Sechs Monate Gehaltsforderung
Eine Gehaltsforderung der ehemaligen Managerin sei unbegründet, meint Klaus Tietz, da sie selbst gegangen sei. Die Stadt Osnabrück hat Koch im Gefängnis eine Klage zukommen lassen und dieser hat Prozesskostenhilfe und einen Pflichtverteidiger beantragt.
La Rochelle/Windhoek - Die Klage von Christina Noetzel, ehemalige Angestellte von Hans-Jürgen Koch, der im Augenblick im Gefängnis von Grootfontein sitzt, ist unbegründet. Das sagte der jetzige Manager der ehemaligen Luxus-Jagd- und Gästefarm, Klaus Tietz. Noetzel fordert laut Tietz ihr Gehalt für sechs Monate von Hans-Jürgen Koch.
Der mutmaßliche Millionenbetrüger, der in Deutschland gesucht wird, weil er dort verschiedene Kommunen um 45 Millionen Euro betrogen haben soll, stellte Noetzel Anfang September 2002, kurz vor seiner Verhaftung am 14. Oktober des selben Jahres, als Managerin der Jagd- und Gästefarm ein. Laut den Angestellten Soini Sheehama, Sirau Gabriel, Dorothea Giuoms und Adele Guriras hätten diese nie gewusst, dass Noetzel Managerin der Luxusfarm gewesen sei. "Wir dachten, sie sei die Oussie (Freundin) von Koch, denn sie hat dort in seinem Haus gewohnt und die Schlüssel gehabt", sagten die beiden Frauen Dorothea und Adele. Nach der Verhaftung von Koch sei Dannie van Vuuren der Manager gewesen, anschließend sei Günther Heimstädt plötzlich der Chef geworden und Anfang 2004 Klaus Tietz gekommen, sagten die Arbeiter.
Nachdem er auf Wunsch von Koch am 5. Januar 2004 auf die Farm gekommen war, habe er keine Aufträge von Noetzel erhalten, sagte der Berufsjäger Klaus Tietz. Bis Ende Februar habe Noetzel ihr Gehalt bekommen. "Sie hat fast nichts getan, ich musste alle Entscheidungen selbst treffen, und deshalb bin ich heute in dieser Situation, die ich nicht wollte", so Tietz gegenüber der AZ. Nach Februar sei Noetzel fast nicht mehr auf der Farm gewesen. Ihr sei nicht gekündigt worden, sondern sie sei selbst gegangen, so Tietz.
Klaus Tietz, der bereits von 1997 bis 2000 auf La Rochelle als Jagdführer und später Meisterjagdführer tätig war, arbeitete anschließend auf der Leopard-Lodge in der Nähe von Windhoek. "Als ich dort war, kam eines Tages Tina Noetzel und bewarb sich als Managerin für die Leopard-Lodge", sagte er.
Am 3. Dezember 2004 musste Klaus Tietz als neuer Manager von La Rochelle zusammen mit Christina Noetzel vor dem Arbeitsgericht erscheinen. Es kam zu keiner Einigung, der Fall wurde an das Magistratsgericht verwiesen. Die Verhandlung am 28.Januar 2005 platzte kurzfristig, da der Magistrat zu einem Workshop musste (AZ berichtete). Der nächste Termin sei nun der 1. und 2. September dieses Jahres.
Die Angestellten sagten der AZ, dass es oft zu Streitigkeiten zwischen Dannie van Vuuren und Tina Noetzel gekommen sei, seit Koch im Gefängnis saß. Auch später sei es zu Reibereien zwischen Günther Heimstädt und Noetzel gekommen, die auf die Spitze getrieben wurden, als Heimstädt mit Hilfe der Polizei zahlreiches Eigentum, darunter einen Bulldozer, von La Rochelle entfernen ließ. Heimstädt soll diese Dinge mitgenommen haben, da La Rochelle ihm Geld schuldete. Für diese Handlung soll aber kein Gerichtsberichtbeschluss vorgelegen haben. Ein großer Teil der Güter sei Tage später von Heimstädts Sohn zurückgebracht worden, sagte Noetzel.
Christina Noetzel meinte, dass ihr ein Gehalt für drei Monate zustehe, da eine Nichtzahlung des Gehalts laut Gesetz als Kündigung gelte. Das Geld für drei Monate (Kündigungsfrist) plus weitere drei Monate, in denen sie kein Gehalt empfangen habe, sei noch ausstehend, so Noetzel.
Dem Tölzer Kurier zufolge hat es in Osnabrück inzwischen ein Verfahren gegeben, da Verjährung drohte. Die Stadt hat durch Koch acht Millionen Euro verloren und verlangt Schadenersatz. Die Klage wurde Koch via die Deutsche Botschaft in Namibia im Gefängnis in Grootfontein zugestellt, aber dieser ließ sich anscheinend sehr viel Zeit und es folgte ein Versäumnisurteil des Landgerichts. Wegen der Kosten hat Hans-Jürgen Koch Prozesskostenhilfe und einen Pflichtverteidiger beantragt. Der tatsächliche Schaden aus den Koch-Geschäften ist für die Stadt im Vergleich übrigens nicht allzu hoch. Die Sparkasse Frankfurt verlangt aus den von Koch eingefädelten Kreditgeschäften fünf Millionen Euro von Osnabrück. Über Koch wickelte die Stadt in zehn Jahren über 700 Millionen Euro ab. Viele Kommunen haben inzwischen ihre Bücher geschlossen, wobei einige sogar noch durch Zinsen einen Gewinn gemacht haben sollen. So habe die badische Stadt Grenzach-Whylen 450000 Euro abschreiben müssen, die damals direkt an Koch gezahlt wurden, aber da die Kommune meist Geld verliehen habe, kassierte sie rund 700000 Euro an Zinsen, bei einem Umsatz mit Koch von etwa 500 Millionen Euro.
La Rochelle/Windhoek - Die Klage von Christina Noetzel, ehemalige Angestellte von Hans-Jürgen Koch, der im Augenblick im Gefängnis von Grootfontein sitzt, ist unbegründet. Das sagte der jetzige Manager der ehemaligen Luxus-Jagd- und Gästefarm, Klaus Tietz. Noetzel fordert laut Tietz ihr Gehalt für sechs Monate von Hans-Jürgen Koch.
Der mutmaßliche Millionenbetrüger, der in Deutschland gesucht wird, weil er dort verschiedene Kommunen um 45 Millionen Euro betrogen haben soll, stellte Noetzel Anfang September 2002, kurz vor seiner Verhaftung am 14. Oktober des selben Jahres, als Managerin der Jagd- und Gästefarm ein. Laut den Angestellten Soini Sheehama, Sirau Gabriel, Dorothea Giuoms und Adele Guriras hätten diese nie gewusst, dass Noetzel Managerin der Luxusfarm gewesen sei. "Wir dachten, sie sei die Oussie (Freundin) von Koch, denn sie hat dort in seinem Haus gewohnt und die Schlüssel gehabt", sagten die beiden Frauen Dorothea und Adele. Nach der Verhaftung von Koch sei Dannie van Vuuren der Manager gewesen, anschließend sei Günther Heimstädt plötzlich der Chef geworden und Anfang 2004 Klaus Tietz gekommen, sagten die Arbeiter.
Nachdem er auf Wunsch von Koch am 5. Januar 2004 auf die Farm gekommen war, habe er keine Aufträge von Noetzel erhalten, sagte der Berufsjäger Klaus Tietz. Bis Ende Februar habe Noetzel ihr Gehalt bekommen. "Sie hat fast nichts getan, ich musste alle Entscheidungen selbst treffen, und deshalb bin ich heute in dieser Situation, die ich nicht wollte", so Tietz gegenüber der AZ. Nach Februar sei Noetzel fast nicht mehr auf der Farm gewesen. Ihr sei nicht gekündigt worden, sondern sie sei selbst gegangen, so Tietz.
Klaus Tietz, der bereits von 1997 bis 2000 auf La Rochelle als Jagdführer und später Meisterjagdführer tätig war, arbeitete anschließend auf der Leopard-Lodge in der Nähe von Windhoek. "Als ich dort war, kam eines Tages Tina Noetzel und bewarb sich als Managerin für die Leopard-Lodge", sagte er.
Am 3. Dezember 2004 musste Klaus Tietz als neuer Manager von La Rochelle zusammen mit Christina Noetzel vor dem Arbeitsgericht erscheinen. Es kam zu keiner Einigung, der Fall wurde an das Magistratsgericht verwiesen. Die Verhandlung am 28.Januar 2005 platzte kurzfristig, da der Magistrat zu einem Workshop musste (AZ berichtete). Der nächste Termin sei nun der 1. und 2. September dieses Jahres.
Die Angestellten sagten der AZ, dass es oft zu Streitigkeiten zwischen Dannie van Vuuren und Tina Noetzel gekommen sei, seit Koch im Gefängnis saß. Auch später sei es zu Reibereien zwischen Günther Heimstädt und Noetzel gekommen, die auf die Spitze getrieben wurden, als Heimstädt mit Hilfe der Polizei zahlreiches Eigentum, darunter einen Bulldozer, von La Rochelle entfernen ließ. Heimstädt soll diese Dinge mitgenommen haben, da La Rochelle ihm Geld schuldete. Für diese Handlung soll aber kein Gerichtsberichtbeschluss vorgelegen haben. Ein großer Teil der Güter sei Tage später von Heimstädts Sohn zurückgebracht worden, sagte Noetzel.
Christina Noetzel meinte, dass ihr ein Gehalt für drei Monate zustehe, da eine Nichtzahlung des Gehalts laut Gesetz als Kündigung gelte. Das Geld für drei Monate (Kündigungsfrist) plus weitere drei Monate, in denen sie kein Gehalt empfangen habe, sei noch ausstehend, so Noetzel.
Dem Tölzer Kurier zufolge hat es in Osnabrück inzwischen ein Verfahren gegeben, da Verjährung drohte. Die Stadt hat durch Koch acht Millionen Euro verloren und verlangt Schadenersatz. Die Klage wurde Koch via die Deutsche Botschaft in Namibia im Gefängnis in Grootfontein zugestellt, aber dieser ließ sich anscheinend sehr viel Zeit und es folgte ein Versäumnisurteil des Landgerichts. Wegen der Kosten hat Hans-Jürgen Koch Prozesskostenhilfe und einen Pflichtverteidiger beantragt. Der tatsächliche Schaden aus den Koch-Geschäften ist für die Stadt im Vergleich übrigens nicht allzu hoch. Die Sparkasse Frankfurt verlangt aus den von Koch eingefädelten Kreditgeschäften fünf Millionen Euro von Osnabrück. Über Koch wickelte die Stadt in zehn Jahren über 700 Millionen Euro ab. Viele Kommunen haben inzwischen ihre Bücher geschlossen, wobei einige sogar noch durch Zinsen einen Gewinn gemacht haben sollen. So habe die badische Stadt Grenzach-Whylen 450000 Euro abschreiben müssen, die damals direkt an Koch gezahlt wurden, aber da die Kommune meist Geld verliehen habe, kassierte sie rund 700000 Euro an Zinsen, bei einem Umsatz mit Koch von etwa 500 Millionen Euro.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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