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Schlechter Scherz

Liebes deutschsprachiges Radio-NBC-Team! Euer Aprilscherz hat - wie Ihr an den Reaktionen erkennen konntet - ziemliche Wellen in der Hörerschaft geschlagen! Meine erste Reaktion war: Verunsicherung und Trauer. Abschied nehmen vom Gewohnten: von Udo Jürgens zweimal täglich, von Citys "Am Fenster", von Matthias Reim u.v.a. Abschied nehmen vom familiären Rätselraten, wo Jeder Jeden kennt, von sympathischen Moderatoren/innen, von den täglichen Tageshöchst- und -tiefstemperaturen (mal ganz ehrlich: Wer interessiert sich wirklich dafür, ob es an 300 Tagen im Jahr in Grootfontein 34 oder 36 Grad heiß wird?), Abschied vom Wunschkonzert, das immer einen fragwürdigen Hörergeschmack repräsentiert (oder hoffentlich nicht repräsentiert!), aber auch Abschied von den absolut phantastischen Musikprogrammen aus der Klassik dank Freddy Frewer und seinen Kollegen/innen. Und das wäre wirklich ein Verlust gewesen!

Somit bin ich mir gar nicht so sicher, ob Euer Aprilscherz ein gelungener guter oder ein schlechter Witz war. Gut, weil wir alle Gelegenheit hatten, mal wieder den Service des deutschsprachigen Radiosenders zu würdigen, dankbar zu sein, dass es Euch gibt, und dass es Euch auch weiterhin geben wird, auch wenn wir Hörer so manches mal stöhnen und schimpfen. Schlecht, weil bei dieser "Hiobsbotschaft" auch Unsicherheit verbreitet worden ist: Gibt es hier Willkür? Schwindende Kulturtoleranz? Untergrabung der öffentlichen Meinungsfreiheit in Namibia?

Der Aprilscherz hat hier wirklich unberechtigterweise Misstrauen gesät, das für unser aller Zusammenleben in Namibia nicht förderlich ist. Deshalb mein Resümee am Ende: Euer Aprilscherz war in einem Aspekt ein guter, aber im Ganzen war es ein schlechter Scherz! Herzhaft lachen konnte ich darüber zu keiner Zeit.

Dorothea Krönke, Farm Ousema (Distrikt Otjiwarongo)

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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