Loading svg Please wait while we translate the article

Segelfisch mit der Hand gefangen

Experten rätseln um gleich zwei außergewöhnliche Fische vor Namibias Küste
Erwin Leuschner
Von Erwin Leuschner, Swakopmund

Experten und langjährige Brandungsangler stehen vor einem Rätsel, nachdem binnen kürzester Zeit gleich zwei Fischsorten von Land aus im kalten Atlantik gesichtet wurden, die dort eigentlich nicht hingehören. Dementsprechend überraschend war der Fang eines Kurzschnabel-Speerfisches (short billed spearfish) oder Weißen Marlins (white Marlin), der am Freitag an Land kam.

„In meinen 40 Jahren, die ich hier in Namibia fische, habe ich so etwas noch nie gesehen“, sagte Rudy Swartz gestern im Gespräch mit der AZ. Swartz habe zusammen mit anderen Fischern am genannten Tag bei Langstrand geangelt und gezielt Kupferhaie gefangen. „Plötzlich haben wir direkt in der ersten Welle diesen merkwürdigen Fisch gesehen“, sagte er. Zunächst hätten sie gedacht, es sei ein Kupferhai, der auf und ab schwimme - dies sei nicht ungewöhnlich.

„Wir haben anfangs allesmögliche versucht, den Fisch zu fangen und verschiedene Köder benutzt, aber der Fisch wollte nicht anbeißen. Nach etwa 20 Minuten beschlossen wir, es mit der Hand zu versuchen“, sagte er weiter. Gemeinsam mit dem bekannten Werner van Riet habe er den Fisch erfolgreich an Land gebracht. Ob es sich um einen Kurzschnabel-Speerfisch oder jungen Weißen Marlin handelt, ist noch nicht bekannt. Beide Sorten gehören der Fächerfisch- oder Segelfisch-Familie an. Es sind Raubfische, die fast weltweit im offenen Ozean in tropischen und subtropischen Regionen vorkommen. „Der Fisch war verletzt und ist daher wohl derart nahe an Land gekommen“, erklärte Swartz weiter.

Er habe den Fisch genauer untersucht und in dessen Magen „viele verrostete Haken“ gefunden. Er geht davon aus, dass jene von einem Langleinen-Fischerboot stammen. „Das war schon merkwürdig und erklärt vielleicht, warum der Fisch derart nahe ans Land geschwommen ist“, sagte er. Inzwischen hätten sich auch Wissenschaftler bei ihm gemeldet, die um Proben vom Schnabel sowie der Rückenflosse und dem Fleisch gebeten hätten. „Die Proben werde ich noch heute abgeben. Sie sollen in den Vereinigten Staaten untersucht werden und hoffentlich mehr Aufschluss über die Herkunft des Fisches geben“, hofft Swartz und führt aus: „Sie wollen das DNA untersuchen und meinen, dass es sich um einen unglaublichen, wissenschaftlichen Fund handeln könnte.“

Indessen beurteilt der bekannte namibische Brandungsangler Leon Krauze den Fischfang als einzigartig. „Segelfische sind eine Tiefseeart. Sie schwimmen nie derart nahe an Land. Keiner der alteingesessenen Fischer hat so etwas je gesehen“, behauptet er.

Dies ist aber nicht der einzige ungewöhnliche Fisch, der in den vergangenen Tagen abseits der Küste gesichtet worden war. Bereits am 31. Dezember wurde ein Video auf sozialen Netzwerken veröffentlicht, auf dem ein Fisch zu sehen ist, der bei Sandwich-Hafen in unmittelbarer Nähe des Strandes schwimmt. Experten wollen den Fisch an Hand der Rückenflossen als Roten Thunfisch (auch bekannt als Blauflossen-Thunfisch) identifiziert haben. Diese Art kommt zwar im Atlantischen Ozean vor, allerdings nördlich des Äquators, sowie im Mittelmeer, der Karibik und der Ostsee. In Namibia wurde noch nie ein derartiger Fisch vom Strand aus gesichtet.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Katima Mulilo: 23° | 38° Rundu: 24° | 35° Eenhana: 23° | 35° Oshakati: 25° | 34° Ruacana: 24° | 35° Tsumeb: 22° | 33° Otjiwarongo: 20° | 32° Omaruru: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Gobabis: 23° | 34° Henties Bay: 15° | 19° Swakopmund: 15° | 16° Walvis Bay: 14° | 23° Rehoboth: 21° | 34° Mariental: 21° | 36° Keetmanshoop: 18° | 36° Aranos: 22° | 36° Lüderitz: 15° | 26° Ariamsvlei: 18° | 36° Oranjemund: 14° | 22° Luanda: 24° | 25° Gaborone: 22° | 36° Lubumbashi: 17° | 34° Mbabane: 18° | 32° Maseru: 15° | 32° Antananarivo: 17° | 29° Lilongwe: 22° | 35° Maputo: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Cape Town: 16° | 23° Durban: 20° | 26° Johannesburg: 18° | 33° Dar es Salaam: 26° | 32° Lusaka: 22° | 36° Harare: 20° | 31° #REF! #REF!