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Schlettwein wehrt Druck ab
Schlettwein wehrt Druck ab

Schlettwein wehrt Druck ab

Namibischer Entwickler sucht 117 Mio. N$ für Angola-Projekt
Eberhard Hofmann
Von Eberhard Hofmann

Windhoek/Luanda - Obwohl Finanzminister Calle Schlettwein dem Ministerium für Industrialisierung sowie dem Entwickler und Geschäftsmann Titus Nakuumba im vergangenen Juni beschieden hatte, vom 117-Mio.-Immobiliendeal in Angola abzusehen, will Nakuumba weiter mit der Regierung verhandeln. „Seine Immobilie“, so Naakuumba, die er noch erwerben will, ist im Industrieviertel „Polo-Viana“ von Luanda gelegen. Nakuumba bezog diese Stellung kürzlich, als er gefragt wurde, ob die vorher angesagte Transaktion von Tisch sei. Es handelt sich um 20 000 Quadratmeter Baugrund sowie 14 000 m² überdachte Fläche.

Schlettwein hatte das vermittelnde Ministerium im Juni 2018 aufgefordert, den Immobilien-Deal in Angola abzubrechen, weil das Finanzministerium keine Bewilligung dafür ausgestellt habe und das Prozedere für einen solchen Ankauf nicht befolgt worden sei. Ein höherer Beamter im Ministerium für Industrialisierung, Handel und SME-Entwicklung (Small & Mediem Enterprises) erklärte in dieser Woche dem Medienhaus NMH gegenüber, dass der staatliche Ankauf eines riesigen Grundstücks und dazugehöriger Gebäude in Luanda auf einen „riesigen Reinfall“ für die Regierung hinausgelaufen wäre. Der Beamte gab diese Antwort auf die Frage, ob das Industrieministerium den Deal im Falle einer besseren staatlichen Finanzlage wiederbeleben werde. „Der Deal musste abgeblasen werden. Was erreichen wir, wenn wir so viel Geld in Angola investieren, um was zu verkaufen? Unsere Beamten waren nicht von diesem Handel unterrichtet.“ Der Beamte erläuterte des Finanzministers Entscheidung mit dem Hinweis auf dessen Erfahrung aus den Ämtern, die er zuvor ausgeübt hat: Staatssekretär sowie Minister für Handel und Industrie.

Nakuumba schwebt vor, dass die namibische Regierung die Kaufsumme, inklusive 52 Mio. N$ an Versicherungskosten, nach Wunsch der Verkäufer über vier Jahre abzahlen könne. „Wir können der Regierung sogar eine Zahlungsfrist von acht bis zehn Jahren einräumen.“ Er sieht in dem Projekt gute Handelschancen, wonach „unsere Schwestern und Brüder ihre Produkte dort absetzen können, im Gegensatz zur derzeitigen Praxis in Angola, wo sie Geschäftsmieten ein ganzes Jahr im Voraus zahlen müssen“. Er hält die Geschäftsimmobilie sehr für namibische Regierungsgeschäfte geeignet. Eine interministerielle Abordnung habe das Grundstück und die Gebäude bereits zur Abschätzung besucht.

Die Übereinkunft, dass Namibier den Namibia-Dollar und umgekehrt Angolaner ihren Kwanza an der Nordgrenze (Oshikango)flüssig eintauschen können, hat sich nach kurzer Durchführung wieder zerschlagen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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