Schulferien in der Etoschapfanne 1955
Mutter Becker als Fahrerin mit Frau Wallman, einer Bekannten (Vater musste leider arbeiten), mein Bruder Horst mit seinem Freund Karl Heinz und ich mit meiner Freundin Orti. Ein Lehrer der H.P.S hörte von unseren Vorhaben und wollte unbedingt mit. Onkel Ludwig und Tante Alice kamen mit drei Kindern, Werner, Ulla und Siegfried. Wir Kinder waren im Alter zwischen 12 und 16 Jahren.
Jeder von uns musste seinen Schlafsack und etwas Kleidung einpacken, der Badeanzug war am Wichtigsten. Für das Essen sorgten die Erwachsenen. Als alles gut verpackt war, ging es los auf unser großes Abenteuer. Auf der Fahrt haben wir uns abgewechselt, einmal an der frischen Luft auf dem Lastwagen und dann wieder in der windgeschützten Autokabine.
Wir fuhren über Outjo in Richtung Etoschapfanne, unser erstes Ziel war Okaukuejo. Dort wurden die Erwachsenen in Bungalows untergebracht. Wir Kinder samt Aufsichtsperson (der Lehrer) schliefen im Kral. Der Kral war ein mit hohen hölzernen Pfählen eingezäunter Hof mit einem ebenso hohen Tor, in dem sich zwei Hütten, eine für Herren und eine für Damen befanden. Dieser Kraal war außerhalb des Sicherheitszauns von Okaukuejo in der Nähe des Wasserlochs. Wir machten es uns dort gemütlich, doch war der Weg an der Wasserstelle vorbei nicht ungefährlich, man wusste nie, ob vielleicht ein Löwe Durst bekam.
Die meiste Zeit am Tag verbrachten wir Kinder am Schwimmbad. Am Abend war in der Nähe des Rastlagers eine Löwenfütterung, doch konnten wir nicht alle mit, weil nur Personen im geschlossenen Auto zugelassen waren. Uns war es recht, denn wir waren alle sehr erschöpft und freuten uns auf unser Bett.
Am nächsten Morgen fuhren wir früh los zur Wildbeobachtung. Auf dem Weg zur Wasserstelle lag ein Baumstamm auf der Pad. Onkel Ludwig und Sigfried erklärten uns, dass die Elefanten selbst kleinere Bäume ausreißen, um besser an ihre Nahrung zu gelangen. Sie schafften den Baumstamm zur Seite, damit wir freie Fahrt hatte.
...und in der ferne brüllten die LöwenEs war auch kein Wild an der Wasserstelle, als wir dort ankamen. Also sind wir alle mutig ausgestiegen und herum gelaufen. Etwas weiter weg entdeckten wir Giraffen, Zebras und Springböcke. Frau Wallman lief sofort begeistert los, um die Giraffen zu fotografieren, dass war zu viel für Mutters Nerven.
Sie rief uns alle zurück zum Auto und wir mussten einsteigen und weiter fahren. Hinten auf den Lastwagen hatten wir Kinder auch eine viel bessere Aussicht, da man höher stand. Wir hatten aber an den Vormittag kein Glück und sahen weder Löwen noch Elefanten. Am Abend waren Buschmannstänze angesagt und wir freuten uns riesig, denn diesmal konnten wir Kinder dabei sein. Wir durften schon zusehen, wie das große Lagerfeuer vorbereitet wurde, welches zum Sonnenuntergang angesteckt wurde.
Dann kamen auch schon alle Bewohner von Okaukuejo und setzten sich etwas weiter vom Feuer entfernt auf mitgebrachten Stühlen oder auch auf den Boden. Die Buschmänner kamen und teilten sich vor dem Feuer ein. Dann fingen zwei oder auch drei an mit ihren Tänzen, in dem sie Tiere nachahmten, während die anderen dazu sangen, in die Hände klatschten und mit den Füßen auf den Boden stampften. Am nächsten Morgen fuhren wir auf Umwegen zur Wildbesichtigung nach Namutoni. Zum Mittag näherten wir uns der Feste, die noch nicht für Touristen ausgebaut war. Es gab auch keine Campingplätze. Die Erwachsenen suchten einen sicheren Lagerplatz für die Nacht, denn das ganze Gelände war für das Wild zugänglich.
Wir Kinder sahen natürlich kein Problem, nur das Schwimmbad und rannten sofort los, um uns zu erfrischen. Also wurde ein Auto in Nähe des Schwimmbades unter einem kargen Baum gestellt, das andere wurde etwa vier Meter parallel zum ersten geparkt. Dazwischen war Platz für unser Schlafgemach. Wir Kinder wurden gerufen, um gemeinsam Holz zu sammeln, um uns für die Nacht mit Feuer zu versorgen, denn es war ja bekannt, dass die Löwen Feuer mieden. Zum Sonnenuntergang begaben wir uns zum Lager, dort wurden wir schon zum Essen erwartet.
In der Ferne hörte man die Löwen brüllen. Mutter war sehr besorgt, aber die Männer machten ihr klar, dass es nur die "Donkies" seihen, schließlich ging sie im Auto schlafen. Die Männer und Jungens wurden zu je zwei Stunden Wache eingeteilt, um das Feuer durchgehend zu hüten. Trotz aller beruhigenden Bemerkungen war es eine unruhige Nacht und wir freuten uns, als sich früh am Morgen der Himmel im Osten erhellte.
Waltraud Hedel Berger geb. Becker
Jeder von uns musste seinen Schlafsack und etwas Kleidung einpacken, der Badeanzug war am Wichtigsten. Für das Essen sorgten die Erwachsenen. Als alles gut verpackt war, ging es los auf unser großes Abenteuer. Auf der Fahrt haben wir uns abgewechselt, einmal an der frischen Luft auf dem Lastwagen und dann wieder in der windgeschützten Autokabine.
Wir fuhren über Outjo in Richtung Etoschapfanne, unser erstes Ziel war Okaukuejo. Dort wurden die Erwachsenen in Bungalows untergebracht. Wir Kinder samt Aufsichtsperson (der Lehrer) schliefen im Kral. Der Kral war ein mit hohen hölzernen Pfählen eingezäunter Hof mit einem ebenso hohen Tor, in dem sich zwei Hütten, eine für Herren und eine für Damen befanden. Dieser Kraal war außerhalb des Sicherheitszauns von Okaukuejo in der Nähe des Wasserlochs. Wir machten es uns dort gemütlich, doch war der Weg an der Wasserstelle vorbei nicht ungefährlich, man wusste nie, ob vielleicht ein Löwe Durst bekam.
Die meiste Zeit am Tag verbrachten wir Kinder am Schwimmbad. Am Abend war in der Nähe des Rastlagers eine Löwenfütterung, doch konnten wir nicht alle mit, weil nur Personen im geschlossenen Auto zugelassen waren. Uns war es recht, denn wir waren alle sehr erschöpft und freuten uns auf unser Bett.
Am nächsten Morgen fuhren wir früh los zur Wildbeobachtung. Auf dem Weg zur Wasserstelle lag ein Baumstamm auf der Pad. Onkel Ludwig und Sigfried erklärten uns, dass die Elefanten selbst kleinere Bäume ausreißen, um besser an ihre Nahrung zu gelangen. Sie schafften den Baumstamm zur Seite, damit wir freie Fahrt hatte.
...und in der ferne brüllten die LöwenEs war auch kein Wild an der Wasserstelle, als wir dort ankamen. Also sind wir alle mutig ausgestiegen und herum gelaufen. Etwas weiter weg entdeckten wir Giraffen, Zebras und Springböcke. Frau Wallman lief sofort begeistert los, um die Giraffen zu fotografieren, dass war zu viel für Mutters Nerven.
Sie rief uns alle zurück zum Auto und wir mussten einsteigen und weiter fahren. Hinten auf den Lastwagen hatten wir Kinder auch eine viel bessere Aussicht, da man höher stand. Wir hatten aber an den Vormittag kein Glück und sahen weder Löwen noch Elefanten. Am Abend waren Buschmannstänze angesagt und wir freuten uns riesig, denn diesmal konnten wir Kinder dabei sein. Wir durften schon zusehen, wie das große Lagerfeuer vorbereitet wurde, welches zum Sonnenuntergang angesteckt wurde.
Dann kamen auch schon alle Bewohner von Okaukuejo und setzten sich etwas weiter vom Feuer entfernt auf mitgebrachten Stühlen oder auch auf den Boden. Die Buschmänner kamen und teilten sich vor dem Feuer ein. Dann fingen zwei oder auch drei an mit ihren Tänzen, in dem sie Tiere nachahmten, während die anderen dazu sangen, in die Hände klatschten und mit den Füßen auf den Boden stampften. Am nächsten Morgen fuhren wir auf Umwegen zur Wildbesichtigung nach Namutoni. Zum Mittag näherten wir uns der Feste, die noch nicht für Touristen ausgebaut war. Es gab auch keine Campingplätze. Die Erwachsenen suchten einen sicheren Lagerplatz für die Nacht, denn das ganze Gelände war für das Wild zugänglich.
Wir Kinder sahen natürlich kein Problem, nur das Schwimmbad und rannten sofort los, um uns zu erfrischen. Also wurde ein Auto in Nähe des Schwimmbades unter einem kargen Baum gestellt, das andere wurde etwa vier Meter parallel zum ersten geparkt. Dazwischen war Platz für unser Schlafgemach. Wir Kinder wurden gerufen, um gemeinsam Holz zu sammeln, um uns für die Nacht mit Feuer zu versorgen, denn es war ja bekannt, dass die Löwen Feuer mieden. Zum Sonnenuntergang begaben wir uns zum Lager, dort wurden wir schon zum Essen erwartet.
In der Ferne hörte man die Löwen brüllen. Mutter war sehr besorgt, aber die Männer machten ihr klar, dass es nur die "Donkies" seihen, schließlich ging sie im Auto schlafen. Die Männer und Jungens wurden zu je zwei Stunden Wache eingeteilt, um das Feuer durchgehend zu hüten. Trotz aller beruhigenden Bemerkungen war es eine unruhige Nacht und wir freuten uns, als sich früh am Morgen der Himmel im Osten erhellte.
Waltraud Hedel Berger geb. Becker
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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