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Schneller als die Geldwäscher

Windhoek - Namibia ist ein Paradies für Geldwäscher und Finanzkriminelle. Da ist Clive Scott vom UN-Büro für Drogen und Kriminalität (UNODC) sicher. "Besonders aus Südafrika gibt es eine kriminelle Migration." Geht es nach Scott, sind die Grenzen für jene unwillkommenen Gäste schon bald nicht mehr so durchlässig. Der erste Schritt: 18 Polizeibeamte wurden in einem zweiwöchigen Training dazu ausgebildet, illegale Geldflüsse einzudämmen.

Ananias Iiyambo glaubt, durch den von der britischen Regierung gesponserten Kurs gerüstet zu sein, um mit den schnellen Tricks der Geldwäscher mitzuhalten. "Wir müssen immer stärker mit Institutionen und Banken zusammenarbeiten, deren Bedingungen kennen und die Arbeit international koordinieren", erklärt Iiyambo. Der 35-Jährige hat den Kurs als Bester abgeschlossen und fährt im Oktober mit zwei anderen Teilnehmern zu einem Anschlusstraining nach Großbritannien. "Dort kann ich die theoretische Ausbildung auch praktisch testen." Iiyambo arbeitet für die Anti-Korruptions-Kommission (ICC) - und war der einzige Kursteilnehmer, der künftig vor allem Beamten auf die Finger schauen wird. "Ich denke aber, alle meine Kollegen in der Korruptionsbekämpfung sollten diesen Kurs machen."

Die Gelegenheit könnten sie bekommen. Denn ab Oktober soll das Gesetz Financial Intelligence Act stufenweise bis 2008 in Kraft treten. In diesem Rahmen wird in Namibia das Financial Intelligence Center (FIC) schon ab Ende dieses Monats seine Arbeit aufnehmen und institutionalisiert zur großen Geldwäscher-Jagd blasen. "Namibias Bedarf an kompetenten Finanzermittlern wird drastisch steigen", prognostiziert Clive Scott vor diesem Hintergrund. Die aktuellen Absolventen des Ermittlungstrainings werden also voraussichtlich nicht die letzten sein. Scott: "Wir wollen diese Ausbildung zu einem regelmäßigen Angebot für die Beamten machen."

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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