Singen verbindet
110 Jahre Windhoeker Männerchor
Von Aileen Singhof, Windhoek
Der letzte Monat des Jahres hat begonnen und auch der Windhoeker Männerchor geht nun in die wohlverdiente Konzertpause, bevor dann bei Auftritten im nächsten Jahr mit neuer Energie weiter gesungen wird. Die Gruppe kann auf ein ereignisreiches Jahr zurückblicken: Am 12. August feierte der Chor sein 110. Bestehen und lud anlässlich dieses Jubiläums Freunde, Familie und Interessierte in den festlich geschmückten Saal des Sportklubs Windhoek (SKW) ein. Höchste Zeit, um sich den traditionsreichen Verein und dessen Geschichte einmal näher anzusehen. Der Windhoeker Männerchor hatte seinen Ursprung am 4. April 1907 als der „Männer Gesang Verein, Windhuk“ gegründet wurde. Vorsitzender des Chors ist aktuell Markus von Jeney, der bereits im Jahre 1964 beigetreten ist, als noch Walter Heinrich das Amt des Vorstands innehatte. Dieser schrieb einst: „Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder!“ Dieser Spruch scheint auch heute noch aktuell zu sein, denn der Männerchor ist eine Gemeinschaft, in der man sich gerne zusammenfindet. So kommt auf die Frage, warum die Sangesbrüder so gerne Teil des Chors seien, immer die gleiche Antwort: „Singen verbindet!“ – die Freizeit wird gemeinsam gestaltet und altes und neues Liedergut gepflegt.
Das Repertoire der Gruppe reicht von deutscher Volksmusik und geweihten Liedern bis hin zu lokalen, traditionellen Stücken – und das Ganze in Deutsch, Englisch und Afrikaans. Im Laufe der Zeit sei der Musikstil aber vor allem lockerer geworden, erklärt der Vorsitzende. Der Chor bestehe zunehmend aus Mitgliedern verschiedener Sprach- und Volksgruppen, die ihre Stile mit einfließen lassen. „Es werden auch schon mal Titelsongs gesungen. Besonders beliebt war ,Ghost riders in the sky', der Country-Song, den Johnny Cash in den 1970er Jahren berühmt gemacht hat.“
Während das Durchschnittsalter der Chorsänger beim 100-jährigen Jubiläum noch bei 71 Jahren lag, liegt es heute bei 58 Jahren – „Mann“ hat sich verjüngt. Und das obwohl es gar nicht so einfach sei, neue, junge Leute für das Singen im Chor zu begeistern, erklärt Vorstand Markus von Jeney: „Es ist sehr schwierig, die Jugend vom Computer wegzulocken.“ Da müsse schon ordentlich die Werbetrommel gerührt werden. So bestehe der Chor vor drei Jahren zwischenzeitlich nur noch aus acht Leuten. „Mittlerweile sind wir 21 Mitglieder, allerdings auch nur auf dem Papier. Bei der Probe erscheinen dann meistens zwischen 13 und 16 Männer. Das macht es schwierig, da dadurch die Balance verloren geht und in manchen Stimmen zu wenig Sänger vertreten sind. Zudem ist nicht jedes Mitglied gleich talentiert. So gibt es nur eine begrenzte Zahl an Solisten. Sängerisch Schwächere können zudem eher durch einen großen Chor aufgefangen werden. Und dadurch entsteht auch erst eine gewisse Tiefe“, meint von Jeney. Eigentlich würde er auch gerne eine CD aufnehmen, wofür aber ebenfalls eine größere Anzahl an Mitgliedern vonnöten sei.
Doch trotz der Sorge um den Nachwuchs lief es dieses Jahr gut: Der Chor konnte auf zahlreichen Auftritten glänzen. „Wir hatten relativ viele Auftritte. Zwischen den Aufführungen brauchen wir allerdings immer eine gewisse Zeit, um neue Lieder einüben zu können. Schließlich wollen wir das Publikum alle zwei Monate mit neuen Stücken begeistern“, sagt von Jeney. Zudem seien die Veranstaltungen immer gut besucht: Normalerweise kommen bis zu hundert Zuhörer –bei besonderen Anlässen aber auch schon mal deutlich mehr. Letztens mussten wir sogar Leute an der Tür wegschicken, da es einfach zu voll wurde.“
Mann singt, Frau dirigiert: Erina Junius ist seit 2014 Chorleiterin. „Sie ist sehr kompetent und behandelt uns wie professionelle Sänger“, meint von Jeney. Sie sei kritisch und wisse dennoch genau, wann und wie Kritik anzubringen sei. „Die Proben müssen schließlich Spaß machen“, sagt er weiter. „Fehler werden bei uns angesprochen, aber nicht an die große Glocke gehängt. Frau Junius hat da ein gutes Gespür für und weiß, wie man mit Menschen umgeht. Deswegen wird sie in unserem Chor auch akzeptiert und sehr geschätzt.“
Der letzte Monat des Jahres hat begonnen und auch der Windhoeker Männerchor geht nun in die wohlverdiente Konzertpause, bevor dann bei Auftritten im nächsten Jahr mit neuer Energie weiter gesungen wird. Die Gruppe kann auf ein ereignisreiches Jahr zurückblicken: Am 12. August feierte der Chor sein 110. Bestehen und lud anlässlich dieses Jubiläums Freunde, Familie und Interessierte in den festlich geschmückten Saal des Sportklubs Windhoek (SKW) ein. Höchste Zeit, um sich den traditionsreichen Verein und dessen Geschichte einmal näher anzusehen. Der Windhoeker Männerchor hatte seinen Ursprung am 4. April 1907 als der „Männer Gesang Verein, Windhuk“ gegründet wurde. Vorsitzender des Chors ist aktuell Markus von Jeney, der bereits im Jahre 1964 beigetreten ist, als noch Walter Heinrich das Amt des Vorstands innehatte. Dieser schrieb einst: „Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder!“ Dieser Spruch scheint auch heute noch aktuell zu sein, denn der Männerchor ist eine Gemeinschaft, in der man sich gerne zusammenfindet. So kommt auf die Frage, warum die Sangesbrüder so gerne Teil des Chors seien, immer die gleiche Antwort: „Singen verbindet!“ – die Freizeit wird gemeinsam gestaltet und altes und neues Liedergut gepflegt.
Das Repertoire der Gruppe reicht von deutscher Volksmusik und geweihten Liedern bis hin zu lokalen, traditionellen Stücken – und das Ganze in Deutsch, Englisch und Afrikaans. Im Laufe der Zeit sei der Musikstil aber vor allem lockerer geworden, erklärt der Vorsitzende. Der Chor bestehe zunehmend aus Mitgliedern verschiedener Sprach- und Volksgruppen, die ihre Stile mit einfließen lassen. „Es werden auch schon mal Titelsongs gesungen. Besonders beliebt war ,Ghost riders in the sky', der Country-Song, den Johnny Cash in den 1970er Jahren berühmt gemacht hat.“
Während das Durchschnittsalter der Chorsänger beim 100-jährigen Jubiläum noch bei 71 Jahren lag, liegt es heute bei 58 Jahren – „Mann“ hat sich verjüngt. Und das obwohl es gar nicht so einfach sei, neue, junge Leute für das Singen im Chor zu begeistern, erklärt Vorstand Markus von Jeney: „Es ist sehr schwierig, die Jugend vom Computer wegzulocken.“ Da müsse schon ordentlich die Werbetrommel gerührt werden. So bestehe der Chor vor drei Jahren zwischenzeitlich nur noch aus acht Leuten. „Mittlerweile sind wir 21 Mitglieder, allerdings auch nur auf dem Papier. Bei der Probe erscheinen dann meistens zwischen 13 und 16 Männer. Das macht es schwierig, da dadurch die Balance verloren geht und in manchen Stimmen zu wenig Sänger vertreten sind. Zudem ist nicht jedes Mitglied gleich talentiert. So gibt es nur eine begrenzte Zahl an Solisten. Sängerisch Schwächere können zudem eher durch einen großen Chor aufgefangen werden. Und dadurch entsteht auch erst eine gewisse Tiefe“, meint von Jeney. Eigentlich würde er auch gerne eine CD aufnehmen, wofür aber ebenfalls eine größere Anzahl an Mitgliedern vonnöten sei.
Doch trotz der Sorge um den Nachwuchs lief es dieses Jahr gut: Der Chor konnte auf zahlreichen Auftritten glänzen. „Wir hatten relativ viele Auftritte. Zwischen den Aufführungen brauchen wir allerdings immer eine gewisse Zeit, um neue Lieder einüben zu können. Schließlich wollen wir das Publikum alle zwei Monate mit neuen Stücken begeistern“, sagt von Jeney. Zudem seien die Veranstaltungen immer gut besucht: Normalerweise kommen bis zu hundert Zuhörer –bei besonderen Anlässen aber auch schon mal deutlich mehr. Letztens mussten wir sogar Leute an der Tür wegschicken, da es einfach zu voll wurde.“
Mann singt, Frau dirigiert: Erina Junius ist seit 2014 Chorleiterin. „Sie ist sehr kompetent und behandelt uns wie professionelle Sänger“, meint von Jeney. Sie sei kritisch und wisse dennoch genau, wann und wie Kritik anzubringen sei. „Die Proben müssen schließlich Spaß machen“, sagt er weiter. „Fehler werden bei uns angesprochen, aber nicht an die große Glocke gehängt. Frau Junius hat da ein gutes Gespür für und weiß, wie man mit Menschen umgeht. Deswegen wird sie in unserem Chor auch akzeptiert und sehr geschätzt.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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