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Sicherheit für Kommunalfarmer

Mit der bahnbrechenden Landreform in den dichter besiedelten Kommunalregionen erhalten Subsistenzbauern oder Kommunalfarmer eine bisher nie erfahrene Sicherheit. Gerade darin dürfte die Begeisterung begründet sein, womit die 1000 ersten Inhaber eines erbbaurechtlichen Besitztitels im Landkreis Olukonda ihren Grundbrief entgegengenommen haben. Das traditionelle Bodenrecht unter den ethnischen traditionellen Führern trägt feudalistische Züge. Der Häuptling hat gewissen Stammesangehörigen bisher das Lehen, das begrenzt erbliche Nutzungsrecht verliehen, das in den meisten Fällen nicht auf die Witwe eines Subsistenzbauern übertragen wurde. Im Gegenteil, die Verwandtschaft des verstorbenen Landmannes ist gerade im traditionellen Ovamboland daher gekommen, hat die Witwe vertrieben und somit ihre Existenzgrundlage zerstört.

Einerseits erhalten die traditionellen Kleinfarmer nun mehr Sicherheit auf Grund und Boden, wodurch sie endlich und überfällig den Kreditinstituten mit ihrem Grundbrief das Pfand bieten können, um Aufbaumittel aufzunehmen. Es ist abzuwarten, ob die traditionellen Führer, denen ein begrenztes und herkömmliches Mitspracherecht ins Gesetz geschrieben ist (Traditional Authorities Act, 1995, und Traditional Leaders Act, 1997) diesen Wandel in ihrem Kompetenzkreis konstruktiv mitmachen, denn konkret bedeutet er für sie eine Einbuße traditioneller Befugnisse zu Gunsten des Gesetzes und des Zivilrechts. Nicht die Gunst des Häuptlings, sondern der gesetzliche Grundbrief ist für anfangs 1600 Kleinbauern, aber in wenigen Jahren für mindestens 240000 Kleinfarmer ausschlaggebend.

Der Dualismus und ungesunde Gegensatz zwischen dem kommunalen und kommerziellen Farmgebiet wird damit noch nicht abgebaut, aber zumindest etwas angeglichen. Die Landflucht, unter der die größeren Städte von Keetmanshoop bis Windhoek zu leiden haben, wird damit nicht gestoppt, aber größere Sicherheit auf Grund und Boden erhöht den Wert des angestammten Landsitzes und seiner Äcker. Außerdem wird der gesetzliche Grundbrief, mit dem die Kleinbauern nun serienmäßig ausgestattet werden, den Besitzer, beziehungsweise die Besitzerin, vor der Willkür eines traditionellen Führers und im Falle einer Witwe vor der raffgierigen Verwandtschaft ihres verstorbenen Ehemannes schützen.

Die kommunale Landreform macht aus begnadigten Squattern rechtmäßige Farmer.

Die simultane Erfassung traditioneller Liegenschaften und ihrer Besitzer lenkt die Aufmerksamkeit von der politisch brisanten kommerziellen Landreform - samt der Fehler der Regierung - nicht ab, aber verhilft zur notwendigen Gesamtschau. Damit sollten die reine Politik und die teils revanchistische Rechthaberei bei der kommerziellen Landreform zurückgeschraubt und die Aufmerksamkeit auf die Rentabilität und die Notwendigkeit gesunder Existenzgründung gelenkt werden.

Hier bietet sich die Voraussetzung, Erfolge zu schaffen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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