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Skepsis durch Fehlinformation

Mythen entlarven: Aufklärung bei Corona-Impfstoffen erwünscht
Steffi Balzar
Von Steffi Balzar, Windhoek

Das Forum „Namibia Fact Check“, das vom Institut für Öffentliche Politforschung (IPPR) betrieben wird, veranstaltete gestern in Windhoek eine öffentliche Diskussionsrunde zu dem Thema: „Debunking COVID-19 Vaccination Myths.“ Der Arzt, Dr. Armid Azadeh, der einen Teil seiner Ausbildung an der Johns Hopkins-Universität abgeschlossen hat und der Gründer von Macquarie Medical Care ist, sowie der Redakteur von Namibia Fact Check, Frederico Links, beantworteten zahlreiche Fragen zum Thema Fehlinformation über COVID-19-Impfungen.

Laut Links zirkulieren seit fast einem Jahr bereits Gerüchte und Fehlinformationen bezüglich möglicher Corona-Impfstoffe, wodurch besonders in Namibia eine negative Haltung gegenüber einer Impfung geprägt wurde. Besonders soziale Netzwerke würden zu der Verbreitung von Fehlinformationen beitragen, dabei gebe es ausreichend glaubwürdige Quellen, die genau angeben, wie die Impfstoffe beispielsweise entwickelt wurden.

Auf die Frage, warum die COVID-19-Impfstoffe so schnell entwickelt werden konnten, und ob diese dennoch sicher seien, antwortete Azadeh: „Inzwischen ist die Technologie weit vorangeschritten und Impfstoffe können recht schnell entwickelt werden. So wurde beispielsweise auch innerhalb weniger Monate eine Impfung gegen die Schweinegrippe entwickelt.“ Dem Arzt zufolge wird auch auf zahlreiche bereits bekannte und erprobte Technologien zurückgegriffen, die in den vergangenen 30 Jahren in der Impfstoffproduktion eingesetzt wurden. Zudem sei die Entwicklung eines Corona-Impfstoffs weltweit von großem kommerziellem und sozialem Interesse, wodurch viel Mühe und Mittel in diese gesteckt und die Schnelligkeit vorangetrieben wurde.

Nebenwirkungen

In der Fragerunde wurden Bedenken zu möglichen Nebenwirkungen laut. Das Risiko, dass sich durch Corona-Impfstoffe wie beispielsweise AstraZeneca Blutgerinnsel bilden, liege Studien zufolge bei circa sechs in einer Million, so der Arzt. Bei einer COVID-19-Erkrangung selbst läge dieses Risiko indessen bei 13,5 Prozent. Laut dem Mediziner wurden in Namibia erst weniger als drei Prozent der Bevölkerung geimpft. Namibia habe jedoch anders als Südafrika das Impfen nach bestimmten Risikogruppen ziemlich schnell aufgegeben. Deshalb würden inzwischen zahlreiche Südafrikaner nach Namibia kommen, nur um eine Impfung zu erhalten.

In Ländern wo bereits 60 bis 70 Prozent der Anwohner eine Impfung erhalten haben, sieht man ihm zufolge die Tendenz von sinkenden Corona-Infektionen und vor allem viel weniger schwere Krankheitsverläufe, wodurch die Krankenhäuser deutlich entlastet werden. „Drauf hoffen wir“, so Azadeh. Er betonte jedoch, dass trotz Impfung noch die generellen Hygienemaßnahmen eingehalten werden sollten, da dennoch die Gefahr einer möglichen Infektion bestehe, besonders nach nur der Erstimpfung. Deshalb seien nach direktem Kontakt mit einem Corona-Infizierten auch immer noch Quarantäne, Isolierung und Testen angebracht.

Erhöhte Todeszahlen

Wenn man genau auf die täglich herausgegeben Statistiken des Gesundheitsministeriums achtet, zeichnen sich auch in zahlreichen Medienberichten bei der Bekanntgabe der aktuellen Corona-Zahlen Fehlinformationen ab. So meldete das Ministerium für den Zeitraum vom 21. Mai bis zum 26. Mai 40 neue Todesfälle. Reell fallen jedoch nur 17 Todesfälle in den besagten Zeitraum. Ein Umstand, der bei der Berichterstattung häufig nicht erwähnt wird. Das Ministerium gibt zwar an, an welchem Tag die Todesfälle verzeichnet wurden und passt die endgültige Todeszahl immer entsprechend an, jedoch entsteht dadurch der Eindruck, dass die täglichen Todeszahlen weitaus höher sind, als in Wirklichkeit.

Indessen hat das Büro des Präsidenten gestern bekanntgegeben, dass Präsident Hage Geingob und seine Frau Monica Geingos, sich mit dem Corona-Virus infiziert haben. „Der Präsident und die First Lady sind guter Dinge und befinden sich in Selbstisolation“, heißt es ferner.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-29

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