Schädel zurück nach Namibia
Windhoek/Leipzig - Der ehemalige namibische Botschafter in Deutschland und jetzige Chef der Planungskommission, Dr. Peter Katjavivi, fordert die Überstellung von Gebeinen von Herero und Nama, die noch an deutschen Universitäten lagern, nach Namibia. Darüber wurde am 21. Juli im ARD-Fernsehmagazin "Fakt" unter dem Titel "Koloniales Erbe" berichtet.
"Wir müssen jetzt Wege finden, wie wir Einrichtungen, die nicht mit der namibischen Regierung kooperieren wollen, dazu zwingen können", sagte Katjavivi in dem TV-Beitrag. Darin hatte der Autor Markus Frenzel (Leipzig) berichtet, dass im Archiv der Universität Freiburg "noch mindestens zehn solcher Schädel" und am Universitätsklinikum Charité in Berlin noch 47 Schädel von Herero und Nama aus der Zeit des Herero-Krieges lagern.
Deutsche Forscher hätten damals gezielt Leichenteile für anthropologische Studien aus Deutsch-Südwestafrika bestellt, erklärte der Kunsthistoriker und Kolonialismusforscher Joachim Zeller in der Sendung und bezeichnete dies als "skandalös". "Ich denke, dieser Leiche im Keller müssen wir uns stellen. Die Weigerung, sich mit diesem Erbe der Wissenschaftsgeschichte auseinanderzusetzen, ist ein großer Fehler", so Zeller. Im AZ-Gespräch erklärte Journalist Frenzel, dass ihm diverse Dokumente und Studien aus der damaligen Zeit vorlägen, darunter eine mit dem Titel "Anthropologische Untersuchungen an Herero- und Hottentotten-Kehlköpfen" von Werner Grabert aus dem Jahr 1904, zu deren Zweck 38 Nama- und zwölf Herero-Köpfe genutzt worden seien.
Laut "Fakt" verteidigte die Universität Freiburg die Sammlung als "Kulturgut", an der Charité indes wies man darauf hin, dass die Sammlung wegen Personalmangels nicht aufgearbeitet werden könne. Der Wortlaut des TV-Beitrages steht im Internet (www.mdr.de/fakt).
"Wir müssen jetzt Wege finden, wie wir Einrichtungen, die nicht mit der namibischen Regierung kooperieren wollen, dazu zwingen können", sagte Katjavivi in dem TV-Beitrag. Darin hatte der Autor Markus Frenzel (Leipzig) berichtet, dass im Archiv der Universität Freiburg "noch mindestens zehn solcher Schädel" und am Universitätsklinikum Charité in Berlin noch 47 Schädel von Herero und Nama aus der Zeit des Herero-Krieges lagern.
Deutsche Forscher hätten damals gezielt Leichenteile für anthropologische Studien aus Deutsch-Südwestafrika bestellt, erklärte der Kunsthistoriker und Kolonialismusforscher Joachim Zeller in der Sendung und bezeichnete dies als "skandalös". "Ich denke, dieser Leiche im Keller müssen wir uns stellen. Die Weigerung, sich mit diesem Erbe der Wissenschaftsgeschichte auseinanderzusetzen, ist ein großer Fehler", so Zeller. Im AZ-Gespräch erklärte Journalist Frenzel, dass ihm diverse Dokumente und Studien aus der damaligen Zeit vorlägen, darunter eine mit dem Titel "Anthropologische Untersuchungen an Herero- und Hottentotten-Kehlköpfen" von Werner Grabert aus dem Jahr 1904, zu deren Zweck 38 Nama- und zwölf Herero-Köpfe genutzt worden seien.
Laut "Fakt" verteidigte die Universität Freiburg die Sammlung als "Kulturgut", an der Charité indes wies man darauf hin, dass die Sammlung wegen Personalmangels nicht aufgearbeitet werden könne. Der Wortlaut des TV-Beitrages steht im Internet (www.mdr.de/fakt).
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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