Schiffswrack zieht Kreise

Windhoek/Oranjemund - Das Kulturministerium sieht ein, dass es sich dem Tadel ausgesetzt haben mag, indem es nach dem wertvollen Fund des Schiffswracks der "Bom Jesus" vor vier Jahren (1. April 2008) über die Konservierung des Schatzes keine Information mehr herausgegeben habe. Die amtierende Direktorin der Abteilung Nationales Erbe und Kulturprogramme, Esther Moombolah-/Goagoses, schränkt das Eingeständnis sofort wieder ein, indem sie behauptet, dass die Berichterstattung der Allgemeinen Zeitung über dieses Thema am 13. und 16. März 2012 "derart tendenziös" sei, dass das Kulturministerium mit wenig Vertrauen an solche Aufklärung gehe. Immerhin macht Moombolah-/Goagoses das Angebot, mit informativen Antworten auf "ordentlich formulierte Nachfragen" zu reagieren. "Wir haben nichts zu verbergen und sind stolz auf die Art und Weise, wie wir auf die überraschende Herausforderung reagiert haben, mit einem international relevanten Konservierungsobjekt wie dem Schiffswrack von Oranjemund umzugehen", lautet die amtliche Erklärung nach knapp vier Jahren amtlicher Stille, die die Zeitung anscheinend gestört hat. Die Regierung berate sich noch mit verschiedenen Behörden, wie sie ihrer Verantwortung für das Wrack gerecht werden müsse.

Moombolah-/Goagoses wirft der AZ vor, durch Veröffentlichung angeblich unbestätigter Information Emotionen angeheizt und informierte Interessenträger übergangen zu haben, ohne Namen solcher Interessenträger zu nennen. In den AZ-Reportagen sind alle Quellen beim Namen genannt.