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Schädel werden an Charité untersucht

Windhoek/Berlin - In der Frage zur Überstellung von Gebeinen der Herero und Nama von deutschen Universitäten nach Namibia ist jetzt Bewegung gekommen. Das Uniklinikum Charité in Berlin kündigte laut einem Artikel in "Welt online" an, "mit ,geeigneten Maßnahmen' die Herkunft der Schädel aufklären" zu wollen. Eine Rückgabe an Namibia wird nicht ausgeschlossen. Ausgelöst wurde die Debatte durch einen Fernsehbeitrag des ARD-Magazins "Fakt" vom 21. Juli, in dem berichtet wurde, dass im Archiv der Uni Freiburg sowie an der Charité knapp 60 Schädel von Herero und Nama aus der Zeit des Herero-Krieges lagern. Diese seien einst von deutschen Forschern für anthropologische Studien aus Deutsch-Südwestafrika bestellt worden (AZ berichtete).

Sobald an der Charité die Untersuchungen der Schädel abgeschlossen sind, wolle man umgehend Kontakt mit der diplomatischen Vertretung Namibias aufnehmen. "Sollte sich der Verdacht erhärten, dass die Objekte in manchen Fällen aus einem ,Unrechtskontext' stammen, werde die Charité alles tun, um die Präparate für eine ehrenvolle Bestattung zurückzugeben", heißt es.

Für den ehemaligen namibischen Botschafter in Deutschland, Peter Katjavivi, der in dem TV-Beitrag die Rückgabe der Schädel gefordert und dabei den Instituten gedroht hatte, sie dazu zu zwingen, ist die Sache indes abgeschlossen. "Das ist jetzt eine Angelegenheit unserer Botschaft in Deutschland und des namibischen Denkmalrates", sagte er diese Woche auf AZ-Nachfrage und relativierte seine Drohung. "Bislang hat die namibische Regierung die Schädel ja noch nicht zurückverlangt", räumte er ein. Katjavivi wies abschließend darauf hin, dass eine Überführung der Gebeine mit einigen Kosten für Transport und Lagerung verbunden sei.

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Allgemeine Zeitung 2024-11-25

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