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Schuppentiere: Stark gewildert, wenig untersucht

Claudia Reiter
Auf reges Interesse stieß am 29. Oktober eine Veranstaltung der Wissenschaftlichen Gesellschaft Swakopmund. Der Veranstaltungssaal des Swakopmund Museums war zu drei viertel gefüllt, als Kelsey Prediger ihren Vortrag zur Ökologie des Steppenschuppentieres (Temminck´s ground pangolin) in Namibia hielt. Diese in Namibia heimische Art ernährt sich von Termiten und Ameisen und spielt in der Ökologie des Landes eine wichtige Rolle.

Die engagierte Referentin vom NUST Biodversity Research Center präsentierte in dem rund einstündigen Vortrag komprimiert und gut verständlich Fakten zu dieser interessanten Tierart. Leider gehören Schuppentiere zu den am meisten gewilderten Tieren – der Nachfrage aus Ostasien sei „Dank“. Aber auch Elektrozäune werden für die Steppenschuppentiere zu tödlichen Fallen. Frau Prediger gab auch einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zu dieser Tierart. Ein Beispiel: Sofern Wilderer verhaftet werden, die noch lebende Schuppentiere bei sich haben, stellt sich die Frage, wo die befreiten Tiere ausgesetzt werden können. Denn Schuppentiere leben üblicherweise solitär – wobei sich die Territorien überschneiden. Da wären manche gerne Schuppentier - denn das Territorium eines männlichen Schuppentieres überlappt sich meist mit dem von mehreren weiblichen Tieren.

Beim Aussetzen eines befreiten Schuppentieres gilt es darauf zu achten, ob das entsprechende Gebiet schon belegt ist. Der Vortrag stieß beim Publikum auf reges Interesse, wie die zahlreichen Nachfragen bezeugten. Ein Gast reiste laut eigener Aussage nur für den Vortrag aus Windhoek an. Kelsey Prediger teilte mit, dass im Rahmen einer Pangolin Working Group Hilfe von Seiten der Bevölkerung begrüßt werde. Konktaktmöglichkeit besteht über die Wissenschaftliche Gesellschaft Swakopmund.

Michael Vaupel

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-26

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