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SFC-Kicker aus der 2. Liga abgestiegen
SFC-Kicker aus der 2. Liga abgestiegen

SFC-Kicker aus der 2. Liga abgestiegen

Eine Woche nachdem sich der Sportklub Windhoek (SKW) auf dem namibischen Fußball-Oberhaus verabschiedet hatte, erwischte es nun eine Etage darunter den Swakopmund FC (SFC). Die Blue Boys hingegen schafften durch einen 2:0-Sieg beim Celtic FC die Rückkehr in die Premierliga (NPL). Die letzten noch ausstehenden Endscheidungen der 2. Liga Süd brachte am Samstagnachmittag der abschließende 22. Spieltag. Als künftiger Drittligist hatte zuvor bereits der Hotspurs FC festgestanden, der damit den zweiten Abstieg in Folge hinnehmen musste. Der SFC und die Desert Rollers aus Gobabis starteten punktgleich in das Saisonfinale. Doch während sich die Swakopmunder gegen den ebenfalls noch abstiegsgefährdeten Spoilers FC aus Okahandja mit einem 0:0 zufrieden geben mussten, machten die Desert Rollers durch einen 3:1-Erfolg beim bereits zuvor geretteten Monitronic College in der Hauptstadt den Klassenerhalt perfekt. „Es war mehr drin, wir hatten unsere Chancen“, konstatierte der Team-Manager des SFC, Sten Gebhardt, im AZ-Gespräch. Ein Sieg hätte seiner Mannschaft, die nach der Roten Karte für Verteidiger Ivo Aib (Nachtreten) ab der 65. Minute in Unterzahl auskommen musste, aufgrund der besseren Tordifferenz im Vergleich mit den Desert Rollers den Ligaverbleib beschert. Allerdings vergab der formschwache Martin Maputani im ersten Durchgang freistehend eine Riesenchance und zehn Minuten vor Schuss klatschte ein Schuss von Donovan Hanaseb an den Pfosten. „Das war symptomatisch für die gesamte Spielzeit, uns hat ein Torjäger und in den entscheidenden Situationen das nötige Glück gefehlt“, resümierte Gebhardt ernüchtert. „Die Spielern waren nicht leidenschaftlich genug“ urteilte Jugend-Koordinator Georg Engelbauer. Als ursprüngliches Saisonziel war der Aufstieg in die Premierliga (NPL) ausgegeben worden. Dass es nun in die andere Richtung geht, führt Gebhardt auch auf mangelnde Erfahrung und Qualität zurück. „Allerdings waren wir bestimmt nicht die zweitschlechteste Mannschaft der Liga“, schränkte der SFC-Macher ein. „Die Spieler haben es einfach nicht geschafft, ihr Potenzial voll auszuschöpfen.“ Zudem habe es immer wieder personelle Rückschläge gegeben. „Mit Stefan Tietz haben wir beispielsweise einen Leistungsträger verloren, während Dieter Tietz berufsbedingt oft nicht zur Verfügung stand“, erinnerte Gebhardt. Nur selten sei die stärkste Mannschaft aufgelaufen. Als Achillesferse bezeichnete der 45-Jährige die Torwartposition. „Bei uns standen im Saisonverlauf vier unterschiedliche Keeper zwischen den Pfosten, das war natürlich nicht ideal“, sagte Gebhardt, der diese Baustelle für die kommende Spielzeit beheben möchte. Mit Julian Callard gebe es auch schon einen Kandidaten. Der Team-Manager geht davon aus, dass sich das Gesicht der Mannschaft insgesamt stark verändern wird, obwohl rund 80 Prozent der Spieler auch für die kommende Saison unabhängig von der Ligazugehörigkeit vertraglich an den SFC gebunden seien. „Wer gehen will, soll gehen. Solange wir die Ablöse erhalten, habe ich kein Problem damit“, betonte Gebhardt, der in diesem Zusammenhang die Zahlungsmoral der namibischen Vereine kritisierte: „Die Eleven Arrows schulden uns für die Transfers von Matthew Matthew, Emil Dörgeloh, Abed Namukwambi, Simon Nekongo und Alex Melani noch Geld.“ Melani sei vor seinem Wechsel zum NPL-Club aus Walvis Bay beim Drittligisten Western Spurs „zwischengeparkt“ worden. Das Quintett war Gerald Güther zu den Arrows gefolgt. Bei Gebhardt hat der folgenreiche Abgang des langjährigen SFC-Trainers einen bitteren Beigeschmack hinterlassen: „Gerry hat viel für unseren Club geleistet, wobei es für ihn auch eine lehrreiche Zeit war. Dann hat er seine Chance in der NPL gesucht, was okay ist. Die Begleitumstände waren aber sehr unglücklich, da hat er sich nicht korrekt verhalten.“ Güther selbst wollte den Niedergang seines Ex-Clubs zunächst nicht kommentieren. Auf die ausstehenden Transfergelder für das SFC-Quintett angesprochen, entgegnete er: „Das ist eine Sache, die auf Management-Ebene geklärt werden muss. Das fällt nicht in meinen Aufgabenbereich.“ Er habe den SFC-Funktionären empfohlen, sich schriftlich an den nationalen Fußball-Verband (NFA) zu wenden. Für Güther steht jedoch fest: „Wenn ich die fünf Spieler nicht geholt hätte, wären sie bei anderen Vereinen gelandet.“ Bis die Unstimmigkeiten zwischen den Arrows und dem SFC geklärt seien, wolle er aber erst einmal keine weiteren Spieler von den Blau-Weißen verpflichten.“ Laut Gebhardt ist auch der Abgang von Nationalspieler Deon Kavendji zu den African Stars nicht sauber über die Bühne gegangen. „Deon war eine halbe Saison bei den Blue Boys und ist von dort zu den Stars gewechselt. Wir haben nie eine Ausbildungsentschädigung erhalten.“ Der engagierte Team-Manager befürchtet, dass mit den Verteidigern Vialli van Staden und Ivo Aib sowie Flügelspieler Hanaseb auch die aktuellen Leistungsträger abgeworben werden könnten. Zudem habe der NPL-Club Tura Magic die Fühler nach U20-Nationalspieler Simuneka Kambungu ausgestreckt. Auch dessen Auswahlkollege Marco Somseb weckt bei den klassenhöheren Vereinen Begehrlichkeiten. „Wie werden versuchen, alle Spieler, die im vergangenen Jahr aus unserem U17-Team aufgerückt sind, zu halten. Ich hoffe, dass sie jetzt nicht größenwahnsinnig werden“, sagte Gebhardt, der auch künftig auf die gute Jugendarbeit des Vereins setzt: „Wenn wir gegen Ende des Jahres die Vorbereitung auf die kommende Saison aufnehmen, werden sicherlich wieder einige neue U17-Talente hinzukommen.“ Mittel- bis langfristig solle weiterhin der NPL-Aufstieg angestrebt werden: „Solange ich hier am Ruder bin, bleibt die Premierliga das Ziel“, erklärte Gebhardt. In der dritten Liga gelte es nun, ein Finanzpolster für die Zukunft zu schaffen. „Da wir ausschließlich in Swakopmund und Walvis Bay spielen werden, ist der Aufwand deutlich geringer. Das gibt uns die Gelegenheit, die Vereinskasse aufzubessern.“ Ob Chefcoach Wallace Doëseb an Bord bleibt, ist noch nicht geklärt. „Wir müssen jetzt alle erstmal ein wenig Abstand gewinnen und Kraft sammeln“, meinte Gebhardt. Er gehe allerdings davon aus, dass Doëseb Angebote von anderen Clubs erhalten werde: „Erst in ein paar Monaten wird sich zeigen, ob wir weiterhin mit Wallace planen können, er ist kein schlechter Trainer.“ Güther ließ sich schließlich doch noch einen Kommentar zum Abstieg seines Heimatvereins entlocken: „Es kam überraschend. Ich dachte, dass sie mit den zur Verfügung stehenden Spielern überleben würden.“ Um wieder auf die Beine zu kommen, müsste die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt werden. „Das hatte ich schon vor Jahren gefordert, aber es ändert sich nichts. Sten braucht Unterstützung, er kann nicht alles alleine machen.“ Engelbauer indes appellierte an die Club-Mitglieder, mehr finanzielle Hilfe zu leisten. „Ansonsten werden auch in Zukunft die talentierten Spieler abwandern“, warnte der 71-Jährige. Güther stieß ins gleiche Horn: „Derzeit produzieren sie Nachwuchsspieler und gucken in die Röhre, wenn die Jungs dann bei anderen Clubs groß rauskommen. Der Abgang von Leistungsträgern ist die Konsequenz, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen. Dann verlierst du die besten Spieler und steigst ab.“ Er selbst habe sich verabschiedet, weil er eine neue Herausforderung brauchte. „Der Club liegt mir sehr am Herzen, aber ich bin ehrgeizig und konnte mich beim SFC nicht mehr voll entfalten.“ Die unmittelbare Zukunft der Swakopmunder könnte durch die anstehende Entscheidung der SKW-Verantwortlichen maßgeblich beeinflusst werden. Sollte sich der Vorstand des abgestiegenen Hauptstadtclubs dafür aussprechen, mit einem U23-Team in der Regionalliga einen Neuanfang zu wagen, würde in der 2. Liga Süd ein Startplatz frei werden. „Dann könnten wir wohl wieder aufrücken“, vermutet Gebhardt. „Sollte es so kommen, nehmen wir die Gelegenheit auf jeden Fall wahr.“ Beim Sportklub gibt es laut Rolf Beiter derzeit noch keine Tendenz. „Wir werden uns im Laufe dieser Woche zusammensetzen, eine endgültige Entscheidung ist dabei aber nicht zu erwarten“, sagte der Pressesprecher gestern auf AZ-Nachfrage. Es sei eine neue Option hinzugekommen: „Einige Clubs haben angefragt, ob wir Interesse an einer Kooperation hätten“, erläuterte Beiter, ohne Details preisgeben zu wollen. Von Robby Echelmeyer, Windhoek/Swakopmund

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-25

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