Sehr viel Geld, wenig Leistung
Windhoek - Der Haushaltsposten für den Bildungsbereich im Finanzjahr 2011/12 umfasst mit 8,3 Milliarden N$ den höchsten Betrag vor allen anderen Ministerien und weist eine Steigerung um 28,2% im Vergleich zum Vorjahr auf. Iyambo hob hervor, dass in dem Posten 91 Mio. N$ enthalten sind, die hauptsächlich aus der Europäischen Union stammen und für das nun schon mehrjährige ETSIP-Bildungssanierungsprogramm (Education and Training Sector Improvement Program) bestimmt sind.
Iyambo hat während seiner kurzen Zeit im Amt des Erziehungsministers gezeigt, dass er Schwachstellen unmittelbar ansprechen will. Nach landesweiter Erkundung und offenen Gesprächen mit Schulleitern und Elternschaften teilte er seine Erkenntnis dem Parlament wie folgt mit: "Der Unterricht und die Schülerleistung stehen immer noch in keinem Verhältnis zu den gewaltigen Bildungsausgaben." Nur durch beharrliche und konzentrierte Aufsicht und Eingriffe könne das Ministerium merkliche Verbesserung bewirken. Die Gelder allein führten nicht zur positiven Veränderung. Deshalb will er sich mit seinem Ressort mehr dem Arbeitsethos und der Rechenschaftspflicht zuwenden. "Der Prozentsatz der Misserfolge ist zu hoch. Die Drop-Out-Rate und die Wiederholungen (von Schuljahren) bewegen sich einfach nicht in die rechte Richtung." Das gelte von Klasse 1 bis 12.
Iyambo behandelte dann nacheinander die chronischen Problembereiche. Nach wie vor gibt es überfüllte Klassen bis zu 50 Schülern (die staatliche Norm der Klassenstärke liegt ohnehin schon bei 35). Das Ministerium schafft es beim Schulbau derzeit auf 140 Klassenräume pro Jahr. Um die Übervölkerung der Klassen abzuwenden, müssten 400 pro Jahr entstehen, so der Minister. Schon häufig aber ohne Wirkung angesprochen ging Iyambo auf Drogenmissbrauch und die weit verbreitete Teenage-Schwangerschaften ein. 1400 Mädchen haben 2010 aus dem Grund die Schule verlassen. "Ist die Zeit nicht gekommen, dass das Parlament ein Gesetz verabschiedet, das die Schwängerung einer Schülerin durch Erwachsene zur Straftat macht?" will Iyambo wissen.
Ferner hat der Minister mit unentschuldigter Abwesenheit vieler Lehrer und mit apathischen Eltern zu tun. "Disziplinlosigkeit und moralischer Verfall belasten unser Bildungswesen." Iyambo beklagt, dass sich durch den frühen Ausstieg und Misserfolg an den Schulen die Arbeitslosenquote unter den Jugendlichen und jungen Erwachsenen sogar auf 67% belaufe (Nationaldurchschnitt: 51%).
Das Ministerium zählt in diesem Haushalt landesweit 22063 Lehrer und 607992 Schüler an 1677 Schulen. Auf die Schulen entfällt der Löwenanteil der Ausgaben: 6,3 Milliarden N$, bzw. 76,2% des Bildungshaushalts. Das Ministerium betreut noch 197000 Waisen und sozial schwache Kinder und stellt in diesem Jahr 50 Mio. N$ für Schulspeisung bereit. "Uns machen jedoch 200000 weitere bedürftige Kinder Sorgen, die nicht an Schulspeisungen teilnehmen können, weil uns die Mittel fehlen." Das Ministerium hat zudem noch 32169 körperbehinderte Kinder erfasst, die Unterstützung erhalten. Bei den Schulen auf dem Land besteht noch großer struktureller Nachholbedarf. 23% der Schulen im Land haben weder fließend Wasser noch Strom und sind an keine Kanalisation angebunden.
Der Minister hat schließlich die Hoch- und Berufsschulen berücksichtigt, die alle mit erhöhter Zuwendung rechnen können, wobei vor allem bei der Universität von Namibia (UNAM) die neue medizinische Fakultät bedacht wird. UNAM erhält 145 Mio. N$ für die Medizinerabteilung und 57 Mio. N$ für die ebenfalls neue Ingenieursschule, die eine Duplizierung der Ausbildung am Polytechnikum darstellt.
Iyambo hat während seiner kurzen Zeit im Amt des Erziehungsministers gezeigt, dass er Schwachstellen unmittelbar ansprechen will. Nach landesweiter Erkundung und offenen Gesprächen mit Schulleitern und Elternschaften teilte er seine Erkenntnis dem Parlament wie folgt mit: "Der Unterricht und die Schülerleistung stehen immer noch in keinem Verhältnis zu den gewaltigen Bildungsausgaben." Nur durch beharrliche und konzentrierte Aufsicht und Eingriffe könne das Ministerium merkliche Verbesserung bewirken. Die Gelder allein führten nicht zur positiven Veränderung. Deshalb will er sich mit seinem Ressort mehr dem Arbeitsethos und der Rechenschaftspflicht zuwenden. "Der Prozentsatz der Misserfolge ist zu hoch. Die Drop-Out-Rate und die Wiederholungen (von Schuljahren) bewegen sich einfach nicht in die rechte Richtung." Das gelte von Klasse 1 bis 12.
Iyambo behandelte dann nacheinander die chronischen Problembereiche. Nach wie vor gibt es überfüllte Klassen bis zu 50 Schülern (die staatliche Norm der Klassenstärke liegt ohnehin schon bei 35). Das Ministerium schafft es beim Schulbau derzeit auf 140 Klassenräume pro Jahr. Um die Übervölkerung der Klassen abzuwenden, müssten 400 pro Jahr entstehen, so der Minister. Schon häufig aber ohne Wirkung angesprochen ging Iyambo auf Drogenmissbrauch und die weit verbreitete Teenage-Schwangerschaften ein. 1400 Mädchen haben 2010 aus dem Grund die Schule verlassen. "Ist die Zeit nicht gekommen, dass das Parlament ein Gesetz verabschiedet, das die Schwängerung einer Schülerin durch Erwachsene zur Straftat macht?" will Iyambo wissen.
Ferner hat der Minister mit unentschuldigter Abwesenheit vieler Lehrer und mit apathischen Eltern zu tun. "Disziplinlosigkeit und moralischer Verfall belasten unser Bildungswesen." Iyambo beklagt, dass sich durch den frühen Ausstieg und Misserfolg an den Schulen die Arbeitslosenquote unter den Jugendlichen und jungen Erwachsenen sogar auf 67% belaufe (Nationaldurchschnitt: 51%).
Das Ministerium zählt in diesem Haushalt landesweit 22063 Lehrer und 607992 Schüler an 1677 Schulen. Auf die Schulen entfällt der Löwenanteil der Ausgaben: 6,3 Milliarden N$, bzw. 76,2% des Bildungshaushalts. Das Ministerium betreut noch 197000 Waisen und sozial schwache Kinder und stellt in diesem Jahr 50 Mio. N$ für Schulspeisung bereit. "Uns machen jedoch 200000 weitere bedürftige Kinder Sorgen, die nicht an Schulspeisungen teilnehmen können, weil uns die Mittel fehlen." Das Ministerium hat zudem noch 32169 körperbehinderte Kinder erfasst, die Unterstützung erhalten. Bei den Schulen auf dem Land besteht noch großer struktureller Nachholbedarf. 23% der Schulen im Land haben weder fließend Wasser noch Strom und sind an keine Kanalisation angebunden.
Der Minister hat schließlich die Hoch- und Berufsschulen berücksichtigt, die alle mit erhöhter Zuwendung rechnen können, wobei vor allem bei der Universität von Namibia (UNAM) die neue medizinische Fakultät bedacht wird. UNAM erhält 145 Mio. N$ für die Medizinerabteilung und 57 Mio. N$ für die ebenfalls neue Ingenieursschule, die eine Duplizierung der Ausbildung am Polytechnikum darstellt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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