Silvestertradition wird kritisiert
Silvestertradition wird kritisiert

Silvestertradition wird kritisiert

Windhoek/Tsumeb - Uwe Rathmann fuhr am Morgen des 31. Dezember zum Einkaufen nach Tsumeb. "Ich war entsetzt als ich die dicken schwarzen Rauchschwaden über der Stadt bemerkte", erklärte der deutschsprachige AZ-Leser. Anwohner Tsumebs erklärten ihm, dass es sich dabei um eine jahrelange Tradition handele, bei der das neue Jahr mit dem Verbrennen von Reifen eingeläutet werde. Angezündet werden die Reifen in einem Stollen an einem kleinen Berg. Dieser Stollen ist mit einem 35 Meter hohen Schornstein verbunden. "Wie kann die Luft bis zum äußersten verpestet werden, wenn gerade zu dieser Jahreszeit der Ort voller Besucher und vor allem Touristen ist", wundert sich Rathmann.

In Tsumeb begrüße man die Tradition, erklärte Georg Fey, der bereits seit 50 Jahren in dem Ort lebt. Ihm zufolge hatte der Brauch seinen Anfang als zu Beginn der 70er Jahre am 31. Dezember nach Feierabend in dem Stollen ein Feuer ausbrach und der Schacht ausbrannte. "Seitdem versammelt man sich bei der Anlage und schaut hoch zum Schornstein. Es wird Bier getrunken, Fotos geschossen und erzählt", so Fey. Er verstehe die Entrüstung nicht und meint, es handele sich nicht um Umweltverschmutzung. "Es werden vielleicht gerademal 50 Reifen angezündet. Auf der Müllkippe hier in Tsumeb wird einmal im Monat viel mehr verbrannt", sagte der 82-Jährige. Ihm zufolge wäre es für die Kleinstadt ein Verlust, sollte diese Tradition verloren gehen.

Ein Mitorganisator der Aktion ist Hans Nolte, Geschäftsführer der Schmelzhütte Namibia Custom Smelters (NCS). "Ich verstehe natürlich die Empörung", erklärte Nolte, "Allerdings muss man das auch in Perspektive sehen. Das Verbrennen dauert gerade mal knapp 40 Minuten." Wie der gebürtige Tsumeber erklärte, handele es sich um eine alte Tradition, die seit mehreren Jahrzehnten gepflegt werde. Mitglieder der Tsumeb-Gemeinde würden sich am letzten Tag des Jahres vor Ort versammeln und gemeinsam auf den Jahreswechsel anstoßen. Der NCS-Geschäftsführer meinte allerdings, dass man aufgrund des plötzlichen öffentlichen Interesses wahrscheinlich in Zukunft das neue Jahr "auf andere Art" einläuten werde.

"Ich habe von diesem Brauch noch nie was gehört. Ich finde das unglaublich und frage mich, wie man ein neues Jahr so schmutzig einläuten kann", erklärte die Umweltschützerin Bertchen Kohrs von der Organisation Earthlife. Wie die Deutschsprachige erklärte, sei sie grundsätzlich gegen Feuerwerke zum Jahreswechsel, würde allerdings in diesem Falle Silvesterböller vorziehen. "Ich könnte mir das nicht vorstellen, so zu feiern", meinte Kohrs und sagte weiter, dass beim Verbrennen der Reifen Unmengen an Schadstoffen freigesetzt würden, die nicht nur der Umwelt, sondern auch der menschlichen Gesundheit schaden könnten.

Auch für Matthew Shikewa, Brandschutzleiter der Feuerwehr von Tsumeb, ist diese Tradition neu. "Ich weiß nichts von diesem Brauch und man kann auch nicht einfach so Reifen verbrennen", so der Feuerwehr-Chef. Ihm zufolge ist es Vorschrift, dass eine Erlaubnis von der Feuerwehr eingeholt werden muss und dass Beamte der Brandwache beim Verbrennen anwesend seien müssen. Laut Shikewa drohe andernfalls eine Strafe. "Und diese ist nicht gerade billig."

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Allgemeine Zeitung 2024-09-25

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