Schwarze Sterne glühen heller denn je
Zu Tausenden drängen die Menschen die ganze Nacht hindurch auf die Straßen der Kapitale, um zu tanzen und zu beten. Accra ist in ein Farbenmeer aus Rot, Gold und Grün getaucht, dazwischen sieht man ein paar einsame "Stars und Stripes", die Flagge der USA. Der DJ im populären "Osu" hätte seine Platten heute getrost zuhause lassen können: Ununterbrochen läuft die ganze Nacht hindurch Shakiras "Waka Waka" (This Time For Africa) - der eingängige WM-Song, den hier am Anfang niemand hören wollte. Jetzt können die Menschen in den Discos und Kneipen gar nicht genug davon bekommen. Nur den einfachen Refrain haben sie leicht verändert. Statt "Waka Waka" heißt es auf den Straßen von Accra heute Nacht einfach nur "Gha-na, Gha-na" - in ohrenbetäubendem Volumen.
Auch in Rustenburg im WM-Gastgeberland Südafrika ist ein harter Kern an Ghana-Fans kaum mehr zu bremsen. Ununterbrochen trommeln und singen die etwa 50 Schlachtenbummler während der Partie - und bieten dabei über weite Strecken selbst den übermächtigen Vuvuzela-Tröten wacker Paroli. Die Gruppe gehört zu den letzten Fans, die dank der großzügigen Unterstützung seitens der ghanaischen Regierung zur WM nach Südafrika fliegen konnten. Bereits im Januar hatte die gleiche Gruppe das Nationalteam zum Africa-Cup in Angola begleitet, wo alle Fans aus Kostengründen dann aber in der dortigen Botschaft des Landes nächtigen mussten.
Rund 1500 Fans hat Ghanas Regierung für die WM in Südafrika gesponsert - aber nach dem Deutschlandspiel Knall auf Fall abgezogen, weil die finanziellen Mittel aufgebraucht waren. Offenbar war das Vertrauen in die eigene Mannschaft derart gering, dass die ghanaische Regierung nur für die Vorrunde der WM plante. Dies allerdings sehr großzügig, denn alles wurde vom Staat übernommen: Visa, Flug, Hotel und Taxi, ja sogar die Ticket- und Verpflegungskosten. Nun ist der Geldhahn offenbar versiegt - und die Fans müssen vorzeitig heimfliegen.
Allerdings soll es ganz andere Gründe für die frühe Rückführung der eigenen Fans geben: Denn statt in den Stadien landeten viele angeblich in den örtlichen Shebeens (illegalen Kneipen). Die Stadionkarten sollen derweil von Funktionären unter der Hand vergeben oder meistbietend verkauft worden sein. Allein für das Spiel gegen Deutschland soll fast die Hälfte der 1500 Karten gefehlt haben. Staatschef John Atta Mills schäumte vor Wut: Sofort zurückkommen, lautete seine Order an die Fans. Dass die Black Stars in die nächste Runde kamen und jetzt noch einmal weiter vorrückten, interessierte Mills nach all dem Ärger nicht im geringsten. Zumal ihm die Geberländer unangenehme Fragen stellen dürften. Schließlich ist Ghana noch immer bitterarm. Rund ein Drittel seiner Einwohner lebt unter der Armutsgrenze von weniger als einem US-Dollar am Tag.
Die wenigen verbliebenen Fans dürfte diese Debatte wenig stören, wenn ihr Team am nächsten Freitag im Viertelfinale auf Uruguay und deren kaum minder lautstarke Schlachtenbummer trifft. "Wenn wir das Spiel auch noch überstehen, werden wir Weltmeister", ist sich Cheftrommler Jerry derweil sicher. "Sag den Urus, dass die schwarzen Sterne heller denn je glühen."
Auch in Rustenburg im WM-Gastgeberland Südafrika ist ein harter Kern an Ghana-Fans kaum mehr zu bremsen. Ununterbrochen trommeln und singen die etwa 50 Schlachtenbummler während der Partie - und bieten dabei über weite Strecken selbst den übermächtigen Vuvuzela-Tröten wacker Paroli. Die Gruppe gehört zu den letzten Fans, die dank der großzügigen Unterstützung seitens der ghanaischen Regierung zur WM nach Südafrika fliegen konnten. Bereits im Januar hatte die gleiche Gruppe das Nationalteam zum Africa-Cup in Angola begleitet, wo alle Fans aus Kostengründen dann aber in der dortigen Botschaft des Landes nächtigen mussten.
Rund 1500 Fans hat Ghanas Regierung für die WM in Südafrika gesponsert - aber nach dem Deutschlandspiel Knall auf Fall abgezogen, weil die finanziellen Mittel aufgebraucht waren. Offenbar war das Vertrauen in die eigene Mannschaft derart gering, dass die ghanaische Regierung nur für die Vorrunde der WM plante. Dies allerdings sehr großzügig, denn alles wurde vom Staat übernommen: Visa, Flug, Hotel und Taxi, ja sogar die Ticket- und Verpflegungskosten. Nun ist der Geldhahn offenbar versiegt - und die Fans müssen vorzeitig heimfliegen.
Allerdings soll es ganz andere Gründe für die frühe Rückführung der eigenen Fans geben: Denn statt in den Stadien landeten viele angeblich in den örtlichen Shebeens (illegalen Kneipen). Die Stadionkarten sollen derweil von Funktionären unter der Hand vergeben oder meistbietend verkauft worden sein. Allein für das Spiel gegen Deutschland soll fast die Hälfte der 1500 Karten gefehlt haben. Staatschef John Atta Mills schäumte vor Wut: Sofort zurückkommen, lautete seine Order an die Fans. Dass die Black Stars in die nächste Runde kamen und jetzt noch einmal weiter vorrückten, interessierte Mills nach all dem Ärger nicht im geringsten. Zumal ihm die Geberländer unangenehme Fragen stellen dürften. Schließlich ist Ghana noch immer bitterarm. Rund ein Drittel seiner Einwohner lebt unter der Armutsgrenze von weniger als einem US-Dollar am Tag.
Die wenigen verbliebenen Fans dürfte diese Debatte wenig stören, wenn ihr Team am nächsten Freitag im Viertelfinale auf Uruguay und deren kaum minder lautstarke Schlachtenbummer trifft. "Wenn wir das Spiel auch noch überstehen, werden wir Weltmeister", ist sich Cheftrommler Jerry derweil sicher. "Sag den Urus, dass die schwarzen Sterne heller denn je glühen."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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