Schulfonds von UN angegriffen
Windhoek - Lwin begründet ihre Empfehlung mit Erfahrungen in den Ländern Malawi, Kenia, Tansania und Uganda, die das System der Schulfonds von 1994 bis 2002 nacheinander abgeschafft hätten. Die Schülerbeiwohnung an der Grundschule sei in den Ländern dadurch sprunghaft gestiegen, soll eine UNO-Grafik in der Broschüre "Stemming the Tide" (Kann Namibia der rückläufigen Entwicklung in der Grundschulbildung entgegenwirken? fragt der Untertitel) belegen.
Obwohl Namibia (auch laut Lwin) zumindest im Grundschulbereich weitgehend sein Planziel erreicht hat, da mindestens 93 Prozent der schulpflichtigen Kinder die Schulen besuchen, begründet UNICEF sein Konzept zur Abschaffung der Schulfonds immer noch damit, dass dadurch die Schulbeiwohnung erhöht werden könne. Lwin hat das Konzept gestern in Gestalt einer Broschüre dem Erziehungsminister und Kräften seines ministeriellen Planungsstabes vorgestellt.
Nach den ministeriellen Richtlinien kann ein Schulvorstand laut Lwin derzeit an der Grundschule einen jährlichen Beitrag von maximal N$ 250 und an den Oberschulen von maximal N$ 500 erheben. In der Praxis, so Lwin, trügen die Eltern pro Schüler in den ärmeren Gemeinschaften jedoch so wenig wie N$ 5 bis zu weit über N$ 1300 in den wohlhabenden Gemeinschaften zum Schulfonds bei. Lwin schlägt dem Ministerium nun vor, durch zweckmäßige, angemessene und landesweite Mittelverteilung aus dem ministeriellen Education Development Fund (EDF), der bisher nur sehr begrenzt funktioniert, die Lücke zu schließen, die durch die Abschaffung der Schulfonds entstehen könne.
Das EDF-Konzept entwickelt Lwin vor der Kulisse steigender Zahlen an HIV/Aids-Waisen und vor der extremen Armut der meisten Landschulen und ihrer Gemeinschaften, aber ebenso vor diversen Sanierungsplänen und Denkschriften für das Schulwesen, die die Regale des Ministeriums und der Planungskommission füllen. Im Jahre 2003 haben 9600 Kinder und Jugendliche Fürsorgegelder erhalten. Ende letzten Jahres (2007) waren es 80891. Die Mehrzahl dieser Kinder werden als Aids-Waisen gerechnet. Insgesamt rechnet Lwin jedoch mit doppelt soviel Waisen: 167000. Derzeit hat die Regierung laut Lwin 127500 Staatsrentner erfasst, die eine monatliche Zahlung erhalten. Etliche darunter unterhalten mit der bescheidenen Zahlung von N$ 370 pro Monat noch Aids-Waisen oder Enkel, deren Eltern sich nicht um die Kinder kümmern.
Die durchschnittliche Lebenserwartung ist in Namibia seit 1992, kurz nach der Unabhängigkeit, von 61 Jahren hauptsächlich infolge der Auswirkung der HIV/Aids-Sterbefälle auf derzeit 47 Jahre abgesackt. Obwohl die Grundschulen des Landes durch den relativ hohen Schulbesuch (93%) der schulpflichtigen Kinder im Vergleich zu anderen Ländern weiter nördlich zumindest äußerlich ein gutes Bild abgeben, vermittelt die Statistik des Übergangs an die Oberklassen Jahr für Jahr eine Hiobsbotschaft. Etwa 43% der Schüler der Klasse 10 erhalten keinen Anschluss an Klasse 11, weil ihre Leistung zu schwach ist oder weil sie keinen Platz in der Sekundarstufe der Oberschule finden. Der ministerielle Schulentwicklungsfonds (EDF) soll laut UNESCO-Modell ebenso an den Oberschulen den herkömmlichen Schulfonds ersetzen und im gesamten Schulbereich zuerst den Aids-Waisen und den ärmsten Schülern beistehen.
Obwohl Namibia (auch laut Lwin) zumindest im Grundschulbereich weitgehend sein Planziel erreicht hat, da mindestens 93 Prozent der schulpflichtigen Kinder die Schulen besuchen, begründet UNICEF sein Konzept zur Abschaffung der Schulfonds immer noch damit, dass dadurch die Schulbeiwohnung erhöht werden könne. Lwin hat das Konzept gestern in Gestalt einer Broschüre dem Erziehungsminister und Kräften seines ministeriellen Planungsstabes vorgestellt.
Nach den ministeriellen Richtlinien kann ein Schulvorstand laut Lwin derzeit an der Grundschule einen jährlichen Beitrag von maximal N$ 250 und an den Oberschulen von maximal N$ 500 erheben. In der Praxis, so Lwin, trügen die Eltern pro Schüler in den ärmeren Gemeinschaften jedoch so wenig wie N$ 5 bis zu weit über N$ 1300 in den wohlhabenden Gemeinschaften zum Schulfonds bei. Lwin schlägt dem Ministerium nun vor, durch zweckmäßige, angemessene und landesweite Mittelverteilung aus dem ministeriellen Education Development Fund (EDF), der bisher nur sehr begrenzt funktioniert, die Lücke zu schließen, die durch die Abschaffung der Schulfonds entstehen könne.
Das EDF-Konzept entwickelt Lwin vor der Kulisse steigender Zahlen an HIV/Aids-Waisen und vor der extremen Armut der meisten Landschulen und ihrer Gemeinschaften, aber ebenso vor diversen Sanierungsplänen und Denkschriften für das Schulwesen, die die Regale des Ministeriums und der Planungskommission füllen. Im Jahre 2003 haben 9600 Kinder und Jugendliche Fürsorgegelder erhalten. Ende letzten Jahres (2007) waren es 80891. Die Mehrzahl dieser Kinder werden als Aids-Waisen gerechnet. Insgesamt rechnet Lwin jedoch mit doppelt soviel Waisen: 167000. Derzeit hat die Regierung laut Lwin 127500 Staatsrentner erfasst, die eine monatliche Zahlung erhalten. Etliche darunter unterhalten mit der bescheidenen Zahlung von N$ 370 pro Monat noch Aids-Waisen oder Enkel, deren Eltern sich nicht um die Kinder kümmern.
Die durchschnittliche Lebenserwartung ist in Namibia seit 1992, kurz nach der Unabhängigkeit, von 61 Jahren hauptsächlich infolge der Auswirkung der HIV/Aids-Sterbefälle auf derzeit 47 Jahre abgesackt. Obwohl die Grundschulen des Landes durch den relativ hohen Schulbesuch (93%) der schulpflichtigen Kinder im Vergleich zu anderen Ländern weiter nördlich zumindest äußerlich ein gutes Bild abgeben, vermittelt die Statistik des Übergangs an die Oberklassen Jahr für Jahr eine Hiobsbotschaft. Etwa 43% der Schüler der Klasse 10 erhalten keinen Anschluss an Klasse 11, weil ihre Leistung zu schwach ist oder weil sie keinen Platz in der Sekundarstufe der Oberschule finden. Der ministerielle Schulentwicklungsfonds (EDF) soll laut UNESCO-Modell ebenso an den Oberschulen den herkömmlichen Schulfonds ersetzen und im gesamten Schulbereich zuerst den Aids-Waisen und den ärmsten Schülern beistehen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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