Schneeballsysteme entlarvt
Windhoek - Der Gouverneur der namibischen Zentralbank, Ipumbu Shiimi, erklärte gestern in Windhoek, wie gefährlich Schneeballsysteme seien. "Diese Geschäftsmodelle brechen irgendwann zusammen. Diejenigen an der Spitze werden reich und alle anderen verlieren ihr Geld", so der BoN-Gouverneur. Dasselbe Prinzip habe man bei den Organisationen Goldprimetime (auch Gold Prime Time) sowie Penta Stream Investments (auch als Penta Gold und Pincode bekannt) erkannt. Ebenso wolle die Zentralbank erneut darauf aufmerksam machen, dass es sich bei der vermeintlich wohltätigen Organisation U-Care um ein Pyramidensystem handele.
"Die Zentralbank hat diesen Organisationen eine Frist gesetzt: Binnen 14 Tage müssen die gesamten eingesammelten Gelder zurückgezahlt werden", so der Gouverneur. Ferner raten Namibias Währungshüter, dass jedes Mitglied und jeder Interessent dieser Schneeballsysteme die Mitgliedschaft aufgeben bzw. jeglichen Kontakt vermeiden soll. "Wer dieser Empfehlung nicht nachkommt, dem drohen rechtliche Konsequenzen", so der Gouverneur. So könne eine Strafe von einer Million Namibia-Dollar und/oder einem Jahr Freiheitsentzug verhängt werden. "Wer Geld an diese Organisationen verloren hat, kann sich mit dokumentierten Beweisen an die Zentralbank wenden, was den Prozess der Rückerstattung vereinfacht", so Shiimi. Ebenso wird die Öffentlichkeit aufgerufen, jeglichen Verdacht auf Schneeballsysteme der Zentralbank zu melden.
Wie Shiimi erklärte, funktionieren die Organisationen alle ähnlich. "Das Ziel dieser Schneeballsysteme ist es, so viele Mitglieder anzuwerben wie nur möglich." Dabei werde von Jedem verlangt, eine Beitrittsgebühr zu zahlen und weitere Mitglieder zu werben. "Für jedes angeworbene Mitglied wird man belohnt und steigt in den Rängen des Systems auf. Je mehr Mitglieder angeworben werden, desto mehr Geld wird investiert und die Anwerber erhalten entsprechend höhere Kompensationen", so der BoN-Gouverneur.
Im Falle von U-Care verwarf Shiimi die Rechtfertigung, es handele sich um ein Wohltätigkeitsmodell. "Es stimmt, dass gewisse Gelder von U-Care für wohltätige Zwecke gespendet wurden", so der Gouverneur. "Aber wer etwas Wohltätiges tun will, kann sein Geld auch direkt spenden und braucht nicht einem System beizutreten, das Gebühren verlangt und Gewinne verspricht."
Diese Form der "Geldmacherei" sei alles andere als nachhaltig, erklärte der Zentralbank-Gouverneur, da die Existenz des Systems allein aus Mitgliedsgebühren gesichert wird. Kommen keine weiteren Mitglieder hinzu, versiegt die Einnahmequelle und das Modell bricht zusammen. Dabei schilderte Shiimi ein Beispiel aus Albanien. Laut dem Gouverneur wurde Mitte der Neunziger der Finanzsektor des Landes nach einer Wirtschaftsreform von Schneeballsystemen überschwemmt. "Die Systeme versprachen Reichtum, was dazu führte, dass fast ein Drittel der albanischen Bevölkerung an den dubiosen Modellen teilnahm", erklärte Shiimi. Im Jahr 1997 habe man allerdings kaum noch neue Investoren finden können, was dazu geführt habe, dass Mitglieder keine Gelder mehr erhielten. "Dies verursachte Chaos und Aufstände unter der Bevölkerung, die nun ihr Geld vom Staat verlangte", so der Gouverneur. Seiner Aussage nach sollen 2000 Menschen infolge dieser Unruhen ums Leben gekommen sein.
Weitere Informationen zu diesem Thema gibt's bei Romeo Nel, BoN-Direktor für Bankaufsicht (Tel. 061-2835040).
"Die Zentralbank hat diesen Organisationen eine Frist gesetzt: Binnen 14 Tage müssen die gesamten eingesammelten Gelder zurückgezahlt werden", so der Gouverneur. Ferner raten Namibias Währungshüter, dass jedes Mitglied und jeder Interessent dieser Schneeballsysteme die Mitgliedschaft aufgeben bzw. jeglichen Kontakt vermeiden soll. "Wer dieser Empfehlung nicht nachkommt, dem drohen rechtliche Konsequenzen", so der Gouverneur. So könne eine Strafe von einer Million Namibia-Dollar und/oder einem Jahr Freiheitsentzug verhängt werden. "Wer Geld an diese Organisationen verloren hat, kann sich mit dokumentierten Beweisen an die Zentralbank wenden, was den Prozess der Rückerstattung vereinfacht", so Shiimi. Ebenso wird die Öffentlichkeit aufgerufen, jeglichen Verdacht auf Schneeballsysteme der Zentralbank zu melden.
Wie Shiimi erklärte, funktionieren die Organisationen alle ähnlich. "Das Ziel dieser Schneeballsysteme ist es, so viele Mitglieder anzuwerben wie nur möglich." Dabei werde von Jedem verlangt, eine Beitrittsgebühr zu zahlen und weitere Mitglieder zu werben. "Für jedes angeworbene Mitglied wird man belohnt und steigt in den Rängen des Systems auf. Je mehr Mitglieder angeworben werden, desto mehr Geld wird investiert und die Anwerber erhalten entsprechend höhere Kompensationen", so der BoN-Gouverneur.
Im Falle von U-Care verwarf Shiimi die Rechtfertigung, es handele sich um ein Wohltätigkeitsmodell. "Es stimmt, dass gewisse Gelder von U-Care für wohltätige Zwecke gespendet wurden", so der Gouverneur. "Aber wer etwas Wohltätiges tun will, kann sein Geld auch direkt spenden und braucht nicht einem System beizutreten, das Gebühren verlangt und Gewinne verspricht."
Diese Form der "Geldmacherei" sei alles andere als nachhaltig, erklärte der Zentralbank-Gouverneur, da die Existenz des Systems allein aus Mitgliedsgebühren gesichert wird. Kommen keine weiteren Mitglieder hinzu, versiegt die Einnahmequelle und das Modell bricht zusammen. Dabei schilderte Shiimi ein Beispiel aus Albanien. Laut dem Gouverneur wurde Mitte der Neunziger der Finanzsektor des Landes nach einer Wirtschaftsreform von Schneeballsystemen überschwemmt. "Die Systeme versprachen Reichtum, was dazu führte, dass fast ein Drittel der albanischen Bevölkerung an den dubiosen Modellen teilnahm", erklärte Shiimi. Im Jahr 1997 habe man allerdings kaum noch neue Investoren finden können, was dazu geführt habe, dass Mitglieder keine Gelder mehr erhielten. "Dies verursachte Chaos und Aufstände unter der Bevölkerung, die nun ihr Geld vom Staat verlangte", so der Gouverneur. Seiner Aussage nach sollen 2000 Menschen infolge dieser Unruhen ums Leben gekommen sein.
Weitere Informationen zu diesem Thema gibt's bei Romeo Nel, BoN-Direktor für Bankaufsicht (Tel. 061-2835040).
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Allgemeine Zeitung
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