Schlaga bedauert Ohorongo-Verkauf
Größtes deutsches Investment in Namibia bald in chinesischer Hand
Von Erwin Leuschner, Swakopmund/Otavi
Schlaga war vor kurzem einer Einladung der Swakopmunder Wissenschaftlichen Gesellschaft (WGS) gefolgt und hielt einen Vortrag über den aktuellen Stand der deutsch-namibischen Beziehungen in dem Küstenort. Dabei sprach er ganz unterschiedliche Themen an, darunter auch die Entwicklung deutscher Firmen in Namibia.
Eines der Themen, denen sich der Botschafter widmete, war der Verkauf der Ohorongo-Aktien, den er vor den rund 90 Besuchern als „sehr, sehr traurig“ beschrieb. Als Grund dafür nannte er nicht nur die Tatsache, dass es sich bei der Fabrik um die größte Privatinvestition aus Europa in Namibia gehandelt habe. Dem Botschafter zufolge erfüllt Ohorongo nämlich auch neun von zehn Auflagen des Gesetzesentwurfs zur wirtschaftlichen Ermächtigung NEEEF. So würde sich das gesamte Personal von Ohorongo inzwischen aus Namibiern zusammensetzen. „Der letzte deutsche Manager ist schon vor anderthalb Jahren abgereist“, sagte Schlaga.
Als Grund für den Ausstieg der Schwenk-Gruppe aus Namibia nannte der Botschafter konkret den Bau einer neuen Zementfabrik nördlich von Otjiwarongo, die als Cheetah-Zement bekannt sei. Diese Fabrik werde noch in diesem Jahr die Produktion aufnehmen. „Die Entwicklung (der neuen Zementfabrik) hat beim Ohorongo-Management viele Fragen aufgeworfen und es wurde lange über eine Koexistenz verhandelt“, sagte er.
Seinen Angaben zufolge könnten beide Fabriken gemeinsam bis zu 2,5 Millionen Tonnen Zement im Jahr herstellen, „was bei weitem zu viel für die Region ist“, da es schon Fabriken in den Nachbarländern Botswana und Südafrika gebe. Hinzu komme die Tatsache, dass die Bauindustrie in Namibia einen drastischen Rückgang erlebt habe und „große Projekte im Grunde fertig sind“. Zu diesen Projekten gehörten der neue Containerterminal im Walvis Bayer Hafen sowie der Neckartal-Damm im Landessüden. „Es sind auch keine weiteren große Projekte in Aussicht und die Zementfabrik (Ohorongo) kann nicht nachhaltig über einen längeren Zeitraum überleben“, sagte Schlaga.
Aus diesen Gründen habe Ohorongo mit der Regierung über eine mögliche Vereinbarung verhandelt, die das Überleben beider Fabriken garantiere. Er beschrieb es als bedauerlich, dass „die namibische Regierung dabei nicht so unterstützend war, wie wir gehofft hatten. Das bedeutet, dass das größte deutsche Investment in Namibia bald weg ist“, sagte er. Das bisherige Gesamtinvestment der Ohorongo-Zementfabrik bezifferte er auf etwa 300 Millionen Euro – dies entspricht aktuell knapp fünf Milliarden Namibia-Dollar.
Laut Schlaga ist Namibia zudem für deutsche Unternehmen kein bevorzugtes Land für Investitionen, was der Botschafter ebenfalls als bedauerlich beschrieb. Hierfür gebe es viele Gründe, ausschlaggebend sei aber die Tatsache, dass Namibia „nicht auf dem Radar auftaucht. Deutsche reisen nach Namibia, um Urlaub zu machen, aber nicht unbedingt mit dem Ziel, hier zu investieren“, sagte er. Schlaga habe aber während seiner Amtszeit mehrere Delegationen deutscher Geschäftsmänner durch Namibia geführt.
Schlaga war vor kurzem einer Einladung der Swakopmunder Wissenschaftlichen Gesellschaft (WGS) gefolgt und hielt einen Vortrag über den aktuellen Stand der deutsch-namibischen Beziehungen in dem Küstenort. Dabei sprach er ganz unterschiedliche Themen an, darunter auch die Entwicklung deutscher Firmen in Namibia.
Eines der Themen, denen sich der Botschafter widmete, war der Verkauf der Ohorongo-Aktien, den er vor den rund 90 Besuchern als „sehr, sehr traurig“ beschrieb. Als Grund dafür nannte er nicht nur die Tatsache, dass es sich bei der Fabrik um die größte Privatinvestition aus Europa in Namibia gehandelt habe. Dem Botschafter zufolge erfüllt Ohorongo nämlich auch neun von zehn Auflagen des Gesetzesentwurfs zur wirtschaftlichen Ermächtigung NEEEF. So würde sich das gesamte Personal von Ohorongo inzwischen aus Namibiern zusammensetzen. „Der letzte deutsche Manager ist schon vor anderthalb Jahren abgereist“, sagte Schlaga.
Als Grund für den Ausstieg der Schwenk-Gruppe aus Namibia nannte der Botschafter konkret den Bau einer neuen Zementfabrik nördlich von Otjiwarongo, die als Cheetah-Zement bekannt sei. Diese Fabrik werde noch in diesem Jahr die Produktion aufnehmen. „Die Entwicklung (der neuen Zementfabrik) hat beim Ohorongo-Management viele Fragen aufgeworfen und es wurde lange über eine Koexistenz verhandelt“, sagte er.
Seinen Angaben zufolge könnten beide Fabriken gemeinsam bis zu 2,5 Millionen Tonnen Zement im Jahr herstellen, „was bei weitem zu viel für die Region ist“, da es schon Fabriken in den Nachbarländern Botswana und Südafrika gebe. Hinzu komme die Tatsache, dass die Bauindustrie in Namibia einen drastischen Rückgang erlebt habe und „große Projekte im Grunde fertig sind“. Zu diesen Projekten gehörten der neue Containerterminal im Walvis Bayer Hafen sowie der Neckartal-Damm im Landessüden. „Es sind auch keine weiteren große Projekte in Aussicht und die Zementfabrik (Ohorongo) kann nicht nachhaltig über einen längeren Zeitraum überleben“, sagte Schlaga.
Aus diesen Gründen habe Ohorongo mit der Regierung über eine mögliche Vereinbarung verhandelt, die das Überleben beider Fabriken garantiere. Er beschrieb es als bedauerlich, dass „die namibische Regierung dabei nicht so unterstützend war, wie wir gehofft hatten. Das bedeutet, dass das größte deutsche Investment in Namibia bald weg ist“, sagte er. Das bisherige Gesamtinvestment der Ohorongo-Zementfabrik bezifferte er auf etwa 300 Millionen Euro – dies entspricht aktuell knapp fünf Milliarden Namibia-Dollar.
Laut Schlaga ist Namibia zudem für deutsche Unternehmen kein bevorzugtes Land für Investitionen, was der Botschafter ebenfalls als bedauerlich beschrieb. Hierfür gebe es viele Gründe, ausschlaggebend sei aber die Tatsache, dass Namibia „nicht auf dem Radar auftaucht. Deutsche reisen nach Namibia, um Urlaub zu machen, aber nicht unbedingt mit dem Ziel, hier zu investieren“, sagte er. Schlaga habe aber während seiner Amtszeit mehrere Delegationen deutscher Geschäftsmänner durch Namibia geführt.
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Allgemeine Zeitung
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