Seit 19 Jahren gibt's keine Besserung

Windhoek - Die Bearbeitungszeit für Anfragen und Bewilligung sowie für die Durchführung von ministeriellen Bauprojekten ist so langwierig und bürokratisch wie vor 19 Jahren, als Namibia unabhängig wurde. So kritisiert Helmut Angula, Minister für Öffentliche Arbeiten und Transport, vor seinem Führungsstab das Leistungsniveau seines Ressorts. Das Leistungsdefizit wird noch verschlimmert, weil sich die Kosten jeglicher Dienstleistung seitdem enorm gesteigert haben. Angula hat seinem Management-Team, das ein Personal von 2000 Angestellten zu leiten hat, am Montag deutliche Anforderungen gestellt und gleichzeitig seine tiefe Enttäuschung geäußert, dass beim internen Management und bei den Arbeitsabläufen viel zu wünschen übrig bleibt.
Die Inkompetenz und das bürokratische Phlegma sind derart eingefleischt, dass Angula zunächst zwei leicht durchführbare Änderungen zur ständigen Leistungsmahnung angeordnet hat. Sein Staatssekretär George Simataa muss das Motto des Jahres "Effective and Efficient Delivery of Services" auf jedem Briefbogen des Ressorts drucken lassen. "Die Manager des Ministeriums müssen sich Zeit nehmen, Zeit-, Geld- und Energie-sparende Methoden zu entwickeln. ... wir können die Leute nicht mehr wie zu Zeiten der Unabhängigkeit Schlange stehen lassen!" Zum Zweiten ordnet Angula an, dass es auf den Computern des Ministeriums nur noch einen Bildschirmschoner mit den Kernwerten des Ressorts gibt: Professionalität, Rechenschaft, Integrität, Transparenz, Innovation, Effizienz (value vor money), Kunden-Orientierung ...
Etliche Abteilungsleiter waren im letzten Jahr bei der Haushaltsplanung mit dem Finanzministerium kaum oder gar nicht vorbereitet, meldet Angula entsetzt: "Da ist der Misserfolg vorprogrammiert." Die langwierigen bürokratischen Abläufe haben zudem dazu geführt, dass das Ministerium bewilligte Mittel für viele öffentliche Arbeiten gar nicht verbraucht und somit verwirkt hat.