Sondersitzung zu Taapopi später

Windhoek - Die für heute anberaumte Sondersitzung des Windhoeker Stadtrats, auf der über die Zukunft von Stadtdirektor Niilo Taapopi diskutiert werden sollte, ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Dies habe Taapopi den Abgeordneten mitgeteilt, sagte Stadtratsmitglied Ilme Schneider (DTA) gestern der AZ.

Der Stadtrat wollte sich darauf einigen, auf welcher Grundlage dem Top-Verwaltungsbeamten eine Weiterbeschäftigung ermöglicht wird. Denn der 5-Jahres-Vertrag von Taapopi ist bis zum 7. Juni befristet. Laut einer Klausel in dem Kontrakt müsse mindestens drei Monate zuvor über eine Weiterbeschäftigung entschieden werden, sonst verlängere sich der Vertrag bzw. das Arbeitsverhältnis automatisch.

Die jetzige Situation lasse aber eine Hintertür offen, erklärte Schneider. Demnach müsse Taapopi das Exekutivkomitee des Stadtrats bis zu dessen nächster Sitzung schriftlich darüber informieren, dass sein Vertrag am 7. Juni auslaufe. Der Stadtrat habe dann noch "30 plus sieben Tage" (vom Stichtag rückwärts gerechnet) Zeit, eine Entscheidung zu treffen.

Unter den Stadträten gibt es unterschiedliche Meinungen: Während manche Abgeordnete eine bedingungslose Fortsetzung der Beschäftigung Taapopis favorisieren, wollen andere eine objektive Einschätzung der Arbeit bzw. Leistung des Stadtdirektors sowie eine öffentliche Ausschreibung des Postens - auf die sich Taapopi natürlich bewerben könnte. Die abweichenden Meinungen in den SWAPO-Reihen zum Prozedere waren offenbar der Auslöser für den Mandatsentzug von vier Abgeordneten durch die Partei (AZ berichtete).