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Sind wir jetzt gut genug?

Wir brauchen keine Namibier und keine Südafrikaner. Wir suchen nur die Überseetouristen. Diese Worte wurden noch vor einigen Monaten von Beamten und Angestellten des kommerziellen staatlichen Unternehmens Namibia Wildlife Resorts (NWR), ja selbst von einigen privaten Personen der Tourismusbranche geäußert. Viele Namibier, sehr viele sogar, sagen, dass sie es sich schon lange nicht mehr leisten können, Lodges, Gästefarmen, Naturschutzgebiete und Rastlager zu besuchen, da diese unerschwinglich sind, vor allem für Familien mit Kindern. Eine Familie sagte, dass sie jedes Jahr in den Dezemberferien für eine Woche in den Etoscha-Nationalpark gefahren sei, jahrelang. Im vergangenen Jahr fuhr die Familie für über eine Woche an die West- und Südwestküste Südafrikas, wohnte in Luxushotels und reiste mit dem Auto. Die Reise sei billiger als eine Woche im Etoscha-Nationalpark gewesen.
Sind wir Fremde oder Unerwünschte im eigenen Land? Sollen wir die touristischen Angebote nicht kennenlernen? Gibt es etwas zu verbergen? Ein beliebtes Wochenendziel, der Daan-Viljoen-Park ist seit Monaten geschlossen und dort soll ein Luxus-Wellness-Ort entstehen. Ein weiteres Angebot, welches nicht nur für Windhoeker und Namibier wegfällt, sondern auch für viele Südafrikaner auf der Durchreise, die gern zelten.
Erfreulich ist die Initiative des Tourismusrates von der Expo, mit einigen Unternehmen gezielt Namibier zu werben. Mit der Freude tauchte aber sofort die Frage auf, ob wir Namibier nun für ausbleibende Überseetouristen einspringen, ruhige Monate füllen oder wirklich in den Genuss des vielseitigen Angebots kommen sollen. Die lokalen Touristen möchten ihr eigenes Braai (Grill) zubereiten, was vielerorts nicht mehr möglich ist. Neben teilweise unerhört hohen Preisen in Lodges, Rastlagern und Gästefarmen sind Eintrittsgebühren zu nationalen Sehenswürdigkeiten eine weitere Keule, namibische Besucher abzuschrecken, besonders wenn trotz Gebühren nicht einmal eine Toilette oder Waschgelegenheit geboten wird, nur eine geharkte Fläche zum Kampieren. Das Preisleistungsverhältnis stimmt nicht. Selbst die Preise für Campingplätze lassen manchen Atem stocken, vor allem wenn diese Urlauber zuvor die Angebote im südlichen Nachbarland erfahren haben.
"Mein Namibia. Es ist meins, es ist in mir! Mein Namibia. Wann wirst Du das Deinige beanspruchen? Erschwinglicher Urlaub für Namibier!" - so werben der namibische Tourismusrat und mehrere Tourismusunternehmen. Hoffentlich können wir dadurch wieder in unserem eigenen Land reisen, sind dort willkommen, lernen die vielfältigen Angebote kennen und werden letztendlich nationale Werbeträger. Das müssen wir uns aber leisten können und wir müssen willkommen sein. Die Initiative ist lobenswert und eine Gelegenheit einander kennenzulernen. Ich möchte mein Land selbst erfahren und nicht von Touristen aus fernen Ländern von den Attraktionen erzählt bekommen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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