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Schillernd in der Winterluft

Eberhard Hofmann
Vizepräsident Omushamane Nangolo Mbumba is in diesen Tagen besonders gefordert. Einmal muss er in der klaren Winterluft die Parade zum 31. Jubiläum der namibischen Wehrmacht in Grootfontein abnehmen. Wir können uns mittlerweile zu Boden, zu Wasser und in der Luft gegen den Feind wehren. Dann musste Omushamane Mbumba im Staatshaus die Regierung vor der anbrandenden Empörung von seiten etlicher Herero- und Nama-Großmänner verteidigen. Und Speaker Omutengwa Omundohotola Peter Katjavivi hatte im Tintenpalast stief Mühe, das Hohe Haus vor Unflätigkeiten aus den Oppositionsbänken zu schützen, damit er nich noch zwei Oppositionelle wie Bernadus Swartbooi und Seibeb wegen Rüpelei vor die Trür schicken musste. Auch in der Nationalversammlung ging es den erbosten Rednern um mehr Nullen nach der Leitzahl im deutsch-namibischen Versöhnungspaket. Die Vokabeln der Verdammnis sind so ziemlich ausgeschöpft.

Quo vadis?

Neben dem 31. Jubiläum der landeseigenen Streitkräfte hat in diesen Tagen auch ein Treffen der alleinig anerkannten Kriegsveteranen, Alt-PLAN-Kämpfer (Nationale Volkbefreiungsarmee) im ehemaligen Aufmarsch- bzw. Infiltrationsgebiet der ehemaligen Kriegsparteien stattgefunden. Das sind die Begünstigten, die eine Sonderstellung genießen. Ihre ehemaligen Gegner aus der SWA Streitmacht vor 1990 hingegen gehen bei der Kriegerversorgung leer aus, denn die so genannte nationale Aussöhnung trifft bei ihnen net nich zu. Also beim Treffen der anerkannten Alt-Krieger war Meme Sophia Shaningwea, Generalsekretärin der SWA Volksorganisation, als Würdenträgerin zugegen. Der Redner der PLAN-Männer – leider ham wir seinen Namen bei der Nachrichtensendung der Enn-Bie-ßie nich mitgekriegt – wollte Madam Sophie offensichtlich beruhigen, denn er sagte – zitiert von der Enn-Bie-ßie – sie hätten nich die Absicht, die Regierung zu stürzen. Hallo !?

Jong, wir ham uns nich verhört! Das kam über den Äther der Enn-Bie-ßie, die derzeit mos nich mehr streikt. Es stimmt also, dass bei der alternden Soldateska ein Militärputsch durchaus als Möglichkeit im Vokabular vorkommt, aber großzügig winken sie aus eigenen Reihen ab, dass ein Coup d`Etatnich nötig sei. Aus europäischer Ferne mit Blick auf Afrika heißt es dann, na ja, wenn Putschen in Ouagadougou und Bamako grad gang und gäbe is, kann `s mos auch woanders vorkommen. Und dann kommen Klagen aus Afrika, dass die Medien zu negativ über den Kontinente berichteten. Unser voriger Verteidigungsminister, Generalissimo Peter Vilho, der kürzlich wegen Korruptionsverdachts sein Amt verlassen hat, hat vor seinem Abgang noch zu verstehen gegeben, dass er als Militärmann in jungen weißen Geschäftsleuten eine Gefahr erkennen wollte. Aus den Reihen der Alt-Kämpen vernehmen wir nun, dass der innere Feind durchaus auch in der Regierung zu finden sei.

In der Kritik und im Bedenken is der Führer der PDF-Opposition, Omutengwa McHenry Venaani, derzeit in einem Punkt recht konkret. Das Katutura-Staatskrankenhaus hält Venaani für ein Symbol des Todes. „Wer sich da einbucht, unterzeichnet seinen eigenen Todesschein.“ Omutengwa Venaani hat bei der jüngsten Sitzung des Zentralkomitees der demdokratischen Volksbewegung einen Vergleich angestellt, wie die Swapo ein Parteihauptquartier und Prunkbaufür Aber-Zig-Millionen hochziehen könne, derweil das Katutura-Krankenhaus verwahrlost und verfällt.

Geltungsbedürfnis kennt halt keine Grenzen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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