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Scorpions entthronen unerwartet Coastel Pirates

Windhoek - Für die größten Überraschungen haben die Spieler der Open-Kategorie gesorgt. Der Altmeister Coastel Pirates wurde entthront und musste sich zum ersten Mal in der Geschichte des Inline-Hockeys gegen die Scorpions aus Otjiwarongo geschlagen geben. Auch die Kamikazen konnten wieder ganz vorn mitmischen. In einer packenden Partie gelang es den "Todesfliegern" mit Trainer Klaus-Dieter "Shorty" Schobel die Coastel Pirates zu bezwingen und somit den ersten Sieg in geraumer Zeit gegen die Spieler aus Swakopmund einzufahren. In der ersten Halbzeit kontrollierten die "Piraten" über weite Strecken die Partie, konnten aber von ihren Chancen keinen Gebrauch machen und gaben sich schon mit einem Unentschieden für die Halbzeit zufrieden. Doch es kam anders: Nur kurz vor dem Halbzeitpfiff wurde Eric Ahrens gefoult und die Schiris entschieden auf Strafstoß. Michael Hanke zeigte keinerlei Nerven und verwandelte souverän zum 1:0. In der zweiten Halbzeit erhöhten die "Piraten" deutlich den Druck und brachten die Abwehr der Todesflieger ein ums andere Mal in Schwierigkeiten, bis Michael Ellinger sechs Minuten vor Schluss den Ausgleich erzielen konnte. Die Piraten erhöhten den Druck weiter, ließen den Todesfliegern aber ab und zu die Chance zu kontern. Die Situation verschlechterte sich kurz vor Ende für die Kamikaze, als Stefan Ihms wegen eines Bodychecks gegen Michael Ellinger eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe erhielt. Die Piraten konnten jedoch nicht von ihrer Überzahl Gebrauch machen. In der letzten Sekunde des Spiels drehte Rolf Schulz das Blatt und erzielte das Siegestor für seine Mannschaft. Der Puck flog mit dem Schlusspfiff ins Tor.

Zu einer unschönen Szene kam es im Open-Spiel zwischen den Kamikaze und den Scorpions. Die Mannschaft aus Otjiwarongo führte dank eines Treffers in der fünften Minute durch Riyaan Ely die Partie an. Die Kamikaze mussten den Druck erhöhen und das Spiel wurde immer ruppiger. Kurz vor Schluss verlor Ely, der auch als Trainer der Scorpions fungiert, seine Nerven und schlug dem Kamikaze-Spieler Hennig Redecker mit dem Ellenbogen ins Gesicht, nachdem Ely vorher versucht hatte, Michael Hanke in eine Schlägerei zu verwickeln. Zu noch mehr Unsportlichkeit brachte es Ely, als er seine Aggressivität auch auf einige Zuschauer ausübte. Nach Aussagen der am Spielfeldrand sitzenden Zuschauer sei Ely sogar handgreiflich ihnen gegenüber geworden. Die Schiedsrichter jedoch hatten danach die Situation unter Kontrolle und das Spiel ging trotz der Handgreiflichkeiten verdient an die Scorpions.

In der mit Spannung erwarteten Partie zwischen den "Piraten" und den Cazadores ging es zum Erstaunen der Fans und zu Leidwesen der beiden kanadischen Trainer, Josh und Nate Blair, nicht mehr um Platz eins - den hatten sich bis dato die Scorpions gesichert. Doch das Duell war trotzdem sehr sehenswert. Josh mischte sich zum ersten Mal im Turnier unter seine Spieler und sorgte mit seiner Schnelligkeit und Spielübersicht für manches Staunen. Die Brüder mussten am Ende dann doch feststellen, dass sie beide gute Arbeit geleistet hatten, die Partie endete mit einem Unentschieden. Die Cazadores führten zwar bis kurz vor Schluss, doch Ellinger hatte nicht vor, erneut eine Schlappe einzustecken und erzielte nur Sekunden vor Ende das wichtige 3:3 für seine Mannschaft.

In der Frauen-Kategorie konnten wieder einmal die Badgers ihre beeindruckende Leistung unter Beweis stellen und gewannen wie schon in der Vergangenheit so oft das Turnier. Aber auch hier sorgten die Scorpions für eine Überraschung, konnten den Honigdachsen Paroli bieten und sicherten sich am Ende des Turniers den zweiten Rang.

Zudem wurden am Samstagabend die Nationalmannschaften bekannt gegeben, die Namibia bei internationalen Turnieren in diesem Jahr vertreten werden. Für die U14 sowie die U18 geht es im Mai Richtung Amerika, um dort an den Junior-Olympischen Spielen in Philadelphia teilzunehmen. In den beiden Kategorien konnten sich bei diesem Turnier jeweils die Mannschaften der Cazadores durchsetzen und den ersten Platz erspielen.

Die Frauen werden sich auf den Weg nach Düsseldorf machen, um dort an der Frauen-Weltmeisterschaft mitzumischen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-28

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