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Asche auf mein Haupt für den Satz, Uran sei zurzeit der heißeste Rohstoff in Namibia.
Uran bedeutet doch nur Klimpergeld. Vergessen kann das Land ab sofort auch die Diamanten, die braucht sowieso kein Mensch. Spielzeug, wertloser Tand.
Wirklich interessant ist ab sofort nur noch diese Rechnung: Das feine, trockene Kudugas im Süden entspricht Schätzungen zufolge etwa dem Energiewert von 3,5 Milliarden Fass Erdöl. Dazu addieren wir drei Milliarden Fass echtes Erdöl im Norden im so genannten Namibé-Becken. Das macht schon 6,5 Milliarden Barrel. Dazu können jetzt noch ein paar hundert Millionen Barrel im Walvis-Becken vor der zentralen Küste kommen. Dort gibt es zumindest Gesteinsschichten und geologische Phänomene, die stark auf größere Vorkommen hindeuten. Ohne außergewöhnliche Übertreibungen können ergo rund zehn Milliarden Barrel Erdöl auf namibischem Hoheitsgebiet vermutet werden.
Mit diesen Zahlen ist es jetzt erlaubt nach Angola zu fahren und die Bewohner dort laut zu verhöhnen, denn deren Vorkommen werden auf gerade einmal neun Milliarden Barrel geschätzt.
Fakt ist: Namibia ist schwerreich. Teilt man nämlich die vielen Fässer Öl durch die paar Bewohner des Landes, bedeutet das nichts anderes als: wir sind alle Multimillionäre.
Doch, doch. Vertrauen sie ruhig der in der Ölbranche scheinbar üblichen Wirtschaftslogik, liebe Leser, und bestellen sie noch heute ein teures Auto.
Viele aktuelle Fragen haben sich mit dieser Rechnung in Luft aufgelöst. Endlich macht das Alles Sinn! Das neue Staatshaus zum Beispiel. Oder das irrwitzig teure Hafenprojekt in Kap Fria inklusive der geplanten Bahn- und Straßenverbindungen bis in das Kerngebiet des Kontinents. Das ist kein Hirngespinst, da wird das neue Rotterdam an der Skelettküste entstehen, völlig logisch. Auch diese merkwürdige Euphorie der letzten Wochen beim Ministerium für Bergbau und Energie ist nicht mehr länger verwunderlich. Jeder, der den Flurfunk über namibische Erdölraffinerien und Supertanker "Welwitschia" dort auch gehört hat weiß, was gemeint ist.
Namibia wird jedenfalls innerhalb von ein paar Wochen das Lieblingsland von George Bush werden, jede Wette. Dann gibt's Glitzergeschenke wie Stealth Fighter und solche Sachen. Irgendwer müsste ihm natürlich noch erzählen, dass wir mal wieder ein wenig den Elefanten von hinten aufgezäumt haben und, na ja, wir müssen das Öl halt erst "wirklich" noch finden ?aber das kann ja nicht so schwer sein, oder?
Uran bedeutet doch nur Klimpergeld. Vergessen kann das Land ab sofort auch die Diamanten, die braucht sowieso kein Mensch. Spielzeug, wertloser Tand.
Wirklich interessant ist ab sofort nur noch diese Rechnung: Das feine, trockene Kudugas im Süden entspricht Schätzungen zufolge etwa dem Energiewert von 3,5 Milliarden Fass Erdöl. Dazu addieren wir drei Milliarden Fass echtes Erdöl im Norden im so genannten Namibé-Becken. Das macht schon 6,5 Milliarden Barrel. Dazu können jetzt noch ein paar hundert Millionen Barrel im Walvis-Becken vor der zentralen Küste kommen. Dort gibt es zumindest Gesteinsschichten und geologische Phänomene, die stark auf größere Vorkommen hindeuten. Ohne außergewöhnliche Übertreibungen können ergo rund zehn Milliarden Barrel Erdöl auf namibischem Hoheitsgebiet vermutet werden.
Mit diesen Zahlen ist es jetzt erlaubt nach Angola zu fahren und die Bewohner dort laut zu verhöhnen, denn deren Vorkommen werden auf gerade einmal neun Milliarden Barrel geschätzt.
Fakt ist: Namibia ist schwerreich. Teilt man nämlich die vielen Fässer Öl durch die paar Bewohner des Landes, bedeutet das nichts anderes als: wir sind alle Multimillionäre.
Doch, doch. Vertrauen sie ruhig der in der Ölbranche scheinbar üblichen Wirtschaftslogik, liebe Leser, und bestellen sie noch heute ein teures Auto.
Viele aktuelle Fragen haben sich mit dieser Rechnung in Luft aufgelöst. Endlich macht das Alles Sinn! Das neue Staatshaus zum Beispiel. Oder das irrwitzig teure Hafenprojekt in Kap Fria inklusive der geplanten Bahn- und Straßenverbindungen bis in das Kerngebiet des Kontinents. Das ist kein Hirngespinst, da wird das neue Rotterdam an der Skelettküste entstehen, völlig logisch. Auch diese merkwürdige Euphorie der letzten Wochen beim Ministerium für Bergbau und Energie ist nicht mehr länger verwunderlich. Jeder, der den Flurfunk über namibische Erdölraffinerien und Supertanker "Welwitschia" dort auch gehört hat weiß, was gemeint ist.
Namibia wird jedenfalls innerhalb von ein paar Wochen das Lieblingsland von George Bush werden, jede Wette. Dann gibt's Glitzergeschenke wie Stealth Fighter und solche Sachen. Irgendwer müsste ihm natürlich noch erzählen, dass wir mal wieder ein wenig den Elefanten von hinten aufgezäumt haben und, na ja, wir müssen das Öl halt erst "wirklich" noch finden ?aber das kann ja nicht so schwer sein, oder?
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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