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Schwieriger Weg zur eigenen Sprache

Windhoek - San-Minderheiten in Botswana, Namibia und Südafrika kämpfen um den Erhalt ihrer Sprachen. Die Bedrohung ergibt sich aus dem Mangel an schriftlichem Lehrstoff, durch soziale Marginalisierung und durch die Dominanz anderer Bevölkerungsgruppen in den drei Nachbarländern.

Über drei Tage dieser Woche haben sich knapp 30 Teilnehmer den drei Nachbarländern im Penduka-Zentrum am Goreangab-Damm bei Windhoek getroffen, um über Maßnahmen zu beraten, wie sie ihre Muttersprachen fördern, mehr Kulturrechte an den Schulen ihrer Länder erhalten und geeignetes Lehrmaterial in den angestammten Sprachen erarbeiten können. In allen drei Ländern existieren die San als Randgruppen, wobei die Sprachrechte in Botswana am wenigstens gesichert scheinen. Das Medienkomitee der kleinen Sprachkonferenz sprach gestern von 35 verschiedenen San-Sprachen im südlichen Afrika. Davon waren bei der Konferenz sieben Sprachen vertreten, die wiederum drei Hauptfamilien zugeordnet sind: Ju (Norden), Khoe (Zentral) und !Ui-Taa (Süden).

Die Khoedam-Sprache, schon häufig im Zusammenhang mit der verweigerten Anerkennung der Khoe-San im West-Caprivi erwähnt, ist in den letzten Jahren durch ein Wörterbuch vorangekommen, das die Universität von Köln erstellt hat. Durch Schreibwerkstätten innerhalb der Khoe-Gemeinschaft und durch Zusammenarbeit mit der Abteilung für informelle Bildung im namibischen Erziehungsministerium zielen die Khoe jetzt auf die Einführung ihrer Sprache an den Schulen ab. Die Anerkennung als Schulsprache steht jedoch noch aus.

Laut Auskunft der Sprecher der Tagung herrscht in Namibia und Südafrika eine freundlichere Kulturpolitik als in Botswana, wo nur Englisch und Setswana staatliche Anerkennung genießen. In allen Ländern müssten die Muttersprachler die Förderung ihres Mediums weitgehend selbst in die Hand nehmen, so dass sie durch Schriftgut und Lehre vorankommen können.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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