Simbabwe die Daumen drücken
Auf bessere Zukunft hoffen – Mnangagwa rechtfertigt Landnahme
Von Clemens von Alten, Windhoek
Anlässlich des ersten Arbeitsbesuches von Simbabwes neuem Staatschef, Emmerson Mnangagwa, hat die namibische Oppositionspartei CoD (Congress of Democrats) dem Nachbarland „alles Gute“ gewünscht. „Wir hoffen, dass der Austausch zwischen den beiden Präsidenten zur Normalität beitragen wird, der allen Simbabwern ermöglicht, zum Wiederaufbau dieses bedeutenden Landes unserer Region beitragen zu können“, erklärte der amtierende Parteipräsident der Kongressdemokraten, Vaino Elago Amuthenu, schriftlich.
Das simbabwische Staatsoberhaupt ist bereits am Montag wieder abgereist, nachdem er sich mit seinem namibischen Amtskollegen Hage Geingob sowie hiesigen simbabwischen Unternehmern getroffen hatte. Wie die staatliche Tageszeitung „New Era“ anschließend berichtete, rechtfertigte Mnangagwa im Rahmen seines Besuchs die gewaltsame Landenteignung weißer Farmer unter Führung seines Vorgängers Robert Mugabe (93): „Es gibt kein Handbuch dafür, wie man sich Land zurücknimmt“, zitiert das Blatt den neuen Präsidenten von Simbabwe. „Wir haben uns nicht nach Beispielen umgeschaut. Wir haben anhand der simbabwischen Situation einen Entschluss gefasst. Wir hatten kein Land, also haben wir es uns genommen.“
Der frühere Vizepräsident Mnangagwa gehört seit Jahrzehnten zur politischen Elite des Landes im südlichen Afrika. Anfang November hatte Mugabe ihn als Vize entlassen, woraufhin Mnangagwa aus Angst um seine Sicherheit ins Ausland floh. Anschließend hatte das ihm nahestehende Militär am 15. November in Folge eines gewaltlosen Putsches den Langzeitherrscher Mugabe unter Hausarrest gestellt. Eine Woche später gab Mugabe dem Druck nach und trat zurück. Der frühere Vizepräsident Mnangagwa wurde daraufhin als neuer Präsident vereidigt und hatte Anfang Dezember seine neue Regierung vorgestellt (AZ berichtete). Oppositionelle kritisierten sein Kabinett, weil er Vertreter der alten Garde und Generäle mit Posten bedachte.
Der Nachfolger von Mugabe war lange Jahre sein Handlanger. Unvergessen ist vor allem die Rolle, die Mnangagwa in den 1980er Jahren als damaliger Geheimdienstchef im Kampf gegen die schwarze Opposition spielte, wie AZ-Auslandskorrespondent Wolfgang Drechsler erklärte. Viele machen den heute 75-Jährigen mitverantwortlich für die damaligen Massaker im Matabeleland, der Hochburg der Volksgruppe der Ndebele. Als es dort kurz nach der Unabhängigkeit zu Unruhen gegen Mugabe kam, schickte der Despot in Korea ausgebildete Truppen in den Südwesten des Landes. Mehr als 20000 Ndebele sollten damals getötet worden sein – ein historisches Ereignis, dem Mnangagwa den Spitznamen „Krokodil“ zu verdanken hat.
Anlässlich des ersten Arbeitsbesuches von Simbabwes neuem Staatschef, Emmerson Mnangagwa, hat die namibische Oppositionspartei CoD (Congress of Democrats) dem Nachbarland „alles Gute“ gewünscht. „Wir hoffen, dass der Austausch zwischen den beiden Präsidenten zur Normalität beitragen wird, der allen Simbabwern ermöglicht, zum Wiederaufbau dieses bedeutenden Landes unserer Region beitragen zu können“, erklärte der amtierende Parteipräsident der Kongressdemokraten, Vaino Elago Amuthenu, schriftlich.
Das simbabwische Staatsoberhaupt ist bereits am Montag wieder abgereist, nachdem er sich mit seinem namibischen Amtskollegen Hage Geingob sowie hiesigen simbabwischen Unternehmern getroffen hatte. Wie die staatliche Tageszeitung „New Era“ anschließend berichtete, rechtfertigte Mnangagwa im Rahmen seines Besuchs die gewaltsame Landenteignung weißer Farmer unter Führung seines Vorgängers Robert Mugabe (93): „Es gibt kein Handbuch dafür, wie man sich Land zurücknimmt“, zitiert das Blatt den neuen Präsidenten von Simbabwe. „Wir haben uns nicht nach Beispielen umgeschaut. Wir haben anhand der simbabwischen Situation einen Entschluss gefasst. Wir hatten kein Land, also haben wir es uns genommen.“
Der frühere Vizepräsident Mnangagwa gehört seit Jahrzehnten zur politischen Elite des Landes im südlichen Afrika. Anfang November hatte Mugabe ihn als Vize entlassen, woraufhin Mnangagwa aus Angst um seine Sicherheit ins Ausland floh. Anschließend hatte das ihm nahestehende Militär am 15. November in Folge eines gewaltlosen Putsches den Langzeitherrscher Mugabe unter Hausarrest gestellt. Eine Woche später gab Mugabe dem Druck nach und trat zurück. Der frühere Vizepräsident Mnangagwa wurde daraufhin als neuer Präsident vereidigt und hatte Anfang Dezember seine neue Regierung vorgestellt (AZ berichtete). Oppositionelle kritisierten sein Kabinett, weil er Vertreter der alten Garde und Generäle mit Posten bedachte.
Der Nachfolger von Mugabe war lange Jahre sein Handlanger. Unvergessen ist vor allem die Rolle, die Mnangagwa in den 1980er Jahren als damaliger Geheimdienstchef im Kampf gegen die schwarze Opposition spielte, wie AZ-Auslandskorrespondent Wolfgang Drechsler erklärte. Viele machen den heute 75-Jährigen mitverantwortlich für die damaligen Massaker im Matabeleland, der Hochburg der Volksgruppe der Ndebele. Als es dort kurz nach der Unabhängigkeit zu Unruhen gegen Mugabe kam, schickte der Despot in Korea ausgebildete Truppen in den Südwesten des Landes. Mehr als 20000 Ndebele sollten damals getötet worden sein – ein historisches Ereignis, dem Mnangagwa den Spitznamen „Krokodil“ zu verdanken hat.
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Allgemeine Zeitung
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