Sechster tot nach Grootfontein-Brand

Windhoek - Das Feuer im Altenheim von Grootfontein hat am Wochenende ein weiteres Opfer gefordert. Jochen Fleischmann (85) verstarb am Samstag um 14.30 Uhr im Römisch-Katholischen Krankenhaus in Windhoek. Dies bringt die Zahl der Todesopfer nach dem Brand im Karl-Albrecht-Altenheim auf sechs Personen.

Als direkte Todesursache für Jochen Fleischmann gab das Krankenhauspersonal Herzstillstand an. An dem 85-Jährigen wurde am Donnerstag eine Hauttransplantation vorgenommen. Dem Personal zufolge ist eine Anästhesie bei alten Menschen immer riskant. "Der Arzt hatte jedoch keine Wahl, die Brandwunden mussten behandelt werden. Und er schien nach der Operation auf dem Wege der Besserung. Samstag früh hat er noch mit uns gelacht und gescherzt", so eine Schwester des Krankenhauses.


Fleischmann war mit seiner Frau Eva (80) von der Hilfsschwester Kathlyn van Wyk aus seinem brennenden Zimmer gerettet worden, als in der Nacht vom 18. auf den 19. September ein Feuer in der Pflegestation des Karl-Albrecht-Seniorenheimes ausgebrach. Van Wyk erlag am 30. September als viertes Brandopfer ihren Verletzungen. Eva Fleischmann ist noch in Behandlung auf der Intensivstation. Ihr Zustand wird vom Personal weiterhin als kritisch bezeichnet.


Das Feuer soll im Zimmer des Ehepaars Fleischmann entstanden sein. Als Brandursache wird Fahrlässigkeit vermutet - beide Senioren waren Raucher. Die Leitung des Seniorenheimes wartet jedoch immer noch auf einen offiziellen Polizeibericht.


In der Zwischenzeit war psychiatrisches Personal im Seniorenheim von Grootfontein, um mit Bewohnern und Personal über das Trauma der Katastrophe zu sprechen. Am Sonntag wurde in dem Ort eines der letzten Brandopfer, die 77-jährige Annie Fusch, beerdigt.