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Schlicht und freundlich – Mateus Shikongo

Claudia Reiter
Windhoeks ehemaliger Bürgermeister Mateus Kristof Shikongo ist am Freitag, 14. Mai 2021, im Medipark Ongwediva verstorben, nachdem er mit Corona-Infizierung eingeliefert worden war. Er wurde am 26. Juni 1950 in Ondangua, Region Oshana, geboren. Shikongo hinterlässt seine Frau und vier Kinder.

Präsident Geingob rückt in seinem kurzen Nachruf und seiner Beileidsbezeugung an die Hinterbliebenen Shikongos zuerst die Mitgliedschaft des Verstorbenen in der Swapo in den Mittelpunkt, bevor er auf dessen Jahre als Bürgermeister der Hauptstadt eingeht. Shikongo gehörte zu etlichen Windhoeker Politikern, die von der Swapo aus ihren Posten enthoben wurden, weil sie 2009 in den Verdacht geraten waren, dass sie mit der Oppositionspartei Rally for Democracy and Progress (RDP) sympathisierten. „Swapo und die Einwohner der Stadt Windhoek, der er Jahrzehnte geschickt gedient hat, sind betrübt“, endet Geingob seinen Nachruf.

Windhoeker Bürger haben eher konkrete Erinnerungen an ihren Bürgermeister der Jahre 1993 sowie des Jahrzehnts 2000 bis 2010. In seiner Amtsperiode fällt die Einführung der Windhoeker Stadtpolizei, denn die Landespolizei Nampol ist den Sicherheitsanforderungen der Einwohner der Hauptstadt allein kaum nachgekommen. Shikongo hat sich persönlich auch für die Städtepartnershaft mit Berlin eingesetzt, die er durch Unterschrift mit seinem Gegenpart der deutschen Hauptstadt, Eberhard Diepken, im dortigen Roten Rathaus besiegelt hat. Windhoek und Berlin haben das 20jährige Jubiläum der Partnerschaft im vergangenen (Corona)-Jahr durch ihre aktuellen Bürgermeister immerhin gewürdigt, wenn nicht gefeiert.

Bürgermeister Mateus Shikongo hat sich als aktiver Kommunalpolitiker während seiner Zeit als Warnstimme gegen die unüberlegte Einführung staatlich verordneter Energiezwischenhändler, den Energieverteilern z. B. Nored und Erongored Gehör verschafft. Als das System landesweit für Namibia eingeführt werden sollte - und inzwischen weitgehend etabliert ist – hat Shikongo Vertretern der Kommunen aus dem ganzen Land die Nachteile deutlich vorbuchstabiert, als sie sich in Windhoek zu dem Thema versammelt hatten. Der Energieproduzent NamPower hatte bis dahin den Strom direkt an die Kommunen geliefert und verrechnet. Mit der Finanzierung der neuen Instanz der Stromverteiler zwischen NamPower und den Kommunen entstehen für den Endverbraucher und die Ortschaften Mehrkosten, die sie früher nicht hatten. Es ist Shikongo im Wesentlichen zu verdanken, dass Windhoek trotz Druck von oben diesen Zwischenhändler nicht akzeptiert hat, die Elektrizitätslieferung direkt mit NamPower abrechnet und ferner für die eigene Infrastruktur an Stromleitungen sorgt.

Mateus Shikongo hat sich in den Stadtratssitzungen, da er als Vorsitzender die Beratung geleitet hat, als ausgleichende Persönlichkeit erwiesen. Gut gelaunt nahm er ferner an Veranstaltungen des Windhoeker Karnevals teil. Von der Bürgerseite hat man ihn als joviale, umgängliche Person erlebt, nicht als Apparatschik, wie sich manche seiner eingesetzten Parteigenossen in anderen öffentlichen Posten aufgeführt haben. Während seiner Pensionärsjahre hat er sich noch der Farmerei zugewandt.

Windhoeker erinnern sich gern an seine wohlmeinende Persönlichkeit. In der multikulturellen Gesellschaft der namibischen Hauptstadt hat Shikongo einen gelassenen Stil gepflegt.

Eberhard Hofmann

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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