Südafrikas Rand auf gutem Kurs
Nachdem der südafrikanische Rand seine Einbußen gegenüber dem Dollar und dem Euro komplett kompensiert hat, setzt er nun zu einem Höhenflug an. Währungsexperten erwarten allerdings in den nächsten Monaten eine Konsoldierung auf ein güstiges Niveau für den Export.
Wie schnell sich das Blatt wenden kann:Nachdem der südafrikanische Rand
noch im letzten Jahr einen dramatischen Niedergang gegenüber dem Dollar
verzeichnet und mehr als ein Drittel an Wert verloren hatte, gehört die
südafrikanische Währung in diesem Jahr zu den Stars am internationalen
Devisenmarkt:Mit einem Kursgewinn von fast 40% hat die südafrikanische
Valuta ihre letztjährigen Einbußen gegenüber dem Dollar inzwischen
vollkommen kompensiert. Aber auch gegenüber Pfund und Euro konnte der Rand
in den letzten 12 Monaten über 30% zulegen.
Angetrieben vom starken Goldpreis kletterte die südafrikanische Währung
auf 8,70 Rand pro Dollar und damit auf ihren besten Stand
zum US-Greenback seit vielen Monaten. Angesichts der bemerkenswerten Erholung halten Währungsexperten wie Colin Garrow von Brait Securities in Johannesburg es nun sogar für möglich, dass der Rand zumindest kurzzeitig die Marke von 8,50 Rand pro Dollar streift. Danach erwartet Garrow jedoch eine kontinuierliche Abschwächung der südafrikanischen Währung.
John Stopford von Investec Asset Management schlägt in dieselbe Kerbe. Er
prognostiziert noch bis Ende 2002 eine Fortdauer der Erholung, sieht dann
jedoch für die nächsten beiden Jahre eine kontinuierliche Abwertung des
Rands von jährlich mindestens 10% voraus. Wie die meisten anderen Volkswirte
ist auch Stopford vom Tempo der jüngsten Zugewinne überrascht worden:Noch
vor einem Jahr - am 20. Dezember 2001 - war der Rand für kurze Zeit auf ein
Allzeit-Tief von 13,85 Rand zum Dollar gestürzt. Danach hatte sich die
südafrikanische Valuta längere Zeit in einer Bandbreite zwischen 10 und 11
Rand pro Dollar bewegt, ehe sie Mitte Oktober zu ihrer gegenwärtigen Aufholjagd
ansetzte. Keine andere Währung hat in diesem Jahr ähnlich hohe Zugewinne
gegenüber dem Dollar erzielt. An zweiter Stelle folgt mit einigem Abstand
die norwegische Krone.
Die Gründe für das Comeback des Randes sind vielschichtig:Andre Cilliers
von der südafrikanischen Niederlassung der Commerzbank weist darauf hin,
dass die Schwäche des Rands im vergangenen Jahr durch eine Verkettung
unglücklicher Umstände stark übertrieben wurde - und deshalb mit einer
nachhaltigen Erholung zu rechnen war. Daneben hat das hohe Zinsniveau am Kap
ausländische Gelder angelockt.
Zugute kam dem Rand aber auch, dass Südafrikas Exporteure vor dem
Hintergrund der jüngsten Randerholung ihre Dollar- oder Euroeinnahmen
schneller in die südafrikanische Landeswährung repatriiert haben als ihnen
gesetzlich vorgeschrieben wird. Und schließlich hat die anhaltende
Unsicherheit über einen möglichen Krieg gegen den Iran den Goldpreis auf das
Dreijahreshoch von 340 $ pro Unze klettern lassen.
Einig sind sich fast alle Volkswirte darin, dass der starke Rand die im
Oktober auf 12,5% gestiegene Inflationsrate am Kap schnell wieder nach unten
drücken wird. Nach Ansicht von Chris Hart von der Absa-Bank in Johannesburg
könnte die Teuerung schon zum Ende des nächsten Jahres in den von der
Regierung angestrebten Inflationskorridor zwischen 3 und 6% zurückkehren.
Um einen allzu starken Rand zu verhindern, wird nun allgemein auch eine
schnellere Senkung der Leitzinsen erwartet. Statt im Frühjahr oder gar erst
zur Jahresmitte wird nun schon im Februar mit einem solchen Schritt
gerechnet.
Eine dadurch fast zwangsläufig bedingte Abschwächung des Randes würde
Südafrika helfen, seine internationale Wettbewerbsfähigkeit und sein (vor
allem vom Export geschürtes) Wirtschaftswachstum zu bewahren. Nachdem die Exporte der Kap-Republik bis Ende September um fast 25% auf über 230 Milliarden Rand gestiegen waren, ist ihr Umfang inzwischen aber rückläufig. So zeigen Bergbau und verarbeitende Industrie wegen der jüngsten Randstärke bereits ein langsameres Wachstum.
Schneller als erwartet ist auch die Zahlungsbilanz des Landes wegen des
stärkeren Rands und der dadurch angezogenen Einfuhren ins Negative gekippt.
Rückschläge werden mittelfristig aber auch im Tourismus-Sektor erwartet,
der in den letzten Jahren besonders hohe Zuwachsraten verzeichnete. Denn mit
der Erholung des Rands schwinden die Preisvorteile für ausländische
Touristen gegenüber ähnlich gelagerten Destinationen wie Südostasien oder
Südeuropa.
Wie schnell sich das Blatt wenden kann:Nachdem der südafrikanische Rand
noch im letzten Jahr einen dramatischen Niedergang gegenüber dem Dollar
verzeichnet und mehr als ein Drittel an Wert verloren hatte, gehört die
südafrikanische Währung in diesem Jahr zu den Stars am internationalen
Devisenmarkt:Mit einem Kursgewinn von fast 40% hat die südafrikanische
Valuta ihre letztjährigen Einbußen gegenüber dem Dollar inzwischen
vollkommen kompensiert. Aber auch gegenüber Pfund und Euro konnte der Rand
in den letzten 12 Monaten über 30% zulegen.
Angetrieben vom starken Goldpreis kletterte die südafrikanische Währung
auf 8,70 Rand pro Dollar und damit auf ihren besten Stand
zum US-Greenback seit vielen Monaten. Angesichts der bemerkenswerten Erholung halten Währungsexperten wie Colin Garrow von Brait Securities in Johannesburg es nun sogar für möglich, dass der Rand zumindest kurzzeitig die Marke von 8,50 Rand pro Dollar streift. Danach erwartet Garrow jedoch eine kontinuierliche Abschwächung der südafrikanischen Währung.
John Stopford von Investec Asset Management schlägt in dieselbe Kerbe. Er
prognostiziert noch bis Ende 2002 eine Fortdauer der Erholung, sieht dann
jedoch für die nächsten beiden Jahre eine kontinuierliche Abwertung des
Rands von jährlich mindestens 10% voraus. Wie die meisten anderen Volkswirte
ist auch Stopford vom Tempo der jüngsten Zugewinne überrascht worden:Noch
vor einem Jahr - am 20. Dezember 2001 - war der Rand für kurze Zeit auf ein
Allzeit-Tief von 13,85 Rand zum Dollar gestürzt. Danach hatte sich die
südafrikanische Valuta längere Zeit in einer Bandbreite zwischen 10 und 11
Rand pro Dollar bewegt, ehe sie Mitte Oktober zu ihrer gegenwärtigen Aufholjagd
ansetzte. Keine andere Währung hat in diesem Jahr ähnlich hohe Zugewinne
gegenüber dem Dollar erzielt. An zweiter Stelle folgt mit einigem Abstand
die norwegische Krone.
Die Gründe für das Comeback des Randes sind vielschichtig:Andre Cilliers
von der südafrikanischen Niederlassung der Commerzbank weist darauf hin,
dass die Schwäche des Rands im vergangenen Jahr durch eine Verkettung
unglücklicher Umstände stark übertrieben wurde - und deshalb mit einer
nachhaltigen Erholung zu rechnen war. Daneben hat das hohe Zinsniveau am Kap
ausländische Gelder angelockt.
Zugute kam dem Rand aber auch, dass Südafrikas Exporteure vor dem
Hintergrund der jüngsten Randerholung ihre Dollar- oder Euroeinnahmen
schneller in die südafrikanische Landeswährung repatriiert haben als ihnen
gesetzlich vorgeschrieben wird. Und schließlich hat die anhaltende
Unsicherheit über einen möglichen Krieg gegen den Iran den Goldpreis auf das
Dreijahreshoch von 340 $ pro Unze klettern lassen.
Einig sind sich fast alle Volkswirte darin, dass der starke Rand die im
Oktober auf 12,5% gestiegene Inflationsrate am Kap schnell wieder nach unten
drücken wird. Nach Ansicht von Chris Hart von der Absa-Bank in Johannesburg
könnte die Teuerung schon zum Ende des nächsten Jahres in den von der
Regierung angestrebten Inflationskorridor zwischen 3 und 6% zurückkehren.
Um einen allzu starken Rand zu verhindern, wird nun allgemein auch eine
schnellere Senkung der Leitzinsen erwartet. Statt im Frühjahr oder gar erst
zur Jahresmitte wird nun schon im Februar mit einem solchen Schritt
gerechnet.
Eine dadurch fast zwangsläufig bedingte Abschwächung des Randes würde
Südafrika helfen, seine internationale Wettbewerbsfähigkeit und sein (vor
allem vom Export geschürtes) Wirtschaftswachstum zu bewahren. Nachdem die Exporte der Kap-Republik bis Ende September um fast 25% auf über 230 Milliarden Rand gestiegen waren, ist ihr Umfang inzwischen aber rückläufig. So zeigen Bergbau und verarbeitende Industrie wegen der jüngsten Randstärke bereits ein langsameres Wachstum.
Schneller als erwartet ist auch die Zahlungsbilanz des Landes wegen des
stärkeren Rands und der dadurch angezogenen Einfuhren ins Negative gekippt.
Rückschläge werden mittelfristig aber auch im Tourismus-Sektor erwartet,
der in den letzten Jahren besonders hohe Zuwachsraten verzeichnete. Denn mit
der Erholung des Rands schwinden die Preisvorteile für ausländische
Touristen gegenüber ähnlich gelagerten Destinationen wie Südostasien oder
Südeuropa.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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