Schokolade neu entdeckt - Kakao ist begehrt
Experten erwarten, dass sich Kakao tendenziell verteuern wird. Dafür spricht - wie bei vielen anderen Rohstoffen - auch die wachsende Nachfrage in Schwellenländern wie China und Indien. Den historischen Höchststand bei fast 5000 US-Dollar je Tonne, der vor 30 Jahren verzeichnet wurde, werden die Preise aber so schnell wohl kaum erreichen. Die Experten sind sich auch nicht ganz einig, ob die festeren Preise fundamental begründet sind - oder ob es sich bei dem jüngsten Aufschwung lediglich um eine neue Spekulationsblase handelt.
Mit den Veränderungen von Angebot und Nachfrage oder den aktuellen Lagerbeständen ist der steile Preisanstieg nach Ansicht von Manfred Wolter, Rohstoffanalyst der Landesbank Baden-Württemberg, jedenfalls nicht zu erklären. Im Gegenteil: Die seit Jahren steigenden Ernteerträge sollten dem Preis trotz wachsender Nachfrage gewisse Grenzen setzen. Wolter sieht deshalb am Kakaomarkt vor allem Fonds und Finanzinvestoren am Werk. Ein Indiz dafür war die scharfe Preiskorrektur kurz vor Ostern.
Gleichwohl spricht auch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage dafür, dass sich die Preise auf einem höheren Niveau einpendeln werden. Rohstoffexperten gehen jedenfalls davon aus, dass der Kakaomarkt im laufenden Jahr erneut ein leichtes Angebotsdefizit von rund 50000 Tonnen aufweisen wird. Von einem ursprünglich befürchteten Überangebot könne jedenfalls keine Rede sein, heißt es.
Ebenso wichtig wie der Einfluss der Spekulanten ist für die Kakaopreise die politische Lage in den traditionellen Anbauländern wie der Elfenbeinküste. Die ehemalige französische Kolonie zeichnet noch immer für etwa 40 Prozent der Weltproduktion verantwortlich. "Diese Konzentration bringt Schwierigkeiten mit sich", sagt Wolter. "Probleme in einem einzigen Ursprungsland können oft ausreichen, die Versorgungslage am Weltmarkt und damit die Preise entscheidend zu bewegen."
Doch in den letzten Monaten hat sich die lange Jahre hindurch angespannte politische Lage in der Elfenbeinküste spürbar entspannt. Ende November soll in dem westafrikanischen Küstenstaat gewählt werden, wodurch der Versöhnungsprozess formalisiert und weiter abgestützt werden könnte. Obwohl es in der Vergangenheit ähnlich hoffnungsvolle Ansätze gab, ohne dass es zu einem nachhaltigen Frieden gekommen wäre, hat es diesmal den Anschein, als ob die Konfliktparteien den Versöhnungsprozess ernster nähmen. Seit über einem Jahr ist es zu keinen größeren Auseinandersetzungen mehr gekommen.
Preissteigerungen versprechen sich die Optimisten auch von den insgesamt günstigen Eckdaten am Kakaomarkt. So hat der Schokoladenkonsum mit dem steigenden Wohlstand in vielen Weltregionen deutlich zugenommen, vor allem in Indien und China. Während diese beiden Länder die Schokolade gerade erst entdecken, lässt sich auf den traditionellen Märkten in Europa, und zunehmend auch den USA, ein Trend zu dunkler Schokolade mit einem höheren Kakaoanteil ausmachen. Unterm Strich rechnen die Experten deshalb für das laufende Jahr weltweit mit einem Anstieg der Kakaonachfrage um fünf Prozent auf 3,75 Mio. Tonnen.
"Der Trend geht vor allem in Deutschland immer mehr zu dunklen Schokoladen mit höherem Kakaoanteil", sagt die Kölner Stollwerck-Gruppe, eine Tochter des weltweit führenden Schweizer Kakaoverarbeiters Barry Callebaut. Auch bei Lindt & Sprüngli sorgt der Edelschokoladen-Boom für ein Rekordgeschäft. Kein Wunder, dass die europäische Kakao-Nachfrage allein im ersten Quartal des laufenden Jahres um rund fünf Prozent auf 355 Tonnen gestiegen ist. Dabei stammen zwar die qualitativ hochwertigsten Kakaosorten nach Aussage von Händlern traditionell vor allem aus Lateinamerika, doch dominiert beim Import mit 90 Prozent nach wie vor eindeutig Westafrika.
Mit den Veränderungen von Angebot und Nachfrage oder den aktuellen Lagerbeständen ist der steile Preisanstieg nach Ansicht von Manfred Wolter, Rohstoffanalyst der Landesbank Baden-Württemberg, jedenfalls nicht zu erklären. Im Gegenteil: Die seit Jahren steigenden Ernteerträge sollten dem Preis trotz wachsender Nachfrage gewisse Grenzen setzen. Wolter sieht deshalb am Kakaomarkt vor allem Fonds und Finanzinvestoren am Werk. Ein Indiz dafür war die scharfe Preiskorrektur kurz vor Ostern.
Gleichwohl spricht auch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage dafür, dass sich die Preise auf einem höheren Niveau einpendeln werden. Rohstoffexperten gehen jedenfalls davon aus, dass der Kakaomarkt im laufenden Jahr erneut ein leichtes Angebotsdefizit von rund 50000 Tonnen aufweisen wird. Von einem ursprünglich befürchteten Überangebot könne jedenfalls keine Rede sein, heißt es.
Ebenso wichtig wie der Einfluss der Spekulanten ist für die Kakaopreise die politische Lage in den traditionellen Anbauländern wie der Elfenbeinküste. Die ehemalige französische Kolonie zeichnet noch immer für etwa 40 Prozent der Weltproduktion verantwortlich. "Diese Konzentration bringt Schwierigkeiten mit sich", sagt Wolter. "Probleme in einem einzigen Ursprungsland können oft ausreichen, die Versorgungslage am Weltmarkt und damit die Preise entscheidend zu bewegen."
Doch in den letzten Monaten hat sich die lange Jahre hindurch angespannte politische Lage in der Elfenbeinküste spürbar entspannt. Ende November soll in dem westafrikanischen Küstenstaat gewählt werden, wodurch der Versöhnungsprozess formalisiert und weiter abgestützt werden könnte. Obwohl es in der Vergangenheit ähnlich hoffnungsvolle Ansätze gab, ohne dass es zu einem nachhaltigen Frieden gekommen wäre, hat es diesmal den Anschein, als ob die Konfliktparteien den Versöhnungsprozess ernster nähmen. Seit über einem Jahr ist es zu keinen größeren Auseinandersetzungen mehr gekommen.
Preissteigerungen versprechen sich die Optimisten auch von den insgesamt günstigen Eckdaten am Kakaomarkt. So hat der Schokoladenkonsum mit dem steigenden Wohlstand in vielen Weltregionen deutlich zugenommen, vor allem in Indien und China. Während diese beiden Länder die Schokolade gerade erst entdecken, lässt sich auf den traditionellen Märkten in Europa, und zunehmend auch den USA, ein Trend zu dunkler Schokolade mit einem höheren Kakaoanteil ausmachen. Unterm Strich rechnen die Experten deshalb für das laufende Jahr weltweit mit einem Anstieg der Kakaonachfrage um fünf Prozent auf 3,75 Mio. Tonnen.
"Der Trend geht vor allem in Deutschland immer mehr zu dunklen Schokoladen mit höherem Kakaoanteil", sagt die Kölner Stollwerck-Gruppe, eine Tochter des weltweit führenden Schweizer Kakaoverarbeiters Barry Callebaut. Auch bei Lindt & Sprüngli sorgt der Edelschokoladen-Boom für ein Rekordgeschäft. Kein Wunder, dass die europäische Kakao-Nachfrage allein im ersten Quartal des laufenden Jahres um rund fünf Prozent auf 355 Tonnen gestiegen ist. Dabei stammen zwar die qualitativ hochwertigsten Kakaosorten nach Aussage von Händlern traditionell vor allem aus Lateinamerika, doch dominiert beim Import mit 90 Prozent nach wie vor eindeutig Westafrika.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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