Schweigen ist nicht immer Gold
Unverhofft kommt oft, heißt ein Sprichwort. Und so hat der Monat Juli dem Land gleicht zwei Überraschungen beschert, die auch Auswirkungen auf den Tourismussektor haben. Da hat zunächst das diesjährige Robbenschlagen an der Küste begonnen, das zwar in konstanter Regelmäßigkeit kritisiert, aber nie so hohe Wellen schlug wie in diesem Jahr. Und dann mussten die letzten drei verbliebenen Tiere des sogenannten Hoaruseb-Löwenrudels ihr Leben lassen, weil sie vermutlich vergiftet wurden. Eine umstrittene und eine traurige Angelegenheit also. Und gerade deshalb verlangen beide Themen eine sachliche, umfassende und öffentliche Diskussion sowie Aufarbeitung. Doch leider schweigen die zuständigen Behörden - und liefern ihren "Gegnern" somit eine Steilvorlage, die diese für ihre Zwecke nutzen können: Denn Schweigen ist hier nicht etwa Gold, sondern wird eher als (Schuld-)Eingeständnis gewertet.
Das Robbenschlagen an der Küste hat dieses Jahr so viele Gegenwind erlebt wie nie zuvor. Tierschutzorganisationen und Einzelpersonen forderten zum Boykott von Tourismus und Produkten des Landes auf, ausländische Aktivisten reisten nach Namibia und vor Ort wurden versteckte Kameras gefunden. Doch anstatt sich mit der Thematik und den Kritikern auseinanderzusetzen, verhängt die Regierung drakonische Strafen und warnt Menschen vor Zuwiderhandlung. Dabei wäre Aufklärung hier viel wichtiger denn je. Wenn die Regierung ihre Argumente vorbringt, wird dies zur Meinungsbildung betragen.
Beim Löwen-Desaster ist es ähnlich. Dem Umwelt-und Tourismusministerium war gerade mal die Aussage abzuringen, dass der Tod der drei Tiere und die Verantwortung dafür untersucht werden. Dabei ist es geblieben. Bis heute hat die Behörde keine offizielle Stellungnahme zu diesem Vorfall herausgegeben. Stattdessen praktiziert man - bei beiden Beispielen und wie so oft, wenn's ungemütlich wird, man nicht weiter weiß oder die Konfrontation scheut - die Vogel-Strauß-Politik, steckt also den Kopf in den Sand.
Es gibt aber Probleme, die durch Wegschauen nicht gelöst werden. Ein Aussitzen kann überdies wie ein Bumerang wirken, weil man den Verantwortlichen in jedem Fall Untätigkeit vorwerfen kann. Im Fall des Robbenschlagens wäre das Nichtstun töricht, im Fall des getöteten Löwen-Trios sogar anrüchig. Denn dann werden Fragen gestellt: Ist das Umwelt- und Tourismusministerium überhaupt an einer Aufklärung interessiert? Oder sollen Personen, Hegegebiet-Gemeinschaften und der Status quo geschützt werden, dass sie selbst für (unbequeme) Fragen und Untersuchungen unantastbar sind? Man fragt sich, welche Ziele die Fachbehörde verfolgt und ob ihre Intention übrhaupt noch ernst gemeint ist bzw. ernsthaft umgesetzt wird.
Was bleibt am Ende haften? Auf jeden Fall die Gewissheit, dass Namibia nicht gewillt oder in der Lage ist, unangenehme Dinge aufzuarbeiten - oder aber es bleibt der Eindruck, dass diese Sachverhalte und die öffentliche Meinung dazu den Verantwortlichen egal ist. Das wäre in der Tat die schlimmste Folge dieser unverhofften Ereignisse des Monats Juli.
Das Robbenschlagen an der Küste hat dieses Jahr so viele Gegenwind erlebt wie nie zuvor. Tierschutzorganisationen und Einzelpersonen forderten zum Boykott von Tourismus und Produkten des Landes auf, ausländische Aktivisten reisten nach Namibia und vor Ort wurden versteckte Kameras gefunden. Doch anstatt sich mit der Thematik und den Kritikern auseinanderzusetzen, verhängt die Regierung drakonische Strafen und warnt Menschen vor Zuwiderhandlung. Dabei wäre Aufklärung hier viel wichtiger denn je. Wenn die Regierung ihre Argumente vorbringt, wird dies zur Meinungsbildung betragen.
Beim Löwen-Desaster ist es ähnlich. Dem Umwelt-und Tourismusministerium war gerade mal die Aussage abzuringen, dass der Tod der drei Tiere und die Verantwortung dafür untersucht werden. Dabei ist es geblieben. Bis heute hat die Behörde keine offizielle Stellungnahme zu diesem Vorfall herausgegeben. Stattdessen praktiziert man - bei beiden Beispielen und wie so oft, wenn's ungemütlich wird, man nicht weiter weiß oder die Konfrontation scheut - die Vogel-Strauß-Politik, steckt also den Kopf in den Sand.
Es gibt aber Probleme, die durch Wegschauen nicht gelöst werden. Ein Aussitzen kann überdies wie ein Bumerang wirken, weil man den Verantwortlichen in jedem Fall Untätigkeit vorwerfen kann. Im Fall des Robbenschlagens wäre das Nichtstun töricht, im Fall des getöteten Löwen-Trios sogar anrüchig. Denn dann werden Fragen gestellt: Ist das Umwelt- und Tourismusministerium überhaupt an einer Aufklärung interessiert? Oder sollen Personen, Hegegebiet-Gemeinschaften und der Status quo geschützt werden, dass sie selbst für (unbequeme) Fragen und Untersuchungen unantastbar sind? Man fragt sich, welche Ziele die Fachbehörde verfolgt und ob ihre Intention übrhaupt noch ernst gemeint ist bzw. ernsthaft umgesetzt wird.
Was bleibt am Ende haften? Auf jeden Fall die Gewissheit, dass Namibia nicht gewillt oder in der Lage ist, unangenehme Dinge aufzuarbeiten - oder aber es bleibt der Eindruck, dass diese Sachverhalte und die öffentliche Meinung dazu den Verantwortlichen egal ist. Das wäre in der Tat die schlimmste Folge dieser unverhofften Ereignisse des Monats Juli.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen