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Simbabwe spaltet Commonwealth

Trotz Widerstand einiger afrikanischer Länder hat ein Gremium von sechs Commonwealth-Mitgliedern gestern Nachmittag empfohlen, Simbabwe vorerst nicht wieder in den Staatenbund aufzunehmen.

Windhoek/Abuja - Ein Sprecher des britischen Premiers, Tony Blair, bestätigte gestern, dass es einen Kompromiss zwischen den sechs Ländern, die über das Schicksal Simbabwes innerhalb des Commonwealth entscheiden mussten, gegeben habe. Der Ausschuss, bestehend aus Südafrika, Mosambik, Kanada, Australien, Jamaika und Indien, habe sich gegen die Wiederaufnahme von Simbabwe ausgesprochen. Es seien jedoch auch eine Reihe Bedingungen identifiziert worden, durch deren Erfüllung sich Simbabwe wieder für eine sofortige Mitgliedschaft qualifizieren könnte. Einzelheiten über diese Bedingungen waren bis gestern Abend nicht bekannt.


In Simbabwe hat Präsident Robert Mugabes Partei Zanu-PF am Samstag den sofortigen Austritt aus dem Commonwealth gefordert. 3000 Delegierte verabschiedeten zum Abschluss eines Parteitages in Masvingo eine entsprechende Resolution.


Erstmals seit Simbabwes Unabhängigkeit von Großbritannien nimmt der wegen seines autokratischen Führungsstils umstrittene Mugabe nicht an dem seit Freitag in Nigeria tagenden Commonwealth-Gipfel teil. Simbabwe war im April vergangenen Jahres wegen des Vorwurfs grober Wahlfälschung vorläufig aus der Staatengemeinschaft ausgeschlossen worden. Mehrere afrikanische Länder, vor allem Südafrika, Sambia, Malawi, Mosambik und Namibia fordern jedoch die Wiederaufnahme Simbabwes. Großbritannien, Australien und Kanada wollen Simbabwe weiterhin die Wiederaufnahme verweigern. Manche Beobachter sehen darin einen wachsenden Konflikt zwischen den reichen weißen und den armen schwarzen Mitgliedstaaten.


Der Generalsekretär des Commonwealth, Don McKinnon, ein Kritiker Mugabes, wurde bei einer Wahl am Samstag mit großer Mehrheit in seinem Amt bestätigt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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