Sechs Namibier nehmen an den ersten Olympischen Jugendspielen teil

Die rhythmische Sportgymnastin Anica Profitt, die Leichtathletinnen Julia Handjene und Ndapandula Nghinaunye, Wrestler Jason Afrikaner, Triathlet Abraham Louw und Schwimmer Quinton Delie haben sich für die erstmals ausgetragenen Olympischen Jugendspiele qualifiziert.
Das namibische Team wird vom Minister für Jugend, Sport und Kultur, Kazenambo Kazenambo, nach Singapur begleitet. Joan Smit fungiert vor Ort als Chef-Trainerin, während Ndeulipulwa Hamutumwa als Delegationsleiterin mitgereist ist.
Ergänzt wird das Aufgebot durch Reinhold Shikongo, der als einer von vier namibischen Schiedsrichtern beim Weltfußballverband FIFA registriert ist und als Unparteiischer für den Fußballwettbewerb der olympischen Jugendspiele in Singapur nominiert wurde.
Bei einer Pressekonferenz vergangene Woche im Olympischen Haus präsentierten sich die Athleten bis auf Jason Afrikaner den Medienvertretern und Chef-Trainerin Smit versicherte, dass alle Mitglieder der Olympia-Auswahl bestens vorbereitet seien.
"Das Nationale Olympische Komitee hat den Athleten finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt, um ihnen eine optimale Vorbereitung zu ermöglichen. Sie sind unsere zukünftigen Olympioniken und wir werden alles dafür tun, sie auf die Spiele 2012 in London und die Zeit danach vorzubereiten", sagte Smit.
Die deutschsprachige Sportgymnastin Profitt hat sich durch ein zweiwöchiges Trainingslager in Bulgarien den Feinschliff für die Spiele in Singapur geholt. Im Heimatland ihrer langjährigen Trainerin, Romiana Kostin, nahm sie unter anderem an einem Wettkampf in der Hauptstadt Sofia teil.
"Dort hat man gemerkt, dass Anica im Vergleich mit internationaler Konkurrenz noch etwas die Wettkampferfahrung fehlt", bemerkte Kostin. "Es war ein Abenteuer, denn ich war das erste Mal außerhalb von Afrika", ergänzte Anica. In Singapur will die Fünfzehnjährige "einfach nur mein Bestes geben" und im fernen Singapur wertvolle Erfahrungen sammeln.
Handjene und Nghinaunye hatten im Mai dieses Jahres bereits erfolgreich an den afrikanischen Jugendspielen in Marokko teilgenommen, wo Handjene auf der 1000-Meter-Distanz als Vierte eine Medaille knapp verpasste, während Nghinaunye über 3000m auf Platz fünf landete.
Schwimmhoffnung Delie hat sich mit einem Trainingslager im südafrikanischen Pretoria intensiv auf die Herausforderungen in Singapur vorbereitet. "Ich bin mental und physisch topfit und erwarte in Singapur gute Leistungen von mir", verriet der angehende Abiturient.
In Topform befindet sich auch Triathlet Louw, der Anfang des Monats einen internationalen Wettbewerb in Tschechien gewann. Der 18-Jährige erreichte nach 750 Metern Schwimmen, 20 Kilometern Radfahren und einem 5 km-Lauf als erster von 71 Athleten aus vierzehn Ländern das Ziel und hat damit auch die eigenen Erwartungen in die Höhe geschraubt: "In Singapur gehen 34 Triathleten an den Start und ich rechne mir Chancen auf einen Podiumsplatz aus."
Auch Wrestler Afrikaner hat eine Medaille im Visier und ist bereits zwei Wochen vor seinen Team-Kollegen nach Singapur gereist, um sich an die klimatischen Verhältnisse am Wettkampfort zu gewöhnen. "Wenn er eine günstige Auslosung bekommt, sehe ich ihn als Medaillenkandidaten", sagt Dawid Augustyn vom namibischen Wrestling-Verband.