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Schwindel mit Minister-Namen

Vorsicht: Betrug mit falschen Benutzerkontos und dubiosen Geschäftsangeboten
Clemens von Alten
Von Clemens von Alten

Windhoek

Das jüngste Opfer der Onlinebetrüger ist Finanzminister Calle Schlettwein. Gestern wurden Medien informiert, dass sich Unbekannte auf der sozialen Medienplattform LinkedIn als der deutschsprachige Politiker ausgegeben und ein Benutzerkonto erstellt hätten, das inzwischen entfernt wurde. „Verschiedene Personen haben uns darauf aufmerksam gemacht und mir ist das auch schnell aufgefallen“, erklärte gestern der persönliche Assistent des Ministers, Esau Mbako, im AZ-Gespräch. Schlettwein sei noch nie auf LinkedIn angemeldet gewesen.

Offenbar nehmen die Schwindler gezielt die Unternehmerwelt ins Visier und versuchen, sich im Namen des Finanzministers Vorteile zu verschaffen. Das Ministerium veröffentlichte einen Bildschirmabzug einer Nachricht, die offenbar von dem Pseudo-Profil aus versendet worden sei, in der mit deutlicher Grammatikschwäche dubiose Angebote gemacht werden: „Wir möchten einer Person die Möglichkeit bieten, eine Firma zu gründen bzw. zu finanzieren, sollten sie interessiert und in der Lage sein, diese zu leiten“, heißt es darin. Bei LinkedIn handelt es sich nämlich um eine soziale Internetplattform, die dazu dient, Geschäftskontakte zu schließen und zu pflegen.

Mbako erklärte, dass dieses gefälschte Profil glücklicherweise schnell aufgefallen sei, sofort den LinkedIn-Administratoren gemeldet und anschließend gelöscht wurde. Zudem sei ein Computerfachmann zu Rate gezogen worden, der den Fall untersuchen soll. „Der Minister (Calle Schlettwein) nutzt soziale Medien, vor allem Facebook und Twitter“, erklärte dessen Assistent. Es handele sich dabei um ein „fantastisches Werkzeug“, um Informationen zu verbreiten und mit Menschen in Kontakt zu sein. „Doch es kommt nicht ohne Probleme“, so Mbako. „Sollte jemand zum Beispiel das Benutzerkonto eines Politikers hacken, dann haben wir ein richtiges Problem.“ Problematisch sei auch, gegen die Täter vorzugehen: „Diese Schwindler könnten in Namibia, aber auch in Russland, Nigeria oder sonst wo sitzen“, so Schlettweins rechte Hand.

Mitte vergangenen Monats wurde der ehemalige Informationsminister und jetzt Minister für Industrialisierung, Handel und SME-Entwicklung, Tjekero Tweya, Opfer von Nachahmern im Netz. Am 16. Juli teilte sein Ministerium mit, dass im Internet gleich drei Facebook-Profile unter dem Namen des Kabinettsmitglieds ihr Unwesen treiben würden, aber keines davon von Tweya erstellt worden sei. „Der Minister besitzt kein Facebook-Benutzerkonto. Es handelt sich um Betrüger“, hieß es (AZ berichtete).

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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