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Schwierige Zeiten für wertbewusste Anleger

Die regionalen Börsen setzten trotz immer höherer Bewertung ihren Siegeszug fort. So ging der wichtigste Markt in Johannesburg zum Wochenschluss bei 21822 Punkten auf einem Allzeithoch aus dem Handel. Zu den größten Gewinnern zählten mal wieder die Rohstofftitel.

Angetrieben durch stetig steigende Metallpreise hat der von Bergbauaktien dominierte Rohstoffindex am Freitag um 2,1 Prozent zugelegt. Auch die anderen Sektoren sind fester aus dem Handel gegangen. Nur der Goldindex trübte mit einem Tagesverlust von 2,5 Prozent das Gesamtbild, obwohl der Goldpreis seinen rasanten Aufstieg fortgesetzt hat und inzwischen bei rund 682 US-Dollar je Feinunze notiert.

Dies sind schwierige Zeiten für wertorientierte Anleger. Die Aktienkurse werden unermüdlich durch Spekulationen in die Höhe getrieben. Aus fundamentaler Sicht scheint der regionale Markt damit jedoch immer weniger attraktiv. So beträgt das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis aller an der JSE notierten Aktien fast 17. Im Mai 2005 betrug dieser Wert noch 13,7. Zudem liegt das gegenwärtige KGV weit über dem langfrsitigen KGV-Börsendurchschnitt von 13,3. Außerdem ist die durchschnittliche Dividendenrendite auf Grund der hohen Aktienpreise inzwischen auf zwei Prozent gefallen. Analysten sind sich einig, dass die von der Rohstoffrally getriebene Börsenhausse erhebliche Risiken birgt. Trotzdem lässt eine maßgebliche Korrektur, die konservativeren, wertbewussten Anlegern zu neuen Engagements ermuntern könnte, auf sich warten. Solch eine Korrektur wäre vor allem bei den Metallpreisen dringend nötig, meinen Experten, um zu verhüten, dass hier eine Preisblase enststeht.

Fast alle wichtigen Titel an der Johannesburger Börse werden momentan mit einem gehörigen Aufschlag zum Buchwert gehandelt. Das bedeutet, dass die Aktien im Vergleich zu den reellen Netto-Vermögenswerten der Unternehmen überteuert sind. Eine der wenigen namhaften Ausnahmen ist Delta Electrical (DEL). Der Aktienkurs des Zulieferbetriebs für die Batterienindustrie beträgt derzeit nur 60 Prozent des Buchwerts je Aktie. DEL leidet als Exportunternehmen allerdings gegenwärtig unter dem starken Rand, was die Ertragsperspektiven drückt.

Mit allgemein höheren Kurs-Gewinn-Verhältnissen steigen bei Investoren auch die Erwartungen, was künftige Unternehmensgewinne angehen. Diese Erwartungen im doppelstelligen Prozentbereich sind für vorsichtige Anleger nicht immer nachvollziehbar. Alles in allem also eine Situation, in der spekulationsfreudige Wachstumsanleger das Ruder fest in der Hand haben und die sogenannten "value investors" immer mehr ausgeschlossen werden.

Auch die internationalen Börsen sind am Freitag fest aus dem Handel gegangen. Überraschend schwache US-Arbeitsmarktdaten hätten neue Spekulationen auf ein mögliches Ende der Leitzinserhöhungen in Amerika geschürt, hieß es am Markt. Dadurch wurde der Wechselkurs des Greenbacks geschwächt, was wiederum dem Goldpreis und dem südafrikanischen Rand und dem Namibia-Dollar Auftrieb gegeben hat.

Im Gegensatz zu den USA befinden sich die Zinssätze in der Eurozone nach Einschätzung von EZB-Chefvolkswirt Otmar Issing auf einem "historischen Tiefstand" (dpa). Der Kurs des Euro stieg nach dieser Bemerkung und brachte den US-Dollar weiter unter Druck. Die regionalen Währungen korrelieren mit dem Wechselkurs des Euro relativ stark auf Grund der engen Handelsverbindungen mit Europa.

Einen positiven Impuls lieferte in der vergangenen Woche der Ölpreis. Er ist am Donnerstag nach dem überraschenden Anstieg der Lagerbestände in den USA den zweiten Tag in Folge kräftig gesunken. Zum Wochenschluss notierte das Barrel Rohöl bei 70 US-Dollar. Trotz des deutlichen Preisrückgangs an den Ölmärkten geben Experten allerdings noch keine Entwarnung. Die Sorge vor einer Eskalation im Atomstreit mit dem Iran habe den Handel mit Rohöl weiter fest im Griff.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-27

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