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Schreiend protestiert

Swakopmund - Eine Stunde lang protestierte gestern der Kongolese John Boddo Lopez (36) lautstark schreiend in der Wartezelle neben dem Swakopmunder Gerichtsaal, weil die Gerichtsdiener ihn abtasten wollten. Der Angeklagte beruhigte sich nicht. Er wurde unverrichteter Dinge wieder in Untersuchungshaft geführt und der Fall auf den 9. Februar vertagt. Lopez musste vorab von der Polizei untersucht werden, da er bei der letzten Verhandlung angedroht hatte, den Richter beim nächsten Termin mit Exkrementen zu bewerfen.

Der Angeklagte schrie im Nebenraum des Gerichts, als würde er gefoltert werden. Er rief über eine Stunde lang aus Leibeskräften nach "Mama, Papa", und jeder Versuch der Beamten, ihn zu beruhigen, scheiterte. Selbst Richter Gibson Iimbilis Warnung, eine weitere Klage wegen Einmischung zu erheben, ließ den Mann unberührt. Staatsanwältin Charlotte Williams fragte den Richter, ob ohne den Angeklagten mit dem Verhör der Zeugen begonnen werden oder ob der Fall erneut vertagt werden soll.

Lopez sitzt seit dem 17. März 2004 in Untersuchungshaft. Ihm werden in erster Instanz ein gewalttätiger Übergriff auf seine Freundin Erna Gases und zudem "crimen injuria" (Verletzung der Menschenwürde), Morddrohung und Diebstahl vorgeworfen. Lopez soll der Frau gedroht haben, sie zu verbrennen. Inzwischen laufen weitere Klagen gegen ihn: Tätlichkeit gegen Polizeibeamten und Beschädigung fremden Eigentums. Beide Fälle sollen am 15. Juni verhandelt werden.

Der Kongolese soll am 17. März mit einem Backstein auf seine Freundin eingeschlagen und dabei auch ihre Geschlechtsorgane verletzt haben. Angeblich würgte er sie zusätzlich am Hals und habe ihr vorgeworfen, mit einem Polizisten ein Verhältnis zu haben. Zudem soll er Gases' Jacke im Wert von N$ 100 gestohlen haben.

Seit er das erste Mal vor Gericht erschien und sein Kautionsantrag nicht stattgegeben wurde, "flippt" Lopez bei jedem Gerichtstermin regelrecht aus. Sechs Mal erschien er bisher vor dem Amtsrichter. Besonders ausfallend verhielt sich der Angeklagte im September 2004, als er im Gerichtssaal der Polizei vorwarf, "Sex mit meiner Frau zu haben" und "dass der Fall deshalb jedes Mal vertagt wird". Dabei riss sich Lopez im Gerichtssaal aus Protest alle Kleider vom Leib und weigerte sich, diese wieder anzuziehen. Völlig nackt wurde er daraufhin von der Polizei zu Fuß vom Gericht zum gegenüber liegenden Polizeigebäude in seine Zelle geführt.

Zwischenüberschrift:

Aus Protest nackt im Gerichtssaal

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-17

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