Schädlinge und Algen auf natürliche Weise bekämpfen
Welcher Aquarist kennt sie nicht: die kleinen braunen Schnecken, die immer wieder Löcher in die Blätter oder im Boden die Wurzeln der Wasserpflanzen anfressen und die dann absterben. Auch Algen an Pflanzen und den Aquariumscheiben bereiten vielen Aquarium-Freunden Kopfzerbrechen.
Natürlich gibt es chemische Mittel, sich von diesen Schädlingen zu befreien, aber die Anwendung etwas riskant. Wichtig ist, sich genau an die Instruktionen zu halten und genau die Mengen der Chemikalien umzurechnen. Dazu muss man natürlich genau wissen, wie viel Liter Wasser das Aquarium enthält. Nach einer chemischen Behandlung muss außerdem die Kohle im Filter erneuert werden, die dazu dient, Giftstoffe wieder dem Wasser zu entziehen.
Das Aquarium wird von Algen befallen, wenn das Wasser nicht genug in Bewegung ist, oder wenn direktes Sonnenlicht ins Becken scheint. Falsche Farbtemperatur von künstlichem Licht fördert außerdem den Algenwuchs. Eine richtige Aquariumlampe enthält ultraviolettes Licht. Dieses ist für Algen unerträglich. Eine normale Glühlampe besitzt nicht dieses Farbspektrum und wird außerdem zu heiß. Auch die modernen Sparlampen sind nicht für das Aquarium geeignet.
Auf natürlichem Wege können die Algen außerdem bekämpft werden, wenn zusätzlich das Wasser ständig, ohne Unterbrechung durch einen Filter mit entsprechendem Füllmaterial geleitet wird. Algen wachsen nur in stillem Wasser; fließendes Wasser verhindert auf natürliche Weise den Algenwuchs. Saugschmerlen sind Fische, die sich hautsächlich von Algen ernähren. Sie sind in einem Aquarium wahre „Staubsauger“ und gleiten mit ihren Saugmäulern an Pflanzen und Scheiben entlang und saugen so die Algen ab. Achtung: Saugschmerlen sind sehr teritorial, deshalb sollte man nur ein Examplar in einem Aquarium halten.
Wer erstmal Schnecken im Aquarium hat, weiß wie schwer es ist, sie wieder los zu werden. Meistens kommen sie als Eier an neuen Pflanzen oder anderen Verzierungen, wie Wurzeln oder Ziersteinen, die vorher in einem anderen Becken waren, ins Aquarium. Deshalb sollte man neue Pflanzen usw. gut vorher untersuchen und notfalls manuell die kleinen durchsichtigen Eierklumpen entfernen, bevor man sein Aquarium neu bestückt. Hat man doch plötzlich eine Schneckenplage im Becken, sollte man sofort reagieren und erstmal manuell die Schnecken. Es gibt aber auch Fische, die sich von gerade diesen Schnecken ernähren. Clown Lurche (Chromobotia macracanthus) gehören dazu. Da sie allerdings relativ groß werden, darf das Aquarium, in dem sie die Schnecken vertilgen sollen, nicht zu klein sein.
Fische, die in kleinen Becken gehalten werden, erreichen kaum die Maße, die sie in einem größeren Aquarieum hätten. Allerdings erreichen sie doch eine Mindestgröße. Deshalb ist von vornherein von einem zu kleinen Aquarium abzuraten, denn Fische, die sich nicht genügend bewegen können, werden krank. Herkömmliche kleine runde und recht niedrige Plastikbecken sind für Fische die reinste Tierquälerei. Je kleiner das Becken, desto mehr ist das Wasser Temperatur- und chemischen Schwankungen ausgeliefert, auf die Fische und Pflanzen unterschiedlich empfindlich reagieren.
Agnes Hoffmann
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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