Scharfe Kritik am Reich der Mitte
Windhoek - "Die Regierung muss sofort eingreifen und die Einwanderung von Chinesen sowie die Arbeitsverhältnisse bei chinesischen Firmen kontrollieren", sagte Herbert Jauch von LaRRI gestern in Windhoek. Anlass war die Vorstellung eines Berichts zu chinesischen Investitionen in Namibia.
Die Situation in Namibia sei besorgniserregend, schlussfolgert der Bericht. Namibier stünden im ständigen Wettbewerb mit den Chinesen. Dies könne schon bald Gewalt auslösen, ähnlich wie die ausländerfeindlichen Übergriffe, die es im vergangenen Jahr in Südafrika gegeben habe, meint Jauch.
In dem LaRRI-Report werden vor allem die Arbeitsbedingungen von chinesischen Unternehmen kritisiert, da sie "inakzeptabel sind und nicht toleriert werden". Unter anderem würden Aufträge teils an Firmen vergeben, die dem Gesetz nicht folgen. Diese Bräuche missachteten nicht nur die Verfassung, sondern beuteten auch das gesellschaftliche Gefüge des Landes aus. Die Regierung zögere zudem, entscheidend zu handeln.
Jauch fügte als Beispiel an, dass namibische Bauarbeiter 8,44 Namibia-Dollar pro Stunde verdienten. Bei chinesischen Unternehmen bekämen die Angestellten lediglich 2,50 bis 3,50 N$ pro Stunde. Dies sei "lächerlich und unfair", da chinesische Firmen billiger seien und die namibischen Unternehmen so weniger Arbeit bekämen. "Namibier haben eine lange Geschichte der kolonialen Unterdrückung hinter sich, die sie nach der Unabhängigkeit vergessen wollten. Dies ist ein Grund, warum viele Arbeiter die Verhältnisse bei chinesischen Unternehmen als eine neue Form des Kolonialismus sehen", heißt es in dem Bericht weiter.
"In Namibia herrscht noch immer der Glaube, dass alle ausländischen Investoren im Land willkommen sind. Das Ministerium für Handel und Industrie glaubt zudem, dass es flexibel mit den Rechten von Arbeitern und den Arbeitsbedingungen umgehen kann", steht in dem Bericht. Dies bereite jedoch einer Fortsetzung der Ausbeutung den Weg. Ferner werde so die Beschaffung von "anständigen Jobs" unterwandert.
In dem Bericht wird auch die Regierung kritisiert: Es sei naiv zu glauben, dass chinesische Investoren andere Absichten als europäische oder amerikanische Investoren hätten. "Obwohl die führende Partei in China sich als kommunistische Partei bezeichnet, haben ihre Methoden und Bräuche das Land in ein erfolgreiches kapitalistisches Unternehmen umgewandelt. Dies hat China seitdem zu seinem eigenen Wohl ausgenutzt", heißt es weiter. Deshalb sei es letztlich abzuwarten, ob die namibische Regierung ihr Verhältnis mit China zum eigenen strategischen Interesse gestaltet oder ob chinesische Investoren von Namibia profitieren, ohne dass das Land weiter entwickelt werde.
Der Gewerkschaftsdachverband NUNW hatte die Studie angeregt. Im Jahr 2006 wurde LaRRi beauftragt, die chinesischen Investitionen und die Arbeitsverhältnisse der ausländischen Unternehmen zu untersuchen. Diese Studie ist Teil einer größeren Untersuchung, die Afrika durchgeführt worden war. Der Abschlussbericht wird Ende Mai veröffentlicht. Lesen Sie darüber demnächst mehr in der AZ.
Die Situation in Namibia sei besorgniserregend, schlussfolgert der Bericht. Namibier stünden im ständigen Wettbewerb mit den Chinesen. Dies könne schon bald Gewalt auslösen, ähnlich wie die ausländerfeindlichen Übergriffe, die es im vergangenen Jahr in Südafrika gegeben habe, meint Jauch.
In dem LaRRI-Report werden vor allem die Arbeitsbedingungen von chinesischen Unternehmen kritisiert, da sie "inakzeptabel sind und nicht toleriert werden". Unter anderem würden Aufträge teils an Firmen vergeben, die dem Gesetz nicht folgen. Diese Bräuche missachteten nicht nur die Verfassung, sondern beuteten auch das gesellschaftliche Gefüge des Landes aus. Die Regierung zögere zudem, entscheidend zu handeln.
Jauch fügte als Beispiel an, dass namibische Bauarbeiter 8,44 Namibia-Dollar pro Stunde verdienten. Bei chinesischen Unternehmen bekämen die Angestellten lediglich 2,50 bis 3,50 N$ pro Stunde. Dies sei "lächerlich und unfair", da chinesische Firmen billiger seien und die namibischen Unternehmen so weniger Arbeit bekämen. "Namibier haben eine lange Geschichte der kolonialen Unterdrückung hinter sich, die sie nach der Unabhängigkeit vergessen wollten. Dies ist ein Grund, warum viele Arbeiter die Verhältnisse bei chinesischen Unternehmen als eine neue Form des Kolonialismus sehen", heißt es in dem Bericht weiter.
"In Namibia herrscht noch immer der Glaube, dass alle ausländischen Investoren im Land willkommen sind. Das Ministerium für Handel und Industrie glaubt zudem, dass es flexibel mit den Rechten von Arbeitern und den Arbeitsbedingungen umgehen kann", steht in dem Bericht. Dies bereite jedoch einer Fortsetzung der Ausbeutung den Weg. Ferner werde so die Beschaffung von "anständigen Jobs" unterwandert.
In dem Bericht wird auch die Regierung kritisiert: Es sei naiv zu glauben, dass chinesische Investoren andere Absichten als europäische oder amerikanische Investoren hätten. "Obwohl die führende Partei in China sich als kommunistische Partei bezeichnet, haben ihre Methoden und Bräuche das Land in ein erfolgreiches kapitalistisches Unternehmen umgewandelt. Dies hat China seitdem zu seinem eigenen Wohl ausgenutzt", heißt es weiter. Deshalb sei es letztlich abzuwarten, ob die namibische Regierung ihr Verhältnis mit China zum eigenen strategischen Interesse gestaltet oder ob chinesische Investoren von Namibia profitieren, ohne dass das Land weiter entwickelt werde.
Der Gewerkschaftsdachverband NUNW hatte die Studie angeregt. Im Jahr 2006 wurde LaRRi beauftragt, die chinesischen Investitionen und die Arbeitsverhältnisse der ausländischen Unternehmen zu untersuchen. Diese Studie ist Teil einer größeren Untersuchung, die Afrika durchgeführt worden war. Der Abschlussbericht wird Ende Mai veröffentlicht. Lesen Sie darüber demnächst mehr in der AZ.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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