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Schmierfinken sorgen für Entrüstung
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Schmierfinken sorgen für Entrüstung

Ausländische Touristen beschmutzen Garub-Ruine: Hiesiege Interessenvertreter verlangen Entschuldigung
Erwin Leuschner
Von Erwin Leuschner, Swakopmund/Windhoek/Lüderitzbucht

Namibia steht zusammen: Nachdem ausländische Reisende die historische Garub-Ruine mit Graffiti beschmutzt haben, sind mehrere Einzelpersonen den Tätern auf der Spur. „Inzwischen hat sich auch die EU-Kommission in Namibia bei mir gemeldet, die diesen Fall als Schande beschreibt“, sagte Franci Carney im Gespräch mit der AZ. Carney ist eine Fotografin aus Lüderitzbucht. Vor einer Woche kam sie an der Ruine zwischen Aus und Lüderitzbucht vorbei: „Diese Leute haben unser Erbe zerstört. Ich bin in Tränen ausgebrochen“, sagte sie.

Sie hat mehrere Aufnahmen gemacht und im Internet auf Facebook veröffentlicht. Binnen kürzester Zeit wurden die Fotos unzählige Male geteilt. „Aber dabei konnte ich es nicht belassen“, sagte Carney. Rein zufällig hat ein IT-Experte in Windhoek, Nrupesh Soni, die Fotos gesehen. „Ich war total sauer und bin sofort der Sache nachgegangen“, sagte er. Dank seiner technischen Kenntnisse hat er schnell weitere Informationen gesammelt – und einige der Touristen identifizieren können. Demnach handelt es sich offenbar um drei Franzosen und einen Kanadier, die an gleich mehreren Stellen in Namibia und in Kapstadt Graffiti hinterlassen, sich dabei gefilmt und die Aufnahmen im Internet veröffentlicht haben. Auf dem Video ist zu erkennen, dass sie im Etoscha-Nationalpark angeblich ohne Genehmigung eine Drohne geflogen haben.

„Kurz nachdem ich sie im Internet aufgespürt hatte, haben die Touristen sämtliche Beweise, darunter Fotos und Videos, gelöscht. Ich wusste dann, dass ich auf der richtigen Spur bin“, sagte Soni. Er habe inzwischen die E-Mail-Adresse von einem Touristen bekommen und die Person angeschrieben. „Wir fordern eine öffentliche Entschuldigung und, dass sie das Geschmiere entfernen“, verlangt Soni.

Mittlerweile hat sich auch die EU-Kommission in Namibia bei Carney gemeldet. „Ich bin dabei, einen Brief an die französische Botschaft zu verfassen und möchte sehen, dass diese Personen zur Rechenschaft gezogen werden“, sagte sie. Sie fordert nicht nur eine Entschuldigung, sondern auch, dass die Schuldigen Einreiseverbot in Namibia bekommen. „Solche Leute brauchen wir hier nicht.“ Inzwischen wolle Carney eine Geldsammelaktion starten und das Graffiti entfernen, damit es nicht noch weitere Nachahmer gibt. Andere Personen hätten seither auch die historische Ruine beschmiert.

„Derartige Fälle des Vandalismus tolerieren wir in Namibia nicht“, sagte derweil Romeo Muyunda, Pressesprecher des Umweltministeriums, auf Nachfrage. „Zum Glück ist dies ein Einzelfall. Der Großteil der Touristen respektieren und erhalten unser Erbe.“

Ähnlich sieht es auch der Gastgewerbeverband (HAN), der sich über das Graffiti „entsetzt“ zeigte und das Verhalten der Touristen als „respektlos“ bezeichnete. „Wir glauben, dass Namibier zusammenstehen und zeigen müssen, dass sie das historische Erbe von Namibia schätzen“, teilte HAN schriftlich mit.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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