr 1990 auf 22 Millionen Tonnen im Jahr 2003. Mehr als acht Millionen Menschen sind in dieser Zeit in der Sadc permanent auf Lebensmittelhilfen angewiesen gewesen.

Angesichts dieser Situation sagte der Präsident Tansanias, Benjamin Mkapa, in der Abschlußerklärung des Gipfels: "Solange wir, die Führer der Sadc, uns nicht dafür schämen, dass wir um Nahrungsmittelhilfen betteln müssen, solange werden wir unseren Ländern keine Ehre bringen - sondern nur Schande".

Um die anhaltende Unterversorgung der Sadc-Bevölkerungen zu verringern wurden die Sadc-Länder unter anderm aufgerufen, die Ausgaben für landwirtschaftliche Entwicklung innerhalb der nächsten fünf Jahre auf 10 Prozent der nationalen Budgets zu erhöhen.