Südafrikas Rand steigt unaufhaltsam weiter
Nachdem die Währung bereits im letzten Jahr einen bis dato beispiellosen Zugewinn von 40 Prozent gegenüber dem US-Dollar verbuchen konnte, hat sie in diesem Jahr - entgegen den Erwartungen fast aller Währungsexperten - weitere 35 Prozent gegenüber dem Greenback gewonnen - mehr als jede andere der 60 Währungen, die der Wirtschaftsdienst Bloomberg auf ihr Verhältnis zum Dollar untersucht.
Besonders verblüffend ist, dass selbst die Senkung der südafrikanischen
Leitzinsen um fünf Prozent keinerlei Auswirkungen auf die Stärke des Rands gehabt hat. Im Gegenteil: Nachdem die südafrikanische Währung im Dezember 2001 mit 13,85 Rand je US-Dollar auf ein Allzeittief zur US-Valuta gestürzt war,
kletterte der Rand zur Wochenmitte mit 6,21 R/US$ auf seinen besten Stand zum Greenback seit Anfang 2000. Aber auch gegenüber dem Euro verzeichnete der Rand weitere Zugewinne und stieg mit 7,55 R/Euro auf ein Dreijahres-Hoch.
Obwohl sich die wirtschaftlichen Eckdaten Südafrikas als Folge des starken Rands inzwischen zunehmend verschlechtern und das Land im Oktober erstmals mehr Waren ein- statt ausführte, treiben der schwache US-Dollar und die hohen Rohstoffpreise den Rand derzeit von einem Hoch zum nächsten. Die Rohstoffexporte steuern etwa 40 Prozent zum gesamten Exportvolumen der Kaprepublik bei. Entsprechend stark profitiert das Land (und seine Währung) von den hohen Preise für Gold und Platin, die erst in dieser Woche auf ihren höchsten Stand in den letzten sieben bzw. 23 Jahren stiegen. Verstärkt wird der Effekt noch durch die Exporteure vom Kap, die aus Sorge vor weiteren Zugewinnen des Rands ihre Exporterlöse nun, anders als früher, umgehend nach Südafrika zurückführen und damit die Lokalwährung zusätzlich stützen. Selbst die vielen Experten, die dem Rand bislang mit Vorbehalten begegnet waren, rechnen deshalb inzwischen kaum mit einer kurzfristigen Abschwächung der südafrikanischen Währung. Hatte die Absa-Bank den Wechselkurs für Ende Dezember noch vor kurzem bei 8,5 R/US$ veranschlagt, revidierte sie die Voraussage nun auf 6,50 R/US$.
Neben dem schwachen Dollar wird zur Begründung dabei immer öfter das Argument ins Feld geführt, der Wertzuwachs des Rands stehe in einem engen Zusammenhang mit dem guten Abschneiden der Währung anderer Rohstoffexporteure wie Australien und Kanada. Viele Investoren, so heisst es, verspürten angesichts der unsicheren Weltlage ein Bedürfnis nach alternativen Anlagen, das von den renditestarken Rohstoffwährungen erfüllt werde. Gegenwärtig offeriert Südafrika mit einem Leitzins von 8,5 Prozent hinter Brasilien, Russland, Ungarn und Indonesien die weltweit höchsten Zinsen. Selbst der Realzins, also der Leitzins abzüglich der Inflation, liegt am Kap noch bei satten 4,1Prozent und ist damit höher als der Leitzins im Euro-Raum oder den USA.
Allerdings halten inzwischen selbst Optimisten die jüngsten Zugewinne des Rands inzwischen für übertrieben. Immer mehr Experten waren deshalb auch davor, dass bei einer allzu starken Erholung, wie sie jetzt eingetreten sei, das Risiko eines starken Rückschlags drohe. Entsprechend vorsichtig sollten Anleger nun agieren. Sobald bei den ersten Investoren Zweifel an der hohen Bewertung des Rands aufkommen und diese deshalb ihr Geld abziehen, könnte ein Gutteil des kurzfristig angelegten Geldes (hot money) folgen und damit eine neue Schwächephase des Rands einläuten.
Viele Beobachter sind wie Chantal Valentine von Coronation Funds Managers überzeugt, dass eine solche Trendwende spätestens dann erfolgen wird, wenn die Zentralbank am Kap ihre Leitzinsen um weitere zwei Prozentpunkte senkt. Denn dadurch würde sich das derzeit noch hohe Zinsgefälle zwischen Südafrika und dem Euroraum markant reduzieren und vermutlich eine massive Umschichtung von Anlagegeldern bewirken.
Positiver als den Rand bewerten Experten hingegen die Entwicklung bei den Randbonds, die auch in diesem Jahr unter den Staatsanleihen weltweit wieder besonders gut abgeschnitten haben. Die meisten Analysten erwarten hier wie Dennis Dykes von der Bankengruppe Nedcor auch in den kommenden Monaten eine anhaltend stabile Rendite, da sich die Inflation am Kap dank der strikten Fiskalpolitik der Regierung inzwischen von über 13 Prozent auf 4,4 Prozent im Oktober abgeschwächt hat. Dieser Erfolg dürfte die Zentralbank nun zu weiteren Zinssenkungen veranlassen, was Anleihen traditionell zugute kommt.
Besonders verblüffend ist, dass selbst die Senkung der südafrikanischen
Leitzinsen um fünf Prozent keinerlei Auswirkungen auf die Stärke des Rands gehabt hat. Im Gegenteil: Nachdem die südafrikanische Währung im Dezember 2001 mit 13,85 Rand je US-Dollar auf ein Allzeittief zur US-Valuta gestürzt war,
kletterte der Rand zur Wochenmitte mit 6,21 R/US$ auf seinen besten Stand zum Greenback seit Anfang 2000. Aber auch gegenüber dem Euro verzeichnete der Rand weitere Zugewinne und stieg mit 7,55 R/Euro auf ein Dreijahres-Hoch.
Obwohl sich die wirtschaftlichen Eckdaten Südafrikas als Folge des starken Rands inzwischen zunehmend verschlechtern und das Land im Oktober erstmals mehr Waren ein- statt ausführte, treiben der schwache US-Dollar und die hohen Rohstoffpreise den Rand derzeit von einem Hoch zum nächsten. Die Rohstoffexporte steuern etwa 40 Prozent zum gesamten Exportvolumen der Kaprepublik bei. Entsprechend stark profitiert das Land (und seine Währung) von den hohen Preise für Gold und Platin, die erst in dieser Woche auf ihren höchsten Stand in den letzten sieben bzw. 23 Jahren stiegen. Verstärkt wird der Effekt noch durch die Exporteure vom Kap, die aus Sorge vor weiteren Zugewinnen des Rands ihre Exporterlöse nun, anders als früher, umgehend nach Südafrika zurückführen und damit die Lokalwährung zusätzlich stützen. Selbst die vielen Experten, die dem Rand bislang mit Vorbehalten begegnet waren, rechnen deshalb inzwischen kaum mit einer kurzfristigen Abschwächung der südafrikanischen Währung. Hatte die Absa-Bank den Wechselkurs für Ende Dezember noch vor kurzem bei 8,5 R/US$ veranschlagt, revidierte sie die Voraussage nun auf 6,50 R/US$.
Neben dem schwachen Dollar wird zur Begründung dabei immer öfter das Argument ins Feld geführt, der Wertzuwachs des Rands stehe in einem engen Zusammenhang mit dem guten Abschneiden der Währung anderer Rohstoffexporteure wie Australien und Kanada. Viele Investoren, so heisst es, verspürten angesichts der unsicheren Weltlage ein Bedürfnis nach alternativen Anlagen, das von den renditestarken Rohstoffwährungen erfüllt werde. Gegenwärtig offeriert Südafrika mit einem Leitzins von 8,5 Prozent hinter Brasilien, Russland, Ungarn und Indonesien die weltweit höchsten Zinsen. Selbst der Realzins, also der Leitzins abzüglich der Inflation, liegt am Kap noch bei satten 4,1Prozent und ist damit höher als der Leitzins im Euro-Raum oder den USA.
Allerdings halten inzwischen selbst Optimisten die jüngsten Zugewinne des Rands inzwischen für übertrieben. Immer mehr Experten waren deshalb auch davor, dass bei einer allzu starken Erholung, wie sie jetzt eingetreten sei, das Risiko eines starken Rückschlags drohe. Entsprechend vorsichtig sollten Anleger nun agieren. Sobald bei den ersten Investoren Zweifel an der hohen Bewertung des Rands aufkommen und diese deshalb ihr Geld abziehen, könnte ein Gutteil des kurzfristig angelegten Geldes (hot money) folgen und damit eine neue Schwächephase des Rands einläuten.
Viele Beobachter sind wie Chantal Valentine von Coronation Funds Managers überzeugt, dass eine solche Trendwende spätestens dann erfolgen wird, wenn die Zentralbank am Kap ihre Leitzinsen um weitere zwei Prozentpunkte senkt. Denn dadurch würde sich das derzeit noch hohe Zinsgefälle zwischen Südafrika und dem Euroraum markant reduzieren und vermutlich eine massive Umschichtung von Anlagegeldern bewirken.
Positiver als den Rand bewerten Experten hingegen die Entwicklung bei den Randbonds, die auch in diesem Jahr unter den Staatsanleihen weltweit wieder besonders gut abgeschnitten haben. Die meisten Analysten erwarten hier wie Dennis Dykes von der Bankengruppe Nedcor auch in den kommenden Monaten eine anhaltend stabile Rendite, da sich die Inflation am Kap dank der strikten Fiskalpolitik der Regierung inzwischen von über 13 Prozent auf 4,4 Prozent im Oktober abgeschwächt hat. Dieser Erfolg dürfte die Zentralbank nun zu weiteren Zinssenkungen veranlassen, was Anleihen traditionell zugute kommt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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