Seelische Gesundheit
Seelische Gesundheit ist ein Thema, das Namibia erst anfängt zu begreifen und über das nur sehr wenig gesprochen wird. Genau genommen gibt es wenige Länder auf der Welt, in denen fruchtbringende, offene und ehrliche Diskussionen über psychische Gesundheit geführt werden. Dennoch scheint es, dass es in unserem Land noch stärker ein Tabu-Thema ist als in anderen Ländern, vor allem unter Männern. Frauen teilen ihre Gefühle und ihren Zustand offener mit und sprechen darüber. Wir Männer hingegen stöhnen nur und machen weiter. Aber seine eigenen Gefühle zu unterdrücken und sie nicht anzugehen ist der schlechteste Weg, um seine mentale Gesundheit aufrechtzuerhalten.
Schon vor Corona hatten Menschen täglich mit persönlichen Situationen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Pandemie hat unsere seelische Gesundheit und das Bewusstsein dafür nun auf die Agenda der Allgemeinheit gesetzt. Als Menschheit wurden wir gezwungen, auf eine Weise zu leben, die für eine positive Lebenseinstellung nicht förderlich ist. Der Mangel an Berührung, an Interaktion, an Verbindung und täglicher Routine hat unser fein ausbalanciertes Leben auf den Kopf gestellt – und das nicht auf positive Weise.
Über mentale Gesundheit wird oft gesprochen, als wäre es nur etwas, wovon andere betroffen sind. Manche Menschen scheinen immun, aber keiner ist es, manche sind nur besser darin, es zu verstecken. Ich persönlich habe an verschiedenen Punkten in meinem Leben und meiner Karriere Anfälle von Sorgen und gar Depressionen erlebt. Je eher das Menschen verstehen, desto besser. Viele Menschen legen eine mutige Miene auf, ignorieren die Probleme, die sie haben, oder versuchen sie durch Alkohol, Drogen oder Tabletten zu vertreiben. Von außen soll es so aussehen, als wäre alles in Ordnung. Das innere Chaos, das jeder fühlt, soll bloß nicht nach außen dringen, das habe ich durch persönliche Erfahrung gelernt.
Doch wie findet man Hilfe, wenn man die niemals gesucht hat, vor allem, wenn keiner darüber spricht? Wohin wendet man sich? Das Internet gibt einem ein paar Ansätze, doch die schlichte Informationsmenge lässt die Menschen noch verwirrter zurück. Eine starke Struktur der Unterstützung durch Freunde und Familie hilft wirklich. Aber manchmal benötigt man eine professionelle Person. Einen Psychologen, der dabei hilft, die eigenen Gedanken in Ordnung zu bringen und die innere Balance wiederherzustellen. Ich habe mehr als einmal solche Psychologen aufgesucht, wenn ich in meinem Leben vor Schwierigkeiten stand. Ich gebe zu, ich hatte Angst davor, was die Leute und meine Familie denken würden, wenn ich einen „Seelenklempner“ brauche. Aber schlussendlich war es keine schlechte Erfahrung, und ich bin froh, dass ich diese Hilfe gesucht habe.
Dieser Prozess hat keinen Anfang und kein Ende, sondern wir müssen das Thema seelischer Gesundheit genauso angehen und uns so darum kümmern, wie wir uns um unsere körperliche Gesundheit sorgen.
Jetzt, wo seelische Gesundheit auf der Agenda steht, habe ich die Hoffnung, dass wir mit der Debatte in Namibia beginnen können. Motivieren wir die Menschen, ihr eigenes mentales Wohlbefinden unter die Lupe zu nehmen und genauso mental wie körperlich gesund zu leben. Es sollte kein Stigma geben, wenn man Hilfe sucht. Das kann Wunder für unsere Gesundheit und unser allgemeines Wohlbefinden bewirken.
Wir dürfen auch die Herausforderungen nicht vergessen, vor denen viele Menschen zuhause und bei der Arbeit stehen, und uns darüber klarwerden, dass nicht jeder gleich ist. Seid freundlich zueinander und gebt Acht auf eure Freunde, Familie und Kollegen. Macht eine Gewohnheit daraus, gut zuzuhören, denn eine einfache Geste der Unterstützung kann so viel bedeuten. Ich werde täglich daran erinnert, dass wir nie wissen können, durch welche Schwierigkeiten die Menschen gehen. Ein ermunterndes Wort oder eine Geste kann so viel Gutes für unsere Mitmenschen in Namibia tun, gerade in dieser Zeit der Pandemie und der harten Umstände.
Dr. John Steytler
Schon vor Corona hatten Menschen täglich mit persönlichen Situationen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Pandemie hat unsere seelische Gesundheit und das Bewusstsein dafür nun auf die Agenda der Allgemeinheit gesetzt. Als Menschheit wurden wir gezwungen, auf eine Weise zu leben, die für eine positive Lebenseinstellung nicht förderlich ist. Der Mangel an Berührung, an Interaktion, an Verbindung und täglicher Routine hat unser fein ausbalanciertes Leben auf den Kopf gestellt – und das nicht auf positive Weise.
Über mentale Gesundheit wird oft gesprochen, als wäre es nur etwas, wovon andere betroffen sind. Manche Menschen scheinen immun, aber keiner ist es, manche sind nur besser darin, es zu verstecken. Ich persönlich habe an verschiedenen Punkten in meinem Leben und meiner Karriere Anfälle von Sorgen und gar Depressionen erlebt. Je eher das Menschen verstehen, desto besser. Viele Menschen legen eine mutige Miene auf, ignorieren die Probleme, die sie haben, oder versuchen sie durch Alkohol, Drogen oder Tabletten zu vertreiben. Von außen soll es so aussehen, als wäre alles in Ordnung. Das innere Chaos, das jeder fühlt, soll bloß nicht nach außen dringen, das habe ich durch persönliche Erfahrung gelernt.
Doch wie findet man Hilfe, wenn man die niemals gesucht hat, vor allem, wenn keiner darüber spricht? Wohin wendet man sich? Das Internet gibt einem ein paar Ansätze, doch die schlichte Informationsmenge lässt die Menschen noch verwirrter zurück. Eine starke Struktur der Unterstützung durch Freunde und Familie hilft wirklich. Aber manchmal benötigt man eine professionelle Person. Einen Psychologen, der dabei hilft, die eigenen Gedanken in Ordnung zu bringen und die innere Balance wiederherzustellen. Ich habe mehr als einmal solche Psychologen aufgesucht, wenn ich in meinem Leben vor Schwierigkeiten stand. Ich gebe zu, ich hatte Angst davor, was die Leute und meine Familie denken würden, wenn ich einen „Seelenklempner“ brauche. Aber schlussendlich war es keine schlechte Erfahrung, und ich bin froh, dass ich diese Hilfe gesucht habe.
Dieser Prozess hat keinen Anfang und kein Ende, sondern wir müssen das Thema seelischer Gesundheit genauso angehen und uns so darum kümmern, wie wir uns um unsere körperliche Gesundheit sorgen.
Jetzt, wo seelische Gesundheit auf der Agenda steht, habe ich die Hoffnung, dass wir mit der Debatte in Namibia beginnen können. Motivieren wir die Menschen, ihr eigenes mentales Wohlbefinden unter die Lupe zu nehmen und genauso mental wie körperlich gesund zu leben. Es sollte kein Stigma geben, wenn man Hilfe sucht. Das kann Wunder für unsere Gesundheit und unser allgemeines Wohlbefinden bewirken.
Wir dürfen auch die Herausforderungen nicht vergessen, vor denen viele Menschen zuhause und bei der Arbeit stehen, und uns darüber klarwerden, dass nicht jeder gleich ist. Seid freundlich zueinander und gebt Acht auf eure Freunde, Familie und Kollegen. Macht eine Gewohnheit daraus, gut zuzuhören, denn eine einfache Geste der Unterstützung kann so viel bedeuten. Ich werde täglich daran erinnert, dass wir nie wissen können, durch welche Schwierigkeiten die Menschen gehen. Ein ermunterndes Wort oder eine Geste kann so viel Gutes für unsere Mitmenschen in Namibia tun, gerade in dieser Zeit der Pandemie und der harten Umstände.
Dr. John Steytler
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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